laut.de-Kritik
Mitträllern bis zum Abwinken.
Review von Giuliano BenassiMac is Back, hieß es im Februar 2002, als Paul McCartney zum ersten Mal seit 1993 eine Welttournee startete. Trotz weniger beachteten Alben in den Jahren zuvor war die Erwartung groß, einerseits wegen der erfolgreichen Beatles-Retrospektiven in den 90ern, andererseits wegen des Songs "Freedom", mit dem er das Benefizkonzert in New York für die Opfer des 11. Septembers anführte.
Pünktlich zum Beginn der Europatour liegt nun eine Doppel-CD mit Liveaufnahmen aus seiner Konzertreise durch Amerika vor. 36 Lieder, aus viel altem und wenig neuem Material zusammen gestellt. McCartney feiert sich selbst, wie er in einem Interview auf seiner Homepage verrät.
Dazu gehört auch, dass die Autorenfolge der Lieder aus Beatleszeiten zum ersten Mal McCartney/Lennon lautet, was Yoko Ono auf die Barrikaden gebracht haben soll. Das ewige Geplänkel, Folge X.
Auch musikalisch setzt McCartney auf Sicherheit. Neben der alten Bekanntschaft Paul Wickens ist die Studioband des letzten Albums zugange. Eine Fünf-Mann-Gruppe, die gut eingespielt ist.
Das neue Material ist in der Mitte der ersten CD gruppiert, ansonsten gibt es fast nur Hits, darunter 22 von den Beatles. Ob "Let It Be", "The Long And Winding Road", "Hey Jude" oder "Yesterday": das Publikum klatscht, heult, singt und wirkt stellenweise, als wäre es am Rande des emotionalen Zusammenbruchs.
Was auch damit zusammen hängt, dass fast alle Versionen originaltreu nachgespielt sind. Lediglich am Ende der ersten CD präsentiert sich McCartney alleine mit Gitarre. Bei "Blackbird" zeigt seine Stimme das Gewicht der Jahre, "We Can Work It Out" hört sich dagegen fast wie ein Appell an. "Something", das einzige Harrison-Lied auf dem Album, trägt McCartney augenzwinkernd mit der Begleitung einer Ukulele vor.
Eine gelungene Liveplatte, die bei Besuchern schöne Erinnerungen wach rufen und bei Nichtanwesenden Bedauern auslösen dürfte. Nicht ganz so spritzig wie der 90er Konzertmitschnitt "Tripping The Live Fantastic", aber seitdem sind auch schon dreizehn Jahre vergangen.
14 Kommentare
wunderbare songs mit einer wunderbaren band live dargeboten.
ich hätte mir mehr unbekanntere songs gewunschen, aber paul liebt nun mal den erfolg und demnach den sogenannten mainstream.
leider viel zuwenig ecken und kanten, aber man kann nicht sagen, dass es schlecht ist. ein wenig brav, halt.
vorzeige-popmusik eben.
positiv ist, dass am album NICHT "freedom" ist.
argh
Da hat sich unser Paule wohl mal wieder über seinem eigenen Denkmal erbrochen.... "All My Loving"... mit 60..
Eigentlich wollte ich in diesem Zusammenhang auch noch folgendes gewitzte Wortspiel einbringen:
A(versionen); also Paul's neue Versionen alter Beatles-Klassiker =>> Aversionen meinerseits. Aber ich tu mich in der locker flockigen Umsetzungen meiner humoristischen Ideen immer so schwer
Kann man sowas egentlich irgendwo erlernen??
Vielleicht im Rahen von Volkshochschulkursen??? Wenn nicht, dann wäre das doch sicher eine satte Marktlücke, gell ?
In das "gell" hätte man jetzt übrigens noch ein "d" reinwurschteln können. Dann wäre da dieser etwas verwegene Zusamenhang von "Marktlücke und "Geld". Halt ich übrigens für ein äußerst diskussionswürdiges Thema - vor allem unter gesellschaftskritischen Gesichtspunkten und ich geh jetzt ins Bett nachdem ich noch eine geraucht habe.
(habt ihrs auch gemerkt?? das war in Zeugma!!! )
he, ich auch dein zeug
ich gehe aufs mc paul konzert in wien und fürchte mich jetzt schon vor yesterday und hey jude.
Dieses Album taugt als Tour Souvenir nix!!! Habe ihn auf der 2003 Tour 2mal gesehen und muss sagen, dass Paule live wirklich immer noch überzeugt!
Aber diese lieblos compilierte Scheibe taugt wirklich nicht viel. Sicher, die Songs sind alle fantastisch eingespielt (wieviel davon live oder Studio ist möchte ich nicht spekulieren, machen ja mitlerweile fasst alle so), aber die Atmosphäre eines Konzerts kommt einfach nicht auf!
Nicht eine Ansage ist auf dem Album!!!! Nicht einmal vor Here Today oder Something kommen Maccas Homagen an John und George!
Tripping The Live Fantastic war da sicher mehr ein "echtes" Live-Album. Als das rauskam war ich total begeistert und wollte garkeine Bootlegs der 89/90 Tour mehr hören. Aber bei Back In The World kann ich ein Bootleg der Tour eher empfehlen. Es gibt auch einige in perfekter Soundboard Qualität! Und da hat man dann alle Ansagen, die wundervolle Massagen-Geschichte nach Carry That Weight und oft auch noch den genialen Fireman-Remix, der als Opener diente. Aber die DVD ist auch eine echte Alternative. Da muss man dann allerdings mit dem furchtbaren Freedom leben!
freedom zappe ich einfach weg....
Er denkt oft an seine verstorbene Frau Linda zurück, er liebt sie noch immer, kann sie nicht vergessen! Er ist jetzt mir mir befreundet, was ich sehr schätze. Er ist ein wunderbarer Mensch und Musiker! Ich habe auch die LP: "Jesterday And Today" mit den ORIGINAL Butcher-Cover! Wenn Paul in Deutschand ist, wird er es mir signieren!