laut.de-Kritik

Braves Soloalbum des "High School Musical"-Stars.

Review von

Für alle, die keine Teenager in ihrer Verwandtschaft vorweisen können und sich gerade fragen: Ashley wer? Hier die Erklärung: Ashley Tisdale, bekannt aus "High School Musical", der Disney Channel-Sensation des letzten Jahres. Deshalb auch der Verweis auf die Jugendlichen, denn der Film inklusive Fortsetzung löst bei Kindern wie bei meiner zehnjährigen Cousine wahre Begeisterungsstürme aus.

Nachdem sie in ihrer Heimat schon in den Himmel gelobt wird, setzt die Dame nun zum Sprung über den großen Teich an. Wer jetzt aber einfallslosen Pop à la Jennifer Lopez erwartet, der täuscht sich. Ashley kann nicht nur tatsächlich singen, ihre Musik klingt auch deutlich abwechslungsreicher. Gut, bei so vielen verschiedenen Produzenten und Komponisten ist das auch nicht weiter verwunderlich.

Schon die Vorabsingle "He Said She Said" präsentiert extrem tanzbaren R'n'B-Sound. Neben Songs wie "So Much For You" im gleichen Stil gibt es natürlich auch ein paar Balladen fürs Herz wie "Love Me For Me". Einige Soundexperimente wie orientalische Klänge auf "Not Like That" oder etwas rockig angehauchte Stücke wie "We'll Be Together" sorgen dafür, dass keine Langeweile aufkommt.

Liest man sich die Credits etwas genauer durch, springen einem unter anderem Namen wie Jonathan "J.R." Rotem (Rihanna), Guy Ruche (Christina Aguilera) oder The Matrix (Avril Lavigne, Hilary Duff) ins Auge. Große Namen, die eigentlich schon fast einige Hits garantieren und genau danach klingt die Scheibe auch.

Leider bekommt Ashley bei diesem ganzen auf Perfektion getrimmten Sound auf Dauer ein Problem: Sie wirkt austauschbar. Da hilft auch der Vergleich mit Britney zu ihren besten Zeiten nichts, denn genau da liegt der Hase begraben. Tracks wie "Over It" erinnern vom Stil her gewaltig an Miss Spears, bei diesem Lied klingen sogar ihre Stimmen fast gleich. Im Prinzip könnte also jede x-beliebige Sängerin den Titel interpretieren, es würde keinen großen Unterschied machen.

Genauso sieht es auch bei anderen Stücken aus: ob das nun Ashley oder jemand anders singt, bleibt im Prinzip gleichgültig. Sie singt einfach brav die Texte herunter und springt dazu vermutlich ein wenig über die Bühne, eben genauso, wie sie es auch in dem "High School Musical" machte.

Dass sie auch anders könnte, merkt man bei "Not Like That", einem von zwei Stücken, an denen sie selbst mitschrieb. Darin rechnet sie mit all den Neidern ab, die das Leben im Showbiz so mit sich bringt, und zwar nicht nur richtig wütend, sondern auch mit einer gehörigen Portion Ironie. Da spürt man endlich mal den Menschen hinter der Barbie, die mir vom Cover entgegenblickt.

Immerhin steht Ashley erst am Anfang ihrer Karriere. Stimme und Ausstrahlung hat sie, und wenn diese Platte auch hauptsächlich die Fangemeinde der Disney-Produktion und die Freunde tanzbarer, aber belangloser Mainstream-Musik begeistern dürfte, gebe ich sie nicht ganz auf. Immerhin heißt das Album schon mal "Headstrong", also 'eigensinnig', vielleicht kommt beim nächsten Mal ja etwas mehr davon rüber.

Trackliste

  1. 1. Intro
  2. 2. So Much For You
  3. 3. He Said She Said
  4. 4. Be Good To Me
  5. 5. Not Like Taht
  6. 6. Unlove You
  7. 7. Positivity
  8. 8. Love Me For Me
  9. 9. Goin' Crazy
  10. 10. Over It
  11. 11. Don't Touch (The Zoom Song)
  12. 12. We'll Be Together
  13. 13. Headstrong
  14. 14. Suddenly

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LAUT.DE-PORTRÄT Ashley Tisdale

Der Schwerpunkt von Ashley Tisdales Karriere liegt zunächst nicht in der Musik, sondern in der Schauspielerei. Am 2. Juli 1985 erblickt sie in Monmouth …

23 Kommentare

  • Vor 16 Jahren

    Ich lese schon sehr lange eure Musik-Kritiken hier bei laut.de und regte mich schon des Öfteren über eure Bewertungen auf!

