Hach, Belafarinrod, wohin soll die Reise gehen? Vier Jahre sind vergangen seit das letzte gemeinsame Studioalbum "Geräusch" erschien. Damals schon skeptisch beäugt, entwickelte sich das Doppelalbum mit der Zeit doch noch zur lieb gewonnenen Ärzte-Scheibe, vor allem dank Hits wie "Unrockbar" und wirklich …
@mücke (« aber mal zur scheibe...was ist daran eigentlich so schlimm? ich hatte die gelegenheit in den vorlesungen die scheibe mehrmals durchzuhören und gestern (sonntag) habe ich langsam angefangen texte zu lernen. also mir fiel bei "geräusch" der einstieg weitaus schwerer... »):
Ähnliches habe ich jetzt schon mehrmals hier gelesen. Im Ernst jetzt: Ihr lernt die Texte auswendig ... um sie auf Konzerten mitzusingen? Da heißt es aber aufgepasst. Ich bin schon mal versehentlich in so ein Ärzte-Konzert hineingeraten. Jetzt wird mir einiges klar.
In einer Tageszeitung habe ich anstelle einer Rezension des aktuellen Albums einfach das Portrait eines typischen (weiblichen) Ärzte-Fans vorgefunden. Das schien mir irgendwie passend. Der Kern des Ärzte-Phänomens wurde so beschrieben: Mit elf oder zwölf hört man irgendwelche Boy-Groups, die sich - natürlicherweise - kurzfristig wieder auflösen. Um diesen ständigen Enttäuschungen zu entgehen wird man irgendwann Ärzte-Fan - und darf es bleiben. Das ist das Schöne. Die Ärzte lösen sich ja nicht auf. Und singen auch mit Mitte Vierzig weiter über die Probleme des Erwachsenwerdens. Und Spasss machts auch noch. Und manchmal ist auch was Nachdenkliches mit bei.
Erstmal noch zu nem Argument das gerne angeführt wird, die Ärzte würden sich vom Punk entfernen: Wenn man sich die alten Alben anhöhrt, speziell die EPs vor Debil, dann ist das was sie heute machen ja geradezu Hardcore-Punk-Black-Metal, sie bezeichnen sich zwar immer noch gerne als Punks aber Punk haben sie nie gemacht, wovon sie sich ja auch bewusst distanzieren, Punkmusik zu machen. Aber ist ja auch egal Dann zum Album: Ich persönlich halte das Album für extrem gelungen und es läuft auf Dauerrotation in meinem CD-Player, allerdings ist es definitiv sehr anders als die anderen, bisherigen Ärzte-Alben. Ob man es mag oder nicht ist nun total subjektiv, allerdings muss ich auch sagen dass ich schon der Meinung bin dass es umfangreichere lustige Passagen hat, wenn auch weit subtiler als früher... und wenn sie ein ernstes Album nur über Tod und Verderben machen würden, solange mir die Musik gefällt und ich weiß dass sie ihren Spaß nicht verloren haben und man live noch sein Spaß kriegt wäre es mir relativ egal. Klar, die ärzte leben von ihrem Humor, aber auch wenn der mal etwas kürzer kommt, es kommt auf die Musik an. Und da sind wir wieder bei der Subjektivität, und ich denke soll doch jeder denken was er will, und wer sich ein Album kaufen will auf das er sich gefreut hat und das auf laut.de schlecht bewertet wird wird er sicher erst andere Quellen zurate ziehen bevor er vom Kauf Abstand nimmt. Von daher finde ich es okay wenn es schlecht bewertet wird, auch wenn ich Lasse redn vermisst habe. Lustig finde ich es zwar auch nicht aber ich finde das Lied hat absoluten Mitsingfaktor und jeder kann sich mit dem Inhalt des Textes identifizieren.
P.S.: Von '88 bis '93 haben sich DÄ auch extrem stark verändert, und am Anfang gabs viele Leute die sie daraufhin spontan schlecht fanden und irgendwann gefallen an der Musik fanden.
@-Bianca- (« Also ich hab mir euere Kommentare mal ein wenig quer gelesen... Mein Kommentar zu dem Ganzen: Ist es im Grunde nicht total egal, was andere zu der Platte sagen? Hauptsache ist doch, dass einem selbst die CD gefällt, oder etwa nicht?! [...] »):
Und dann relativieren und abstrahieren wir einfach alles so weit, dass wir nie wieder irgendwo irgendwie eine Meinung einholen oder selber äußern. Hauptsache ist doch, dass jeder seine Meinung haben darf und sie gefälligst auch ohne anstrengende Diskussion behalten kann, oder etwa nicht?
