26. Juni 2007
"Unsere Musik ist eine große Blondine"
Interview geführt von Martina KellnerEin herrlicher Tag mit schönstem Wetter und ein bestens gelaunter, äußerst charmanter Interviewpartner. Was will man mehr?"Nimm zwei Typen von The Yummy Fur, einen von V-Twin, ein Paar Gitarren, Equipment, eine Menge Alkohol und eine Ladung Poppers und stecke sie in einen Raum. Das Ergebnis? 1990s!", heißt es auf der bandeigenen Homepage. Die Schotten Jackie McKeown (Gitarre, Gesang), Michael McGaughrin (Schlagzeug, Gesang) und Jamie McMorrow (Bass) sind keine Kinder von Traurigkeit. Trübsal blasen sollen die anderen, so viel steht fest!
Als selbstbetitelte Party-Rock-Band wollen 1990s ("No 'The' and no apostrophe!") die Leute zum Tanzen und Feiern bringen - das Ergebnis: ein musikalischer Mix zwischen Glam- und Art Rock, gepaart mit jeder Menge Witz und jugendlichem Charme. Gute Laune gibt es im Überfluss, 1990s bringen im Handumdrehen die Freude in den Rock'n'Roll zurück! Am Telefon sprach ich mit Gitarrist und Sänger Jackie über die Ex-Bandkollegen und heutigen Franz Ferdinand-Mitglieder Alex Kapranos und Paul Thompson, über die Glasgower Art Rock-Szene und das Debütalbum "Cookies".
Hallo Jackie. Wie geht's?
Jackie: Gut, gut.
Hattet ihr denn schon viele Interviews heute?
Jackie: Ja, wir hatten ein paar. Aber wir sind auch ein wenig high, also mach dir da mal keine Sorgen.
Aha, ich verstehe. Na dann können wir ja beginnen.
Jackie: Ja, los gehts!
Hier in Deutschland kennt man euch bisher nur in Insiderkreisen. Erzähle mir doch bitte etwas über euch und eure Bandgeschichte?
Jackie: Die drei Leute in der Band - ich und die zwei anderen Jungs - wir kannten uns schon seit einigen Jahren. Und ich und Jamie, unser Bassist, spielten in einer anderen Band namens The Yummy Fur. Wir waren es also schon gewohnt, zusammen zu spielen. Michael, unseren Drummer, traf ich auf Partys in Glasgow. Wir waren total betrunken und schrieben ein paar Songs ohne Instrumente und sangen zusammen. Und so kam das alles. Wir begannen, als wir gefragt wurden, in der Backing-Band von Damo Suzuki zu spielen, der früher Sänger der deutschen Band Can war. Also spielten wir einige Shows, wir spielten Jams und unterstützten einfach den Sänger. Nach einigen Auftritten merkten wir, dass wir wirklich gern zusammen spielen. Wir hatten einen netten Groove. Und wir stellten fest, dass wir lieber kraftvollere und fröhlichere Musik machen wollten.
Michael erinnerte sich an die Songs, die wir auf den Partys geschrieben hatten, und eines Tages nahmen wir diese einfach, die Ideen, und blieben bis fünf Uhr morgens auf, rauchten eine Menge Gras, betranken uns und schrieben insgesamt fünf Songs. Und dann spielten wir sie und das machte uns einfach glücklich. Wir waren wirklich sehr, sehr glücklich. Wir dachten uns "Gott, das ist die fröhlichste Musik, die wir je gespielt haben!" Und wir entschieden uns weiter so fröhliche, heitere Musik zu machen.
Das hört man eurem Album auch eindeutig an. Eure Songs und Lyrics versprühen eine Menge guter Laune, Spaß und Humor.
Jackie: Ja. Das ist genau das, was wir mit unserer Musik erreichen wollen. Es soll Spaß-Musik sein. Sie soll lustig und fröhlich sein, aber keine Comedy-Musik. Sie soll einfach fröhlich und spaßig klingen, ohne dabei albern zu wirken.
Also ist es euer Ziel, die Leute zum Lachen zu bringen und gute Laune zu verbreiten?
Jackie: Wir wollen die Leute unterhalten und sie glücklich machen. Sie sollen tanzen und gute Laune haben. Unser Ziel ist es, deinen Tag zu einem besseren Tag zu machen.
Ich habe gelesen, dass Alex Kapranos und Paul Thompson früher auch Mitglieder bei The Yummy Fur waren. Nachdem die Band sich 1999 auflöste machten die beiden weiter und feierten später als Franz Ferdinand riesige Erfolge. Wie gehst du heute damit um?
