laut.de-Biographie
Natalie Imbruglia
Täuscht das, oder beginnen eigentlich alle australischen Pop-Karrieren in der Soap-Opera "Neighbours"? Wie auch immer. Natalie Imbruglia zumindest gibt dort zwei Jahre erfolgreich die Rolle der "Beth Brennan", bevor sie 1994 genug hat und zwei Jahre später ins Vereinigte Königreich übersiedelt. Schlauer Schachzug das. Denn die hype-süchtigen Briten sollen dem Charme und der Schönheit der 1975 in New South Wales geborenen Australierin, die mit drei Schwestern in einem kleinen Badeort aufwächst (der Vater ist italienischer Herkunft, die Mutter stammt aus Down Under) hoffnungslos verfallen.
Ihr erstes Album "Left Of The Middle" verkauft sich im Lauf der Jahre über sechseinhalb Millionen Mal. Die Hit-Single "Torn" macht sie dann Anfang 1998 über Nacht zum Star. Der Award-gekrönte Track hält sich monatelang in den Charts und gehört zu den meistgespielten Titeln im UK-Radio ever. Und das obwohl mit exakt diesem Song zuvor die Bands "Ednaswap" und "Trine Rein" hoffnungslos floppen. Das Geheimnis des Erfolgs liegt wohl in Imbruglias unbekümmert-selbstbewusster Ausstrahlung in Kombination mit einem suggestiven Video. "I am cold and I am shamed, lying naked on the floor". Wer soll da widerstehen? Dass ihre Musik in "Neighbours" verwendet wird, lehnt sie übrigens ab.
In der Folge hat sie die Nase von der endlosen Promotion-Arbeit voll, nimmt sich eine Auszeit und pendelt zwischen der Insel und den USA hin und her. Während dieser Zeit entsteht ihr Zweitling "White Lilies Island", der im Herbst 2001 erscheint. Die neue Platte ist recht eigenständig, stellt weder den Anspruch, sich an den alten Konkurrentinnen wie Alanis Morissette zu messen, noch ein zweites "Torn" abzuliefern. Man merkt deutlich den Trend weg von billigen Plastik-Pop-Produktionen hin zu rockigeren Sounds (zu ihren Vorbildern gehören Joni Mitchell oder Shawn Colvin).
An der musikalischen Neuausrichtung hat übrigens der Ex-The Cure-Basser Phil Thornalley einen großen Anteil. 2002 ist ihre Musik in dem Film "Stigmata" zu hören. Natalie performt "Identify", ein Stück aus der Feder von Ober-Pumpkin Billy Corgan. Im selben Jahr wird sie eines der Gesichter des Kosmetikkonzerns L'Oreal und macht im Film "Johnny English" neben Rowan Atkinson aka Mr. Bean und John Malkovich erste Schritte als Filmschauspielerin.
Ende 2003 ehelicht die Schönheit den australischen Rockstar Daniel Johns (Silverchair, The Dissociatives) in Oak Beach im Nordosten Australiens. Beide haben keine leichte Zeit, plagt den Sänger doch monatelang eine oberfiese Form der Arthritis (ohne Schmerzmittel geht gar nichts). Mittlerweile ist der Ehegatte aber wieder fit und im Mai 2005, nach fast vier Jahren Pop-Abstinenz, erscheint Natalies drittes Album "Counting Down The Days", mit dem sie ihrem Gitarren-lastigen, eingängigen Stil treu bleibt.
In der Zwischenzeit spekuliert die Presse immer wieder über den Zustand ihrer Beziehung des Musikerpaares: Natalie lebt die meiste Zeit in London, Daniel in Australien. Anfang 2008 geben sie gemeinsam nach vier Jahren Ehe relativ überraschend ihre Trennung bekannt: "Wir haben uns schlicht und ergreifend auseinander gelebt, weil wir nicht in der Lage waren, genug Zeit miteinander zu verbringen. Wir sind sehr traurig, dass unsere Ehe zu Ende ist, wollen aber Freunde bleiben."
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