Wenn ich das richtig im Kopf habe, liest man Rezensionen, damit man nicht erst alle CDs, die man eventuell kaufen möchte, selber hören muss.
Falls man seine eigene Meinung öffentlich macht (nichts anderes machen Kritiker), dann stellt man sie automatisch zur Diskussion. Will man der Diskussion standhalten, muss man seine Meinung begründen, sonst kann man damit nicht überzeugen. Ein Beispiel aus matzes Rezension: Zitat (« "Das Licht Am Ende Des Sargs" steht als einzig wirklich lustiger Track ziemlich allein da, Bela stößt sich mit einer gehörigen Portion Selbstironie vom Sockel. Urlaubs Cure-Riffs übersteigern das Ganze dermaßen, dass man sich freudvoll an die alten Ärzte erinnert. Es gibt nur ein Transsylvanien! »):
Der Song bezieht seine Qualität also aus geschickter Selbstironie (bezogen auf "Der Graf" und Bela als "den" Grafen) und der entsprechenden Vertonung ("Cure-Riffs"), die diese Interpretation unterstreicht. Da werden also fleißig eigene und fremde Werke zitiert. Witz ist in diesem Fall offensichtlich Trumpf. Warum wird "Lasse Redn" nicht erwähnt? Hier beispielhaft einer von vielen ähnlichen Versuchen, die Qualität des Songs doch zu begründen: Zitat (« die ärzte sind nun älter geworden und haben immer noch den gewissen witz in den liedern zb "tu das nicht" oder "lasse reden". man sollte halt nur zwischen den zeilen lesen können. ich find dieses album super. »):
"Gewisser Witz" also. Aha. Und was genau liest man zwischen den Zeilen? Um hangovers Frage aus dem vorderen Drittel dieser Kommentarposse zu beantworten: Zitat (« mal ehrlich... haben die leute von laut.de überhaupt ne ahnung? »):
Hallo Liebe Irre Zitat Farin:"Es geht uns nicht ums Geld...wir haben genug (grinst) wir wollen Spaß...wenn es uns spaß macht manche wir vielleicht noch ein Album, und noch eins..."
den Ärzten ist es doch soundso scheiß egal wer ihre Musik hört, ich glaub auch nicht das da eine Konzept dahintersteckt "wir tun junge drauf damits die kleine kinder kaufen"...
die ärzte sind die besten...warn die besten...und sind die lustigsten
du findest es scheiße...du prefekt...der eine gut, der andere weltbewegend und wieder jemand anderer wirft nur ein das die ärzte die beste band der welt sind...das bringt doch alles nix mehr...ist doch wirklich vollkommen egal...
bei "hörma" muss ich immer unweigerlich an herwig mitteregger's song "rudi" denken
@ topic
kenne bisher nur die single. die finde ich recht gelungen ... weil mich die sprüche an die meiner mutter erinnern. die single hat also quasi nostalgischen wiedererkennungswert.
Obwohl "Junge" ja mal wirklich ein verdammt tolles Lied ist! Das hat mich sogar noch angesprochen und als mein Vater das gestern das erste Mal gehört hat, hat er gesagt: "Oh mein Gott, das kommt mir bekannt vor." Auf "Junge" können sich anscheinend mehrere Generationen einigen.
. »):
so ziemlich genau die selbe erfahrung ich auch gemacht . und ich glaube auch, dass es das ist was dä alben auszeichnen. "die-machen-immer-das-gleiche" hin oder "musikalische weiterenwicklung" her ich denke am ende hat man bei den ärzten doch meistens lieder mit denen sich viele unterschiedliche menschen unterschiedlichem alters identiefizieren können. auch wenn man manchmal das lied 100 mal hören muss, bis einen das auffällt....
