23. März 2003 De-Phazz live in Friedrichshafen

Gegen 20.30 Uhr tritt De-Phazz-Sänger Karl Frierson auf die Bühne und eröffnet die Show "Looking at the sun, looking down on me". Das Publikum hatte bereits gebannt auf die Easy Listening-Band gewartet und steigt sogleich mit Begeisterung ein. Der volle Raum ist kein Hindernis, um zu tanzen und im jazzigen Latin-Sound mit zu schwingen. Der Charme der Musiker, die häufig den Blickkontakt suchen und auf Zurufe eingehen, bewirkt eine große Nähe zum Publikum.

Die Heidelberger haben sich vergrößert, dafür fehlen ihre beiden entzückenden Tänzerinnen Dorit Rode und Bettina Donneberg, die, wie sich bei einem anschließenden Gespräch mit Otto Engelhardt heraus stellt, wieder ihre eigenen Wege gehen. Für die De-Phazz-Show ein Verlust, doch nicht für die Qualität der Songs.

Ob nun "Look", der Opener von "Daily Lama" mit seinen kräftigen Latinbeats, der etwas verträumte, chillige Groove "You Stayed", oder De-Phazz' einziger deutscher Song "Dummes Spiel" - der vielfältige Sound bringt die Stimmung erst richtig in Fahrt.
Kostümwechsel, Lichterspiele, kleine Soloeinlagen: für Abwechslung ist auch in der Show gesorgt. Ihren feinen Stil hat sich die Band dank ihres Produzenten Pit Baumgartner ohnehin erhalten.

Wie die Menschen allgemein und viele Musiker auf das aktuelle Kriegsgeschehen reagieren, hat auch Karl Frierson ein kleines Statement parat. Der gebürtige Amerikaner ist ganz und gar nicht stolz auf sein Vaterland. Nach dem Konzert berichtet Otto Engelhardt noch, dass die Band nach dem 11. September ohnehin alle USA-Pläne zurück gestellt habe.

Nach etwa 1 1/2 Stunden Programm bedanken sich die Künstler bei ihrem Publikum, es folgt noch eine großartige Zugabe und die zufriedenen Gesichter auf beiden Seiten beweisen, dass es ein schöner, entspannter Abend war. Danke De-Phazz!