Buckcherry - " Rock N' Roll"

Auf die neue Buckcherry war ich ja richtig heiß! Nach der "Fuck"-EP letztes Jahr habe ich mir von einem Album, das auch noch "Rock N' Roll" betitelt ist, eine perfekte Partyscheibe für den Spätsommer erwartet. Die wird dieses Jahr irgendjemand anderes liefern müssen, denn was die Herren um Sänger Josh Todd hier vorlegen, ist leider nicht der erwartete Knaller geworden.

Gerade nach der stellenweise recht hart rockenden EP ist "Rock N' Roll" fast schon eine Enttäuschung. Glücklicherweise nur fast. Der Opener "Bring It On Back" ist eine Spur zu zahm, um den Motor richtig in Fahrt zu bringen. Wenn man sich aber drauf einlässt, bringt "Tight Pants" die erste Partystimmung. Überraschenderweise trägt hier eine Bläserfraktion die Melodie, was ein bisschen an Huey Lewis & The News erinnert.

Sex ist nach wie vor ein vorherrschendes Thema in Joshs Lyrics und wird wie in "Tight Pants" oder dem relaxten "Wood" auch gar nicht erst großartig metaphorisch verpackt. Die Songs machen Spaß und auch "The Madness" hat einen coolen Drive, obwohl Gitarrist Keith Nelson nicht die ganze Zeit durch den Hintergrund gniedeln müsste.

Mit Balladen halten sich Buckcherry deutlich zurück und glänzen dieses Mal nur mit dem schönen "The Feeling Never Dies". Doch damit sind die wirklich erwähnenswerten Songs auch schon durch, denn der Rest versinkt leider in einer gewissen Beliebigkeit. Die großen Ideen und Momente fehlen, die Nummern sind zu sehr auf den klassischen Rock N' Roll reduziert, was vielleicht sogar beabsichtigt war.

Die Erwartungshaltung der Fans - und auch von mir - war leider eine ganz andere, was "Rock N' Roll" zu eine leichten Enttäuschung macht. Bin wirklich mal gespannt, wer dieses Sommer noch ne fette Scheibe für lange Autofahrten raus bringt. Ich setze meine Hoffnungen derweil in Backyard Babies.