@matze (« @phynexis (« Mein Problem ist weniger deine Meinung von der neuen Ärzte-CD sondern vielmehr, dass dein Fazit und deine Einzelbewertungen der Songs und der Aufmachung auseinander driften. Ich hab mir mal die Mühe gemacht, deine Aussagen kurz in euer Wertungssystem umzudeuten:
Verpackung : sehr gut (5 Punkte) Himmelblau: musikalisch gut, textlich typisch Urlaub (also ca. 3 Punkte) Lied vom Scheitern: besser als solo zeug bleibt aber wenig hängen (also ca. 3 Punkte) Breit: langweilig (1-2 punkte: stimme ich vollkommen zu) Nur ein Kuss: sehr gut (5 punkte) Heulerei: gut, bis auf den Refrain (4 Punkte) Das licht am Ende des Sarges: gut (wie Ärzte früher; also sagen wir mal 4-5 Punkte) Niedliches Liebeslied: pluspunkt (also gut? sagen wir mal 3-4 punkte) Deine freundin: positiv beschrieben (3 punkte) Allein: schlecht (1-2 punkte) Tu das nicht: unterhaltsam und gekonnt (also gut: 4-5 punkte) Living hell: neutral (also 3 punkte?) Vorbei ist vorbei: eingängige gitarrenpopnummer (3 punkte)
3 bonustracks = sehr gut (3 x 5 Punkte)
So ergibt sich eine rechnerische Gesamtpunktzahl von 59,5 Punkten. Geht man nun davon aus, dass die sieben nicht behandelten Songs die Minimalbewertung von 1 Punkt erhalten (was allein schon wegen "Lasse reden" sehr unrealistisch ist), ergibt sich eine Summe von:
59,5 + 7 = 66,5 Gesamtpunkte
Nimmt man nun sämtliche Bewertungskriterien und addiert sie, kommt man zu folgendem Ergebnis:
Um nun den Durchschnitt und somit auch das rechnerische Gesamtergebnis zu bekommen, teilt man die 68, 5 Punkte durch die 20 Bewertungseinheiten:
66,5 : 20 = 3,325 Punkte
Rein rechnerisch und auf Basis der minimalsten Bewertung müsste die CD also aufgrund deiner Rezension mindestens 3 Punkte erhalten (realistisch betrachtet, da alle nicht-bewerteteten Songs sicher nicht nur 1 Punkt bekommen hätten, sogar 4 Punkte. Aber das lassen wir mal außen vor.). Gegeben hast Du ihr aber lediglich 2. Woher dieser Widerspruch? »):
weil die oben stehenden punkte du vergeben hast und nicht ich. »):
Aber als Erklärung nicht wirklich befriedigend. Wie ich schon geschrieben hatte, habe ich deine Aussagen versucht in euer Wertungssystem umzudeuten (nach dem selben Prinzip werden im übrigen auch Noten in der Schule z.B. im Fach Deutsch verteilt) und das meiner Meinung nach wirklich versucht so nah es nur geht an deinen Ausführungen fest zu machen (zur Erklärung steht meist die Essenz deiner Meinung zum jeweiligen Song neben der Punkt-Wertung). Also behaupte ich, dass wenn auch die Wertung nicht auf die Nachkommastelle perfekt stimmt, so doch zumindest der Trend deiner schriftlichen Bewertung in Zahlen vernschaulicht worden sind. Und dieser Trend ist ganz klar bei 3 Punkten anzusiedeln. Warum sonst, gebt ihr denn auf eurer Seite eine schriftliche und eine Notenbasierte Wertung, wenn diese beiden nicht im Zusammenhang stehen?!?
@phynexis: Ich war neulich in einem örtlichen Restaurant essen. Das Haus sah sehr gepflegt aus (5 Punkte) Das Interieur war sehr geschmackvoll und bestimmt wurde hier auch nicht gespart (5 Punkte) Die Bedienung war superfreundlich (5 Punkte) Die Speisekarte war sehr gut strukturiert und darüber hinaus noch ansprechend bestückt (5 Punkte) Die Weinkarte war gut, allerdings durchaus noch ausbaufähig (4 Punkte) Es dauerte ein wenig, bis das Essen kam, aber nicht so lange, daß ich mich danach wieder neu hätte rasieren müssen (3 Punkte) Dafür war der Wein schnell da und von hervorragender Qualität (5 Punkte) Die Portionen waren angemessen - Luft nach oben war trotzdem noch genug vorhanden (3 Punkte) Das Essen war ausgezeichnet (5 Punkte) Und die Rechnung so hoch, daß ich sie ohne Kreditaufnahme nicht hätte bezahlen können, wenn nicht die Firma die Spesen übernommen hätte (1 Punkt).
Macht 41 Punkte in 10 Kategorien, also eine 4,1 im Durchschnitt - sprich: ein Restaurant, in das man auch häufiger mal gehen könnte.
Und ich geh' trotzdem freiwillig nicht mehr da rein, weil ich mich in dem Laden unwohl gefühlt habe. Aber in Punkten kann ich das nirgendwo festmachen.