Jackie: (lacht verlegen) Ja, es ist schwer, damit umzugehen. Aber ich glaube es macht keinen Unterschied, ob sie bei The Yummy Fur gespielt haben oder nicht. Denn sie sind so bekannt geworden. Es ist wirklich erstaunlich, alte Freunde zu sehen, die so groß geworden sind, die zu hoffnungsvollen großen Namen wurden. Für mich sind die beiden auch nicht bloß Leute, die in der Band mitgespielt haben, für mich sind sie Freunde. Und The Yummy Fur lösten sich auf, drei Jahre bevor Franz Ferdinand richtig durchstarteten ... Für mich sind die beiden nicht Leute, die bei The Yummy Fur mitspielten, es sind Bekannte aus Glasgow...
Das Blöde an der Sache war, dass ich mich in der Woche, in der "Take Me Out" zu einem riesigen Hit wurde, an dem schlimmsten Punkt meines Lebens befand. Ich hatte so einen schlechten Monat und eine wirklich schlechte Woche und sie stiegen auf Platz drei der Charts oder so. Ein oder zwei Monate lang war dieser Song einfach das Nervigste, was ich je gehört hatte. Er erinnerte mich daran, wie unglücklich ich war. Es war wirklich zum Kopf in den Sand stecken! Aber nicht wegen dem, was sie taten, sondern wegen dem, was ich tat. Ich mag die Band. Ich finde sie großartig. Ich freue mich wirklich für sie. Ich freue mich, dass es ihnen gut geht!
Dann habt ihr noch ein gutes Verhältnis zueinander? Ihr habt ja auch einige Support-Gigs für Franz Ferdinand gespielt!
Jackie: Oh ja das stimmt. Das haben wir gemacht, aber es ist mehr als das. Franz Ferdinand sind immer noch unsere Freunde. Sie sind im Moment in Glasgow und arbeiten am neuen Album. Also sehen wir sie fast jeden Abend, wenn wir in Glasgow weggehen. Es ist eine Chance, von dem Musikbusiness ein wenig Abstand zu gewinnen. Wenn du in Glasgow bist, ist niemand berühmt. Also amüsiert man sich, trifft sich und redet über alte Zeiten, was man so macht und betrinkt sich gemeinsam ...
Du hast bereits angesprochen, dass es eine Zeit gab, in der du von allem die Nase gestrichen voll hattest, speziell vom Band-Leben und dem ganzen Musikzirkus. Ich habe gelesen, dass du mit dem Singen sogar ganz aufhören wolltest. Wann war das und wie kam es dazu?
Jackie: Nachdem sich The Yummy Fur auflösten, hatte ich wirklich keine Lust mehr zu singen. Ich hatte einfach niemandem mehr etwas zu sagen. Also begann ich in einer anderen Band namens The Mars Hotel, meine beste Freundin Jenny übernahm den Gesangspart und sie tat das wirklich besser als ich. Aber fünf Jahre später bekam ich wieder Lust zu singen. Als wir dann die 1990s gründeten, war es jedoch Bedingung, dass ich nur singe, wenn auch Michael unser Drummer singt. Michael ist genauso Lead-Sänger wie ich. Ich wollte also nur wieder singen, wenn es noch einen weiteren Sänger in der Band gibt. Den Sologesangspart hatte ich ja bei The Yummy Fur inne und das war mir nie wichtig – es war nicht wichtig für mich oder mein Ego. Dass wir beide singen, fand ich klasse!
Ihr heißt 1990s. Warum habt ihr diesen Namen gewählt. Oder anders formuliert: Was für ein spezielles Verhältnis habt ihr denn zu den 90ern?
Jackie: Keins. Überhaupt keins. Es gibt kein spezielles Verhältnis zu den Neunziger. Mir gefiel einfach der Ausdruck 1990s. Als wir anfingen, erwarteten wir nicht wirklich mehr, als mit der Band auf ein paar Partys zu spielen. Also gaben wir uns unsinnige Namen. Eine Zeit lang hießen wir The 60s, dann 1960s, dann nannten wir uns 1990s und dabei blieb es dann. Aber es gibt zwei gute Dinge daran. Zunächst irritiert der Name die Leute ...
Und deswegen fragt auch sicher jeder Interviewer nach eurem Bandnamen oder?
