... And Oceans - " A.M.G.O.D"

Ehrlich gesagt gibt es im Black Metal nur wenige Bands, denen ich das Prädikat "Wertvoll" verleihen würde. Alteingesessene wie Cradle Of Filth oder Dimmu Borgir gehören für mich dazu und seit wenigen Tagen auch definitiv ... And Oceans. Warum dieses? Passt mal auf.

Eine Sache, die ich bei den Dunkelheimern immer bemängelt habe, war der fehlende Sinn für Humor und die gnadenlose Selbstüberschätzung in puncto Wichtigkeit. Für ... And Oceans dürfte das kein Problem sein. Dank solcher Titel wie "Intelligence Is Sexy" (deswegen wurde auch Stephen Hawkins zum "most sexy man alive" von 1988-1999 gewählt), "Esprit De Corps" oder "Tba In A Silver Box", komme ich nicht umhin, den Jungs einen gewissen schwarzen Humor zu bescheinigen.

Zwar schaffen es die sechs Nasen auch nicht, ohne hirnige Pseudonyme aufzutreten (Killstar, Tripster, Atomica, huargh da krümmt's mir ja die Nudel) aber musikalisch ist die Sache vom Feinsten. Mir ist nur nicht ganz klar, was an den Keyboards so futuristisch sein soll, ich hätte das jetzt spontan als Techno eingestuft, was der letzte Track "New Model World" eigentlich auch nahe legt. Die anderen Songs lassen, bis auf das Keyboard eben, aber keinen Zweifel daran, in welchem Gebiet gewildert wird. Das Gaspedal wird schon kräftig durchgedrückt, wobei die Blastspeed Parts nicht übermäßig häufig zum Einsatz kommen, was für mich ein eindeutiger Pluspunkt ist.

Da die Songs alle auf relativ hohem Niveau sind, ist es müßig, auf einzelne Songs einzugehen. Anspieltip meinerseits wäre "Tears Have No Name" oder "Postfuturistika". Die Produktion des Albums lag in den Händen von Peter Tätgrens' Bruder Tommy und kann sich verdammt gut hören lassen. Auch für das Cover zeichnet ein nicht ganz Unbekannter verantwortlich, nämlich Niklas Sundin, Gitarrist bei Dark Tranquility.

Das Ding ist also wirklich anders, als vieles andere, und die kleinen Dinge werden auf einmal ganz groß, wenn die Großen mal rücken und ... Ihr wisst schon was ich meine: Anhören.