Doch, nimm noch nen Punkt "Wohlfühlfaktor" dazu und lass ihn meinetwegen zu 50% einfließen: (4,1 + 1)/2=2,55
Nur: gibts in der Musik etwas vergleichbares? Ich würde sagen, genau da kommt die Subjektivität ins Spiel (und so ists im Restaurant halt auch, andere findens dort sicher toll).
Ich amüsiere mich prächtig. Nach jedem neuen Ärzte-Album sagt die eine Hälfte, dass sie es nicht gut findet und die andere Hälfte ist begeistert. Viele Leute die davon begeistert sind, regen sich über die kritischen Stimmen auf und stellen deren Intelligenz und Musikgeschmack in Frage. Ich sage: JEDEM SEINE MEINUNG!
Ich gebe dem Album nach ausgiebigem Hören 7 von 10 Punkten.
1. der matze, der herr des füllmaterials, soll dieses thema mal lieber den podcast-redakteuren näherbringen (im speziellen dem edele, siehe "paradise lost-podcast".), oder den schreiberlingen von heino-news.
2. schon die fantastischen vier machten sich über die "die alten sachen fand ich ja ganz gut, die neuen nicht"-mentalität lustig. zu recht. das sind die dümmsten verlgleiche, die es gibt. bleibt doch auf "bitte, bitte" hängen!
3. und ich sage endlich aus, was die meißten der poster hier denken: jeder, der nicht meiner meinung ist, ist ein volldepp!!!
danke für die aufmerksamkeit
ps: matze, im bela-interview-thread biste ganz schön in die defensive geraten? zuerst pöbeln und dann "aber ich hab doch nur.. das album zweimal gehört..." schade!
@timo_isambert (« ps: matze, im bela-interview-thread biste ganz schön in die defensive geraten? zuerst pöbeln und dann "aber ich hab doch nur.. das album zweimal gehört..." schade! »):
stimmt. es ist mir einfach zu dumm, mir meine kostbare zeit zu schade, und nötig habe ich es auch nicht.
@Skywise (« @phynexis: Ich war neulich in einem örtlichen Restaurant essen. Das Haus sah sehr gepflegt aus (5 Punkte) Das Interieur war sehr geschmackvoll und bestimmt wurde hier auch nicht gespart (5 Punkte) Die Bedienung war superfreundlich (5 Punkte) Die Speisekarte war sehr gut strukturiert und darüber hinaus noch ansprechend bestückt (5 Punkte) Die Weinkarte war gut, allerdings durchaus noch ausbaufähig (4 Punkte) Es dauerte ein wenig, bis das Essen kam, aber nicht so lange, daß ich mich danach wieder neu hätte rasieren müssen (3 Punkte) Dafür war der Wein schnell da und von hervorragender Qualität (5 Punkte) Die Portionen waren angemessen - Luft nach oben war trotzdem noch genug vorhanden (3 Punkte) Das Essen war ausgezeichnet (5 Punkte) Und die Rechnung so hoch, daß ich sie ohne Kreditaufnahme nicht hätte bezahlen können, wenn nicht die Firma die Spesen übernommen hätte (1 Punkt).
Macht 41 Punkte in 10 Kategorien, also eine 4,1 im Durchschnitt - sprich: ein Restaurant, in das man auch häufiger mal gehen könnte.
Und ich geh' trotzdem freiwillig nicht mehr da rein, weil ich mich in dem Laden unwohl gefühlt habe. Aber in Punkten kann ich das nirgendwo festmachen.
Gruß Skywise »):
im prinzip hast du da vollkommen recht nur behaupte ich, dass ich vor einem restaurant besuch weiß, welche art von gastronomie ich besuche. in deinem fall war es ein nobel-restaurant. wenn ich damit prinzipiell nichts anfangen kann, gehe ich dort erst garnicht hin. genauso bei musik. wenn ich eine bestimmte band oder musikrichtung nicht mag (was ich aber hier wirklich nicht unterstellen möchte), schreibe ich auch keine rezension darüber.
matze ist im übrigen immer noch eine antwort auf meine frage schuldig....