Jackie: Ja, so ist es. Das stimmt. Und außerdem ist es unmöglich, diesen Name zu googlen. Da wird das Googlen für die Journalisten wirklich zum Albtraum. Deswegen finde ich den Namen gut. (lacht)
Eigentlich sollte ich mich bei dir ja bedanken, denn du bist wirklich sehr freundlich.
Glasgow und die schottische Musikszene
Ich war selbst noch nie in Glasgow, interessiere mich aber sehr für die dortige Musikszene. Hier in Deutschland hört man nur wenig darüber. Wenn doch, dann ist meist von Franz Ferdinand die Rede. Aber es gibt doch sicher noch eine Menge weiterer nennenswerter Bands aus Glasgow, oder?Jackie: Japp. Da gibt es einige, zum Beispiel eine Band namens Park Attack. Das ist eine Art schräge No Wave-Band. Die sind sehr unmelodisch und schreien viel herum. Live sind sie fantastisch. Ich höre solche Musik eigentlich nicht allzu oft, aber live sind sie wirklich sehr gut. Aber das Beste, was in den letzten fünf oder sechs Jahren, vielleicht sogar in den letzten zehn Jahren, aus Glasgow kam, ist die Band The Royal We. Sie besteht aus drei Mädchen und drei Jungs und sie machen die bunteste, fröhlichste, freundlichste und seltsamste Musik, die ich jemals gehört habe. Sie ist so eingängig ... und auch so eigenartig. Ich kann sie nicht wirklich beschreiben. Bedauerlicherweise haben sie sich aufgelöst. Aber sie werden noch eine letzte Platte herausbringen, auf Geographic, dem Label des The Pastels-Sängers. Geographic gehört zu Domino Records, also wird die Platte halb über Geographic, halb über Domino releast. Und sie werden sämtliche Aufnahmen, die The Royal We je gemacht haben, auf eine Platte bringen. Ich glaube, sie kommt in ein paar Monaten auf den Markt. Also halt Ausschau danach!
Das werde ich. Ich werde mir die CD vormerken. Kannst du mir noch etwas über die Glasgow-Art Rock-Szene erzählen? Ich habe schon einiges darüber gelesen. Aber dieser Art Rock-Begriff ist wirklich sehr schwammig und schwer zu verstehen. Vielleicht kannst du mich aufklären?!
Jackie: Ich denke, du liegst absolut richtig damit, zu fragen, was Art Rock überhaupt ist! Fast jeder spricht ja davon, dass er Art Rock macht. Ich glaube es ist eine Art Reaktion auf Bands wie Oasis und so, die ziemlich tonangebend sind. Und eine Menge Bands werden rauer, ungehobelter und beginnen, verzerrte Akkorde zu spielen mit einfachen Melodien. Und ich denke, Art Rock ist eine Bezeichnung für Bands, die gute ... ja hoffentlich Pop-Musik machen. Aber um ehrlich zu sein, das sollte doch jede Band tun! Für mich sind auch die Beatles Art Rock. Also es ist ein wirklich blöder, blöder Begriff. Ich denke, er rührt auch ein wenig daher, dass einige Mitglieder von Franz Ferdinand die Glasgow Art School besuchten. Und deswegen nennt man ihre Musik jetzt Art Rock. Aber das ist einfach Bullshit! Auch The Yummy Fur bezeichnete man als Art Rock. The Yummy Fur spielten auch kantigere Melodien, aber das haben andere Leute schon seit Jahren gemacht.
Und jetzt beschreibt man die 1990s-Musik ebenfalls als Art Rock.
Jackie: Wie mühselig! Wir dachten immer, das was wir machen, ist einfach Popmusik. Und auch Franz Ferdinand machen Popmusik.
Aber man kann schon sagen, dass ihr auch Glam Rock-Elemente in eueren Songs vereint. Würdest du dem zustimmen?
Jackie: Absolut! Glam Rock war ein großer Einfluss. Wir schrieben und spielten die Songs in Anlehnung an Glam Rock, aber wir versuchten, sie nicht so aufzunehmen. Ansonsten ist alles was du machst nur eine Pastiche der Musik. Man kostümiert sich. Doch das wollten wir nicht, also entschieden wir, dass die Songs nicht zu sehr nach Glam Rock klingen sollten und dann wird man interessanter. Man kennt das von anderen Bands, die zu sehr den Details verhaftet sind und versuchen die Vergangenheit einzufangen – das bringt sie um. Du hast aber trotzdem recht mit dem Glam Rock-Vergleich. Wir alle lieben Bowie und so!
