laut.de-Kritik
Und noch ne Schippe Boogie-Rock ...
Review von Eberhard DoblerStatus Quo. Seit 40 Jahren stehen sie auf der Bühne. In den 60ern gestartet, ganz kurz als lässig bemähnte 70er-Rocker am Start, schwenkten sie um zum Boogie-Rock, der sein Antlitz seit über drei Dekaden nur selten veränderte. Viele Bands können sich das nicht erlauben. Die Stones oder AC/DC vielleicht. Aber Quo sind vor allem eine bekennende Partyband - vielleicht einer der Gründe, weshalb sie spalten und erwähnte andere Rock-Größen, die auch ihre dunkle Seite betonen, ernster genommen werden.
Melodisch frohgestimmt, im Quo-Schwoof-Uptempo und mit gängigen Riffs eröffnet die Single "The Party Ain't Over Yet" das gleichnamige Album. Die viel zu durchschaubare Gitarren-Hook des Tracks (überhaupt ein Hauptmerkmal der Briten) überfordert leider niemanden und dürfte auch Folk-Anhängern gefallen. "Gotta Get Up And Go" legt noch eine Boogie-Schippe drauf. "All That Counts Is Love" rock'n'rollt dann vor sich hin, bevor "Familiar Blues" etwas ungewohnt mit Akustik-Klampfe, fast Singer/Songwriter-mäßig einleitet.
Ungewohnte Gitarren-Licks transportiert auch das Intro "Velvet Train". "Belavista", "Cupid Stupid" mit seinen typischen Vocals oder "You Never Stop" sind dagegen Quo-Boogie-Blues pur. Letzteres gehört zu den besseren Songs der Platte, weist es doch auf die Zeitlosigkeit schnörkelloser Rhythmen hin. Die Briten haben sich ihre über 30 Alben in den heimischen Charts, dazu 55 Hit-Singles und weltweit 120 Millionen verkaufte Platten hart erarbeitet. Dieser Männer wissen, was es heißt, ein Leben lang auf Tour zu sein (Parallel erscheint die DVD "The Party Ain't Over Yet: 40 Years Of Status Quo").
Mit straighter Rhythmus-Fraktion, dominierenden Boogie-Riffs, R'n'B/Rock-Soli, Keyboard-Passagen und Francis Rossis angenehmer Stimme (er ist hier seinem Kollegen Rick Parfitt überlegen) scheint der Partyzug ewig weiterzurollen. Der Vorgänger "Heavy Traffic" war übrigens die bessere Platte. Aber das nächste Album kommt bestimmt. Versprochen.
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