Hach, Belafarinrod, wohin soll die Reise gehen? Vier Jahre sind vergangen seit das letzte gemeinsame Studioalbum "Geräusch" erschien. Damals schon skeptisch beäugt, entwickelte sich das Doppelalbum mit der Zeit doch noch zur lieb gewonnenen Ärzte-Scheibe, vor allem dank Hits wie "Unrockbar" und wirklich …
jawohl...
int däsdbbdw;
++däsdbbdw;
bitte weiter so... die million ist nicht mehr weit
@mücke (« aber mal zur scheibe...was ist daran eigentlich so schlimm? ich hatte die gelegenheit in den vorlesungen die scheibe mehrmals durchzuhören und gestern (sonntag) habe ich langsam angefangen texte zu lernen. also mir fiel bei "geräusch" der einstieg weitaus schwerer... »):
Ähnliches habe ich jetzt schon mehrmals hier gelesen. Im Ernst jetzt: Ihr lernt die Texte auswendig ... um sie auf Konzerten mitzusingen? Da heißt es aber aufgepasst. Ich bin schon mal versehentlich in so ein Ärzte-Konzert hineingeraten. Jetzt wird mir einiges klar.
In einer Tageszeitung habe ich anstelle einer Rezension des aktuellen Albums einfach das Portrait eines typischen (weiblichen) Ärzte-Fans vorgefunden. Das schien mir irgendwie passend. Der Kern des Ärzte-Phänomens wurde so beschrieben: Mit elf oder zwölf hört man irgendwelche Boy-Groups, die sich - natürlicherweise - kurzfristig wieder auflösen. Um diesen ständigen Enttäuschungen zu entgehen wird man irgendwann Ärzte-Fan - und darf es bleiben. Das ist das Schöne. Die Ärzte lösen sich ja nicht auf. Und singen auch mit Mitte Vierzig weiter über die Probleme des Erwachsenwerdens. Und Spasss machts auch noch. Und manchmal ist auch was Nachdenkliches mit bei.
Erstmal noch zu nem Argument das gerne angeführt wird, die Ärzte würden sich vom Punk entfernen: Wenn man sich die alten Alben anhöhrt, speziell die EPs vor Debil, dann ist das was sie heute machen ja geradezu Hardcore-Punk-Black-Metal, sie bezeichnen sich zwar immer noch gerne als Punks aber Punk haben sie nie gemacht, wovon sie sich ja auch bewusst distanzieren, Punkmusik zu machen. Aber ist ja auch egal
Dann zum Album: Ich persönlich halte das Album für extrem gelungen und es läuft auf Dauerrotation in meinem CD-Player, allerdings ist es definitiv sehr anders als die anderen, bisherigen Ärzte-Alben. Ob man es mag oder nicht ist nun total subjektiv, allerdings muss ich auch sagen dass ich schon der Meinung bin dass es umfangreichere lustige Passagen hat, wenn auch weit subtiler als früher... und wenn sie ein ernstes Album nur über Tod und Verderben machen würden, solange mir die Musik gefällt und ich weiß dass sie ihren Spaß nicht verloren haben und man live noch sein Spaß kriegt wäre es mir relativ egal. Klar, die ärzte leben von ihrem Humor, aber auch wenn der mal etwas kürzer kommt, es kommt auf die Musik an. Und da sind wir wieder bei der Subjektivität, und ich denke soll doch jeder denken was er will, und wer sich ein Album kaufen will auf das er sich gefreut hat und das auf laut.de schlecht bewertet wird wird er sicher erst andere Quellen zurate ziehen bevor er vom Kauf Abstand nimmt. Von daher finde ich es okay wenn es schlecht bewertet wird, auch wenn ich Lasse redn vermisst habe. Lustig finde ich es zwar auch nicht aber ich finde das Lied hat absoluten Mitsingfaktor und jeder kann sich mit dem Inhalt des Textes identifizieren.
P.S.: Von '88 bis '93 haben sich DÄ auch extrem stark verändert, und am Anfang gabs viele Leute die sie daraufhin spontan schlecht fanden und irgendwann gefallen an der Musik fanden.
@-Bianca- (« Also ich hab mir euere Kommentare mal ein wenig quer gelesen...
Mein Kommentar zu dem Ganzen: Ist es im Grunde nicht total egal, was andere zu der Platte sagen? Hauptsache ist doch, dass einem selbst die CD gefällt, oder etwa nicht?!
[...] »):
Und dann relativieren und abstrahieren wir einfach alles so weit, dass wir nie wieder irgendwo irgendwie eine Meinung einholen oder selber äußern. Hauptsache ist doch, dass jeder seine Meinung haben darf und sie gefälligst auch ohne anstrengende Diskussion behalten kann, oder etwa nicht?
Wenn ich das richtig im Kopf habe, liest man Rezensionen, damit man nicht erst alle CDs, die man eventuell kaufen möchte, selber
hören muss.