Vielleicht sollte man eure Musik einfach als Party-Rock'n'Roll bezeichnen?
Jackie: Ja! Party-Rock'n'Roll, Good Day-Rock'n'Roll, Pop-Musik… Wir nennen unsere Musik Rock'n'Roll, obwohl es erstklassigen Rock'n'Roll schon seit Bill Haley & The Comets und Jerry Lee Lewis gab, die nicht genau dasselbe taten, wie wir. Aber ich würde unsere Musik trotzdem als Rock'n'Roll bezeichnen.
Ich habe noch eine Frage zur schottischen Musikszene. Wie schwer ist es für Gruppen, die nicht aus England sondern aus Schottland kommen, entsprechend wahrgenommen zu werden?
Jackie: Ich denke, es ist einfacher, wirklich viel einfacher. Du bist nicht in London, im Mittelpunkt der Industrie, sondern weit weg davon, aber Glasgow hat eine sehr zusammenhängende, gut verbundene Musikszene. Glasgow ist nicht abgeschnitten von der Industrie. Wenn also eine Band aus Glasgow kommt, dann wird sie wahrgenommen – wahrgenommen aus der Ferne und bekommt vielleicht etwas mehr Aufmerksamkeit. Denn in London gibt es Tausende und Abertausende an Bands, überall, und du musst wirklich sehr speziell sein. Ich denke auch, dass Glasgow eine sehr gute Tradition an ziemlich einzigartigen, interessanten Pop-Bands hat. Das geht zurück bis zu Alex Harveys Band, über Orange Juice und The Fire Engines, bis hin zu The Jesus and Mary Chain, Mogwai, Franz Ferdinand, Belle And Sebastian ... Ich denke, Glasgow hatte schon immer eine gute Pop-Musikszene.
Kekse und Blondinen
Lass uns ein wenig über euer Debütalbum sprechen. "Cookies" ist bei Rough Trade Records erschienen. Wie kam der Kontakt denn zustande?Jackie: Wir wollten keinen Haufen Demos herumschicken. Ich denke Labels können riechen, wenn du verzweifelt nach einem Plattendeal suchst. Das ist so, wie wenn ein Typ in einen Club geht und verzweifelt ein Mädchen aufreißen will – das wird nicht klappen, weil die Frauen das merken. Rough Trade stieß dann indirekt über ein paar Leute auf unsere Musik und interessierte sich dafür. Dann fragten sie danach und jemand sendete ihnen eine CD mit einigen Songs. Später spielten wir eine Show in London, es war eine Franz Ferdinand-Aftershow und man engagierte uns als Partyband, um die Leute zu unterhalten. Und es waren auch Rough Trade-Leute dabei. Ich denke, als wir auf die Bühne gingen, schienen wir sehr fröhlich und dann dachten sie: "Mensch, diese Band scheint wirklich gut drauf zu sein". Weißt du was ich meine? Und wir lachten und scherzten und sprachen mit dem Publikum und sie dachten sich: "OK, die mögen wirklich, was sie tun." Und deswegen signten sie uns auch. Das war wirklich gut, denn wir suchten ja eigentlich gar nicht direkt nach einem Plattenvertrag, wir wollten einfach nur die Leute unterhalten ... Es war das einzige Label, das gekommen ist, aber glücklicherweise auch mein Favorit.
Eure Debütsongs wurden von Norman Blake (Mitglied bei Teenage Fanclub) und Bernard Butler (Mitglied bei Suede und Produzent von The Libertines, Manic Street Preachers, Sparks, …) produziert. Wie seid ihr auf die beiden gekommen? Und wie verlief die Zusammenarbeit mit ihnen?
Jackie: Norman ist ein sehr alter Freund von uns aus Glasgow. Norman ist einfach der netteste Typ auf der ganzen Welt. Er hatte gerade mit Teenage Fanclub nicht so viel zu tun und interessierte sich mehr fürs Produzieren. Und das war auch exakt das, woran wir interessiert waren – eine Platte aufzunehmen. Also dachten wir uns: "Lasst uns das doch mit Norman machen." Und das taten wir dann auch und wir sind so zufrieden mit dem Ergebnis. Er schrieb uns nicht vor, was wir zu tun hatten. Er fragte nur: "Gefällt euch das?" Und wir sagten: "Ja!" Und er weiter: "Dann machen wir das so." Bernhard war komplett anders. Man hatte ihn uns empfohlen, und wir wollten ihm eine Chance geben. Ich hatte keine großen Erwartungen, weil ich kein großer Suede-Fan bin. Aber er wusste sofort ganz genau Bescheid, was wir machen. Einmal sagte er: "Hey der Refrain hört sich Scheiße an, warum mixt ihr ihn nicht neu?" Aber wir hatten immer das letzte Wort, also schrieb er uns nicht direkt vor, was wir tun sollten. Er gab uns Ratschläge. Ich würde sagen, dass neunzig Prozent der Ratschläge wirklich großartige Ideen waren. Er war sozusagen das finale Bindeglied, die letzte Magie.
