laut.de-Kritik
Welchem Punk ist das bloß eingefallen?
Review von Vicky ButscherObwohl sie behauptet, ihre Lieblings-Musikstile seien Hip Hop und R'n'B, legt Lindsay Lohan das Debüt eines Rock-Kätzchens vor. "Don't wanna be like every other girl in the world", singt die New Yorkerin schon im Opener "First". Und vergisst dabei glatt, dass es Ashlee Simpson schon gibt. Aber eine zweite Version schadet ja niemandem. Immerhin leben wir hier in einer Demokratie und jeder kann sich für seine Favoritin entscheiden.
Professionell, aber langweilig mischen sich auf "Speak" Gitarren mit Dancefloor-Pop-Elementen. Ihre Vorab-Single "Rumors" deutet dabei zu sehr in die Aguilera- und Britney-Richtung. So viel Disco-Feeling kommt dem Hörer auf den restlichen Stücken kaum zu Ohren.
Doch sind es vor allem die langsamen, balladesken Stücke wie "Symptoms Of You" oder "Something I Never Had", die Lindsay stehen. Den Rest sollte sie den Kolleginnen überlassen. Eigentlich hätte Lindsay ohnehin keine zweite Karriere nötig, scheffelt sie als Schauspielerin (u.a. "Freaky Friday" und "Ein Zwilling Kommt Selten Allein") schon ordentlich Moneten.
Gegen das lahme Dahinsiechen in Rock'n'Roll-Anleihen hilft: Mehr ruhige Lieder, die ihr Stimmchen mit pathetischem Klavier unterlegen. Das passt besser zu ihr, das klingt ordentlich. Der eher rockige Rest wirkt einfach zu konstruiert. Doch dabei dann bitte nicht in langweilige Schunkel-Balladen wie "Very Last Moment In Time" verfallen. Das einzig wirklich Gewagte auf dieser Platte ist wohl, die Single als letzten Song auf dem Album zu platzieren. Welchem Punk das wohl eingefallen ist?
Noch keine Kommentare