Falls man seine eigene Meinung öffentlich macht (nichts anderes machen Kritiker), dann stellt man sie automatisch zur Diskussion. Will man der Diskussion standhalten, muss man seine Meinung begründen, sonst kann man damit nicht überzeugen. Ein Beispiel aus matzes Rezension:
Zitat (« "Das Licht Am Ende Des Sargs" steht als einzig wirklich lustiger Track ziemlich allein da, Bela stößt sich mit einer gehörigen Portion Selbstironie vom Sockel. Urlaubs Cure-Riffs übersteigern das Ganze dermaßen, dass man sich freudvoll an die alten Ärzte erinnert. Es gibt nur ein Transsylvanien! »):
Der Song bezieht seine Qualität also aus geschickter Selbstironie (bezogen auf "Der Graf" und Bela als "den" Grafen) und der entsprechenden Vertonung ("Cure-Riffs"), die diese Interpretation unterstreicht. Da werden also fleißig eigene und fremde Werke zitiert. Witz ist in diesem Fall offensichtlich Trumpf. Warum wird "Lasse Redn" nicht erwähnt? Hier beispielhaft einer von vielen ähnlichen Versuchen, die Qualität des Songs doch zu begründen:
Zitat (« die ärzte sind nun älter geworden und haben immer noch den gewissen witz in den liedern zb "tu das nicht" oder "lasse reden". man sollte halt nur zwischen den zeilen lesen können. ich find dieses album super. »):
"Gewisser Witz" also. Aha. Und was genau liest man zwischen den Zeilen?
Um hangovers Frage aus dem vorderen Drittel dieser Kommentarposse zu beantworten:
Zitat (« mal ehrlich... haben die leute von laut.de überhaupt ne ahnung? »):
Im direkten Vergleich - ja.
Hallo Liebe Irre
Zitat Farin:"Es geht uns nicht ums Geld...wir haben genug (grinst) wir wollen Spaß...wenn es uns spaß macht manche wir vielleicht noch ein Album, und noch eins..."
den Ärzten ist es doch soundso scheiß egal wer ihre Musik hört, ich glaub auch nicht das da eine Konzept dahintersteckt "wir tun junge drauf damits die kleine kinder kaufen"...
die ärzte sind die besten...warn die besten...und sind die lustigsten
also hörma auf drüber diskutieren...BITTE...
laut.de findets 2 sterne
ich finds teilweise 4 sterne...gesamt 3 1/2
du findest es scheiße...du prefekt...der eine gut, der andere weltbewegend und wieder jemand anderer wirft nur ein das die ärzte die beste band der welt sind...das bringt doch alles nix mehr...ist doch wirklich vollkommen egal...
@musicmazze (« also hörma auf drüber diskutieren...BITTE... »):
Hörma auf, dem deutschen Sprache vergewaltigen!
Hmm, wirklich ein großartiges Posting.
bei "hörma" muss ich immer unweigerlich an herwig mitteregger's song "rudi" denken
@ topic
kenne bisher nur die single. die finde ich recht gelungen ... weil mich die sprüche an die meiner mutter erinnern. die single hat also quasi nostalgischen wiedererkennungswert.
@Zille (« @ RettetdenUmlaut
Obwohl "Junge" ja mal wirklich ein verdammt tolles Lied ist! Das hat mich sogar noch angesprochen und als mein Vater das gestern das erste Mal gehört hat, hat er gesagt: "Oh mein Gott, das kommt mir bekannt vor."
Auf "Junge" können sich anscheinend mehrere Generationen einigen.
. »):
so ziemlich genau die selbe erfahrung ich auch gemacht .
und ich glaube auch, dass es das ist was dä alben auszeichnen. "die-machen-immer-das-gleiche" hin oder "musikalische weiterenwicklung" her ich denke am ende hat man bei den ärzten doch meistens lieder mit denen sich viele unterschiedliche menschen unterschiedlichem alters identiefizieren können. auch wenn man manchmal das lied 100 mal hören muss, bis einen das auffällt....