Über eure Musik habt ihr gesagt: "We play rock and roll like a blonde gets out of a car". Was hat es damit auf sich?
Jackie: Das ist einfach eine Zeile aus einem Song. Jemand sagte, dass es eine gute Idee sei, unsere Musik so zu beschreiben. Und wir stellten uns eine große, schillernde, elegante Blondine vor, mit einer Menge Stil und Extravaganz. Aber beim aus dem Auto aussteigen ist man so unbeholfen – niemand kann elegant aus einem Auto aussteigen. Und unsere Musik ist genau so. Es ist wirklich schöne Pop-Musik, aber wir können sie auch lässiger, schludriger spielen. Wir üben auch nicht ständig, unsere Musik ist total chaotisch – genau wie eine Blondine, die aus dem Auto aussteigt, mit Stil und Extravaganz, aber trotzdem total chaotisch.
Ihr wurdet von Künstlern, wie The Rolling Stones, David Bowie und The Fall beeinflusst. Welche anderen Bands hört ihr zurzeit gerne?
Jackie: Momentan?
Ja.
Jackie: Lass mich nachdenken ... The Long Blondes und CSS. Wir haben mit diesen Bands zusammengespielt und sie sind gute Freunde, aber ich mag ihre Musik auch sehr. Und ich mag The Royal We und auch etwas R'n'B, zum Beispiel den Song "1 Thing" von Amerie – ein wirklich guter R'n'B-Track. Ich höre auch ein wenig Reggae. So in etwa.
Was sind eure Pläne für 2007? Und noch wichtiger: Wann können wir euch denn in Deutschland sehen?
Jackie: Ich hoffe wirklich, dass wir ganz ausgiebig hier touren werden. Wir wollen nicht nach Deutschland kommen und bloß zwei Shows spielen. Ich will eine große Tour spielen, hoffentlich acht oder neun Gigs. Und dann kommen wir hoffentlich noch mal wieder. Denn ich genieße es wirklich sehr hier zu sein - in Berlin zu sein - und ich hatte bis jetzt noch nicht die Gelegenheit, andere Städte zu sehen. Ich habe mich schon immer für Fassbinder interessiert, den Filmemacher. Ich bin ein großer Fassbinder-Fan. Ich will also weniger aus musikalischen Gründen hierher kommen, sondern interessiere mich querbeet für vieles. Allerdings planen wir nicht so sehr. Leute buchten unsere Touren für uns, aber wir waren immer die Letzten, die davon erfuhren. Und das lief immer ganz gut über die Jahre, nicht zu viel zu planen. Ich verfolge keinen Plan, nach dem Motto: "In fünf Jahren werde ich da und da stehen." Stell dir vor, du schaust in deinen Terminkalender und weißt, was du in den nächsten zwei Jahren tun wirst. Das ist doch schrecklich!
Ich habe das auch nur gefragt, weil ich hören wollte, dass ihr nach Deutschland kommt. Ich würde mir nämlich sehr gerne eine eurer Shows ansehen!
Jackie: Oh ja. Wir kommen definitiv nach Deutschland. Ob die Deutschen unser Album mögen oder nicht, wir kommen auf jeden Fall vorbei! Und wenn du eine unserer Shows siehst, dann komm einfach rauf und sag Hallo!
Auf jeden Fall!
Jackie: Es wäre schön, das passende Gesicht zu deiner Stimme zu sehen.
Ja, gern. Danke! Vielen, vielen Dank für das freundliche und nette Interview!
Jackie: Du bist wirklich süß. Danke, dass du uns interviewt hast! Und genieß den sonnigen Tag! Bye!
Und das tat ich dann auch. Natürlich in Begleitung der 1990s auf dem MP3-Player. Wann man die Schotten live sehen kann, steht bislang noch nicht fest. Bis es so weit ist, sollte man sich die Zeit aber auf jeden Fall mit den Debütsongs versüßen! "Cookies" steht seit dem achten Juni in den Plattenläden.
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