    Aber diesmal habt ihr mich soweit gebracht mich hier im forum anzumelden!

    Ich habe dieses Album und es verdient gerade einmal einen Stern vielleicht mit viel Gutmütigkeit zwei Mitleidssterne aber gleich 3?

    Vielleicht gefällt euch ja Mainstream-Pop Musik , denke ich mir jetzt, aber ich musste mir erst vor kurzem hier die unglaublich schlechte Kritik von Britneys "Blackout" durchlesen!
    Kann mir einer hier sagen warum Ashley Tisdale einen Punkt mehr in der Bewertung bekommt als Britneys bisher bestes Album?
    Laut.de ist so heuchlerisch!
    Heuchlerisch aus dem Grund da ihr es euch auf keinen Fall mit eurer Stammleserschaft versauen wollt, indem ihr einer allgemein gehassten Britney nicht die obligatorische schlechte Bewertung gebt!
    Mametchi

  • Vor 16 Jahren

    @mametchi (« I
    Kann mir einer hier sagen warum Ashley Tisdale einen Punkt mehr in der Bewertung bekommt als Britneys bisher bestes Album? »):

    Ganz einfach, weil die Beats besser sind als bei Britney & die Dame im Gegensatz zu Brit auch tatsächlich singen kann.

  • Vor 16 Jahren

    Nur damit mal klar wird wer besser singen kann!

    Ashley Tisdale:
    http://www.youtube.com/watch?v=-ej8ZHTg56k

    Britney Spears:
    http://www.youtube.com/watch?v=up4lLc8jaTE

    Jetzt will ich mal eine ganz klare Aussage!
    Ich glaube eindeutiger geht es garnicht!

  • Vor 16 Jahren

    ahhh geht gar nicht, dass immer alle singen müssen o.O

  • Vor 16 Jahren

    @dew` (« @Devlin (« wen interessierts, ob die dame singen kann oder ob das album gut ist? drei punkte DARF es (hier) nicht für eine singmaus aus dem disney-channel geben! wer hat denn so einen bösen fehler verbockt? ;-) »):
    jenau, ihr habt hier verdammt nochma objektiv subjektiv su sein. :rayed: kann dich nit anjehn dat kommerzschlampen hier gut wekkommen. :suspect: »):

    Aber echt mal! Ein Unding ist das. Kann doch nicht sein, dass so eine Musik mal gut sein wird... :rolleyes:

    Bewertet lieber die Indie-Alben gut, auch wenn die total scheiße sind! Die sind dafür immerhin Indie. Ist dann doch ganz einfach: Major = Scheiße, Indie = Geil

    Da spart man sich auch gleich das Anhören der CD. ;)

    Album wird mal angehört, bin da nicht so geistig beschränkt im Kopf, dass ich für sowas nicht offen bin und so einem Album nichts abgewinnen könnte. Fand das Ganze zuerst auch ein wenig merkwürdig, aber Stimme von der geht klar.

    Auch interessant, dass der Horizont hier teilweise nur von Tisdale bis Spears reicht. Als ob's in den letzten Jahren nur diese beiden (relevanten) Pop-Alben gegeben hätte. :rolleyes:

  • Vor 15 Jahren

    Ashley Tisdale kann SINGEN? (Bezieht sich auf einen Kommentar weiter oben.)

    Guter Witz!

    Langweiliges Durchschnitts-Pop-Album, wenn überhaupt, das Mädel hat nichts selbst geschrieben und mit diesem Gequietsche hätte sie auch keinen Plattenvertrag bekommen, hätte sie nich in HSM gespielt.

    Dieses Forum wird immer mehr zur Lachnummer. Jimi Blue 3 Punkte, Ashley 3 Punkte, wie weit soll das noch gehen...!?