@matze (« @phynexis (« Mein Problem ist weniger deine Meinung von der neuen Ärzte-CD sondern vielmehr, dass dein Fazit und deine Einzelbewertungen der Songs und der Aufmachung auseinander driften. Ich hab mir mal die Mühe gemacht, deine Aussagen kurz in euer Wertungssystem umzudeuten:
Verpackung : sehr gut (5 Punkte)
Himmelblau: musikalisch gut, textlich typisch Urlaub (also ca. 3 Punkte)
Lied vom Scheitern: besser als solo zeug bleibt aber wenig hängen (also ca. 3 Punkte)
Breit: langweilig (1-2 punkte: stimme ich vollkommen zu)
Nur ein Kuss: sehr gut (5 punkte)
Heulerei: gut, bis auf den Refrain (4 Punkte)
Das licht am Ende des Sarges: gut (wie Ärzte früher; also sagen wir mal 4-5 Punkte)
Niedliches Liebeslied: pluspunkt (also gut? sagen wir mal 3-4 punkte)
Deine freundin: positiv beschrieben (3 punkte)
Allein: schlecht (1-2 punkte)
Tu das nicht: unterhaltsam und gekonnt (also gut: 4-5 punkte)
Living hell: neutral (also 3 punkte?)
Vorbei ist vorbei: eingängige gitarrenpopnummer (3 punkte)
3 bonustracks = sehr gut (3 x 5 Punkte)
So ergibt sich eine rechnerische Gesamtpunktzahl von 59,5 Punkten. Geht man nun davon aus, dass die sieben nicht behandelten Songs die Minimalbewertung von 1 Punkt erhalten (was allein schon wegen "Lasse reden" sehr unrealistisch ist), ergibt sich eine Summe von:
59,5 + 7 = 66,5 Gesamtpunkte
Nimmt man nun sämtliche Bewertungskriterien und addiert sie, kommt man zu folgendem Ergebnis:
Aufmachung + 16 songs + 3 Bonus = 20 Bewertungseinheiten
Um nun den Durchschnitt und somit auch das rechnerische Gesamtergebnis zu bekommen, teilt man die 68, 5 Punkte durch die 20 Bewertungseinheiten:
66,5 : 20 = 3,325 Punkte
Rein rechnerisch und auf Basis der minimalsten Bewertung müsste die CD also aufgrund deiner Rezension mindestens 3 Punkte erhalten (realistisch betrachtet, da alle nicht-bewerteteten Songs sicher nicht nur 1 Punkt bekommen hätten, sogar 4 Punkte. Aber das lassen wir mal außen vor.). Gegeben hast Du ihr aber lediglich 2. Woher dieser Widerspruch? »):
weil die oben stehenden punkte du vergeben hast und nicht ich. »):
Aber als Erklärung nicht wirklich befriedigend. Wie ich schon geschrieben hatte, habe ich deine Aussagen versucht in euer Wertungssystem umzudeuten (nach dem selben Prinzip werden im übrigen auch Noten in der Schule z.B. im Fach Deutsch verteilt) und das meiner Meinung nach wirklich versucht so nah es nur geht an deinen Ausführungen fest zu machen (zur Erklärung steht meist die Essenz deiner Meinung zum jeweiligen Song neben der Punkt-Wertung). Also behaupte ich, dass wenn auch die Wertung nicht auf die Nachkommastelle perfekt stimmt, so doch zumindest der Trend deiner schriftlichen Bewertung in Zahlen vernschaulicht worden sind. Und dieser Trend ist ganz klar bei 3 Punkten anzusiedeln. Warum sonst, gebt ihr denn auf eurer Seite eine schriftliche und eine Notenbasierte Wertung, wenn diese beiden nicht im Zusammenhang stehen?!?
@phynexis:
Ich war neulich in einem örtlichen Restaurant essen.
Das Haus sah sehr gepflegt aus (5 Punkte)
Das Interieur war sehr geschmackvoll und bestimmt wurde hier auch nicht gespart (5 Punkte)
Die Bedienung war superfreundlich (5 Punkte)
Die Speisekarte war sehr gut strukturiert und darüber hinaus noch ansprechend bestückt (5 Punkte)
Die Weinkarte war gut, allerdings durchaus noch ausbaufähig (4 Punkte)
Es dauerte ein wenig, bis das Essen kam, aber nicht so lange, daß ich mich danach wieder neu hätte rasieren müssen (3 Punkte)
Dafür war der Wein schnell da und von hervorragender Qualität (5 Punkte)
Die Portionen waren angemessen - Luft nach oben war trotzdem noch genug vorhanden (3 Punkte)
Das Essen war ausgezeichnet (5 Punkte)
Und die Rechnung so hoch, daß ich sie ohne Kreditaufnahme nicht hätte bezahlen können, wenn nicht die Firma die Spesen übernommen hätte (1 Punkt).
Macht 41 Punkte in 10 Kategorien, also eine 4,1 im Durchschnitt - sprich: ein Restaurant, in das man auch häufiger mal gehen könnte.
