laut.de-Kritik
Der Bozz überzeugt in Konstanz auf ganzer Linie.
Review von Stephan StoffelMit Azad gastiert einer der momentan angesagtesten Rapper Deutschlands im fast ausverkauften Kulturladen. Nachdem A zuletzt mit Bushido auf die "Harte Tour" unterwegs war, begleitet ihn nun Labelkollege Jonesmann auf "Game Over Tour". Zudem war mit Jeyz ein weiterer Bozz-Musiker als Support an Bord.
Und standesgemäß gehts auch los: Der Konzertbeginn verzögerte sich um knapp eine halbe Stunde, da am Einlass jedem Einzelnem verstärkt die Taschen kontrolliert werden. Jeyz eröffnet den Abend dann gegen 22 Uhr mit Songs seiner Mixtapes (u.a. Chronologie Part 2 ...) sowie des Bozz Music-Samplers. Sein halbstündiger Auftritt kommt beim Publikum gut an und verspricht einen erfolgreichen Abend.
Nach kurzer Pause übernimmt Jonesmann das Mic. Er performt hauptsächlich Songs des Anfang des Jahres erschienenen, Albums "SJ" sowie des kommenden Mixtapes "In Dein Mund". Vor allem die Tracks, bei denen Jones singt und rappt, "F.ck Dich", "Nenn Mich Jones" oder "Mehr für Mich", begeistern das Publikum. Einziger Wehrmutstropfen: Die Gesangparts werden stark vom Band gedoppelt.
Kurz vor halb zwölf beginnt dann das Spektakel. Auf der Leinwand hinter DJ Dime erscheinen nacheinander die Titel der vier Azad-Alben. Aus der Weltraumperspektive sieht man plötzlich die Erde. Der Blick schwenkt zum Mond und verwandelt sich in Azads Symbol. Begleitet werden die Visuals von der "Game Over Symphonie" inklusive heftigem Donner. Im Moment als sich der Mond in sein Symbol verwandelt, kommt Azad auf die Bühne und sorgt sofort für mächtig "Alarm". Die raue Stimme des Bozz überzeugt auf ganzer Linie. Seine Mischung aus harten Battletracks und langsameren Beats mit tiefgründigeren Texten reißt alle mit und offenbart den Klassenunterschied zwischen ihm und manch anderen, momentan erfolgreichen Deutsch-Rappern.
Besonders die Singles "Phoenix", "Eines Tages", "Mein Block" und "Monstershit" bringen die Menge zum Kochen. Nach 50 atemlosen Minuten beendet Azad die Show, kommt allerdings für eine ausgedehnte Zugabe noch mal zurück, bei der er mit "Napalm" einen weiteren Höhepunkt setzt. Als Azad nach dem Konzert auch noch für Autogrammwünsche am Merchandisestand zur Verfügung steht, findet ein sehr gelungenes Konzert einen krönenden Abschluss.