Und ich geh' trotzdem freiwillig nicht mehr da rein, weil ich mich in dem Laden unwohl gefühlt habe. Aber in Punkten kann ich das nirgendwo festmachen.
Gruß
Skywise
Doch, nimm noch nen Punkt "Wohlfühlfaktor" dazu und lass ihn meinetwegen zu 50% einfließen: (4,1 + 1)/2=2,55
Nur: gibts in der Musik etwas vergleichbares? Ich würde sagen, genau da kommt die Subjektivität ins Spiel (und so ists im Restaurant halt auch, andere findens dort sicher toll).
Eigentlich ein echt tolles Beispiel
mit was für rechenspielen ihr so eure freizeit verschwendet
Ich amüsiere mich prächtig. Nach jedem neuen Ärzte-Album sagt die eine Hälfte, dass sie es nicht gut findet und die andere Hälfte ist begeistert. Viele Leute die davon begeistert sind, regen sich über die kritischen Stimmen auf und stellen deren Intelligenz und Musikgeschmack in Frage.
Ich sage: JEDEM SEINE MEINUNG!
Ich gebe dem Album nach ausgiebigem Hören 7 von 10 Punkten.
Jetzt wo wir die ultimative Formel zur Berechnung einer Platte haben, wofür brauchen wir da noch gemeine Web-Reporter?!
1. der matze, der herr des füllmaterials, soll dieses thema mal lieber den podcast-redakteuren näherbringen (im speziellen dem edele, siehe "paradise lost-podcast".), oder den schreiberlingen von heino-news.
2. schon die fantastischen vier machten sich über die "die alten sachen fand ich ja ganz gut, die neuen nicht"-mentalität lustig. zu recht. das sind die dümmsten verlgleiche, die es gibt. bleibt doch auf "bitte, bitte" hängen!
3. und ich sage endlich aus, was die meißten der poster hier denken: jeder, der nicht meiner meinung ist, ist ein volldepp!!!
danke für die aufmerksamkeit
ps: matze, im bela-interview-thread biste ganz schön in die defensive geraten? zuerst pöbeln und dann "aber ich hab doch nur.. das album zweimal gehört..." schade!
@timo_isambert (« ps: matze, im bela-interview-thread biste ganz schön in die defensive geraten? zuerst pöbeln und dann "aber ich hab doch nur.. das album zweimal gehört..." schade! »):
stimmt. es ist mir einfach zu dumm, mir meine kostbare zeit zu schade, und nötig habe ich es auch nicht.
@Skywise (« @phynexis:
Ich war neulich in einem örtlichen Restaurant essen.
Das Haus sah sehr gepflegt aus (5 Punkte)
Das Interieur war sehr geschmackvoll und bestimmt wurde hier auch nicht gespart (5 Punkte)
Die Bedienung war superfreundlich (5 Punkte)
Die Speisekarte war sehr gut strukturiert und darüber hinaus noch ansprechend bestückt (5 Punkte)
Die Weinkarte war gut, allerdings durchaus noch ausbaufähig (4 Punkte)
Es dauerte ein wenig, bis das Essen kam, aber nicht so lange, daß ich mich danach wieder neu hätte rasieren müssen (3 Punkte)
Dafür war der Wein schnell da und von hervorragender Qualität (5 Punkte)
Die Portionen waren angemessen - Luft nach oben war trotzdem noch genug vorhanden (3 Punkte)
Das Essen war ausgezeichnet (5 Punkte)
Und die Rechnung so hoch, daß ich sie ohne Kreditaufnahme nicht hätte bezahlen können, wenn nicht die Firma die Spesen übernommen hätte (1 Punkt).
Macht 41 Punkte in 10 Kategorien, also eine 4,1 im Durchschnitt - sprich: ein Restaurant, in das man auch häufiger mal gehen könnte.
Und ich geh' trotzdem freiwillig nicht mehr da rein, weil ich mich in dem Laden unwohl gefühlt habe. Aber in Punkten kann ich das nirgendwo festmachen.
Gruß
Skywise »):
im prinzip hast du da vollkommen recht nur behaupte ich, dass ich vor einem restaurant besuch weiß, welche art von gastronomie ich besuche. in deinem fall war es ein nobel-restaurant. wenn ich damit prinzipiell nichts anfangen kann, gehe ich dort erst garnicht hin. genauso bei musik. wenn ich eine bestimmte band oder musikrichtung nicht mag (was ich aber hier wirklich nicht unterstellen möchte), schreibe ich auch keine rezension darüber.
matze ist im übrigen immer noch eine antwort auf meine frage schuldig....
die da war?