Acht Jahre ließen sich Dimmu Borgir für den Nachfolger des Erfolgsalbums "Abrahadabra" Zeit – jetzt steht "Eonian" für Hass und Liebe aus dem Fanlager bereit. Beides wird es geben, dessen sind sich die Bandköpfe Shagrath und Silenoz bewusst; im Interview aber könnten sie gelassener kaum sein.
Also ich nehme denen dieses "wir brechen die Regeln, wir machen unser eigenes Ding", nicht ab. Das wäre vielleicht überzeugender, wenn nicht nahezu jede Veränderung, die diese Band in den Jahren durchgemacht hat, nicht irgendwo immer nach einer noch kommerzielleren Ausrichtung verlief. Ganz offensichtlich hatten alle Elemente, die diese Band in Optik, Musik etc. eingebaut haben, immer das Ziel noch größer zu werden und noch mehr Zuhörer zu erreichen. Wenn das "sein eigenes Ding durchziehen bedeutet", daß man einfach immer Mainstream lastiger wird, dann ziehen auch Justin Timberlake, Britney Spears usw. ihr eigenes Ding durch, dann sind das alles Rebellen in ihrerer eigenen Zunft. Also wirklich nicht! Man kann sich auch weiterentwicklen, ohne die Fans, insbesondere die alten Fans ständig anzupissen. Ich habe für diese Band schon lange nichts mehr übrig und das ist einfach nur Dünnschiss, was die da reden. Das sind keine Rebellen, das sind Geldesel die sich immer wieder erneut nach dem Geld strecken - und das wissen die auch.
In anderen Worten: dir gefällt die Weiterentwicklung nicht, einem Großteil aber schon, also ist es auch keine. Klingt logisch für mich.
Was Pappnasen wie du vielleicht mal bedenken sollten: Wenn man etwas sehr gut macht, wird man bekannter und dementsprechend auch dafür belohnt. Funktioniert im Arbeitsleben, im Sport, im Journalismus etc. auch nicht anders. Das ist nichts, was Missgunst verdient hätte.
Ich glaube, wenn ich die Wahl hätte, würde ich mich natürlich auch dafür entscheiden, arme Seelen wie Puschel zu umgarnen, anstatt mich weiterzuentwickeln und "Gefahr zu laufen", bekannter zu werden. Wo kämen wir denn da hin!
Die Gleichung aufzustellen "wenn man etwas sehr gut macht, wir man bekannter und kommerziellen Erfolg", halte ich für sehr gewagt und eigentlich auch für völligen Unsinn. Es gibt genügend Musikrichtungen, in denen kannst Du noch so gut sein und noch so gute Musik machen, Du wirst niemals einen großen kommerziellen Erfolg damit verbuchen können. Einfach weil die Musikrichtung nur einen kleinen Hörerkreis finden wird, egal wie gut Du bist. Um mehr Erfolg zu haben, musst Du Deine Musik, Dein Auftreten also verändern, Du musst Dir anschauen was die Masse der Menschen hören will und Deine Musik daraufhin anpassen und ausrichten. Und genau das ist es, was Dimmu schon seit langen Jahren fabrizieren. Nur um Mal eines der offensichtlichsten Beispiele zu nennen: Die Dimmus hatten eines der geilsten Black Metal Logos weit und breit. Konnte aber kein Schwein lesen, also nimmst Du einen ganzen normalen ARIAL Font und klatscht den Namen übergroß und pothässlich auf jedes Cover. Das ist nur eine von ganz ganz vielen Dingen, die diese Band Massenkonform angepasst hast um den kommerziellen Erfolg zu maximieren. Ich sage nicht, dass diese "Timberlake des Metal" Typen nicht gut sind, oder kein Talent besitzen, aber die sind absolut geil auf den Erfolg und die Kohle und ordnen dem absolut alles unter.
Ups, hatte vergessen, "kann es mal passieren, dass man bekannter wird" zu schreiben. Ändern tut sich nicht viel. Und im Ernst: deine Abhandlungen jucken mich 0. Wenn du sonst keine Probleme hast. Ob die geil auf Erfolg sind, ist mir komplett wurscht, mein Leben ist nicht so von Missgunst geprägt, dass ich ihnen das nicht gönnen würde. Es kann nicht jeder Künstler die Zielsetzung haben, vor 50 Leuten aufzutreten und am Ende des Konzertabends 10 Demotapes zu verticken, nur um möglichst glaubwürdig auf so Hampelmänner wie dich zu wirken.
Ganz offensichtlich nimmst Du keine Argumente an, wie die meisten Dimmu Fans. Wenn Dich das nicht interessiert oder juckt, dann belass doch Deine Kommentare einfach für Dich. Meinetwegen kann die Band mit Justin Timberlake auftreten oder beim Eurovision Song Contest (den ich mir gestern angeschaut habe), aber es muss auch erlaubt sein, Mal eine ganze klare Trennung zu dem zu ziehen, was die Band einst gespielt hat, mit welchen Beweggründen und dem, was sie heute und schon seit Jahren tut. Wenn die Band diesen Mainstream Metal spielen will und wenn Du es hören willst, dann tut es meinetwegen. Aber dann sollte man es auch beim Namen nennen können und Ihr solltet dazu stehen können, anstatt ständig halbgare Ausreden zu suchen. Und genau das ist das Problem, daß Ihr genau das nicht könnt. Sonst könnten Ihr so einen Kommentar von mir, wie ich Ihn oben getätigt habe, auch einfach Mal unkommentiert stehen lassen.
Das ist ja süß. Selbst keine andere Sichtweise als die eigene zulassen und dann den Fans selbiges vorwerfen.
Ich muss zu nichts stehen, weil Musik für mich eine Kunstform ist, bei der sich Geschmäcker unterscheiden können und aufgrund dessen keine Rechtfertigungen nötig sind.
Eines noch: Ich nehme gerne sachliche Argumente an. Deine gehören nicht zu der Gattung. Sachlich wäre es, wenn man schreiben würde, dass einem die Chöre zu übertrieben ist, die Produktion zu modern, die Spielzeit zu lang o.Ä.. Immer wieder denselben alten, ledrigen Mainstreamstiefel zu wiederzukäuen hat wenig bis nichts damit zu tun. Und nun tranquilo bzw. ab in's Metal.de Forum, da werden aktuell ähnlich gehaltlose Totschlagargumentchen vorgebetet. Genau deine Kragenweite also
Ich hatte Dir ja bereits ein Beispiel mit dem Logo genannt, darauf eingegangen bist Du natürlich nicht. Es macht Dir ganz offensichtlich mehr Spaß irgenwelche Phrase darzubieten von Dir zu geben und möglichst nicht auf meine Argumente einzugehen. Und die Musik auf den Mainstream Geschmack auszurichten ist keine Ahnung was es ist, aber ganz sicher keine Kunst, zumindest keine, die das Prädikat wertvoll verdient.
Also ich nehme denen dieses "wir brechen die Regeln, wir machen unser eigenes Ding", nicht ab.
Und spielt das ne Rolle? Ein derartiges Pochen auf vermeintliche "Authentizität" lohnt eventuell noch bei wirklich komplett ferngesteuerten Pop-Künstlern. Aber die Jungs scheinen die Fäden in der Hand zu haben, und wenn auch kleinere Zugeständnisse hinsichtlich einer größeren Fanbase gemacht worden sind (die von dir angeführte Sache mit dem Schriftzug halte ich für Spekulation), können die gewiss selbst entscheiden, in welche Richtung sie gehen, und ihre Songs selbst schreiben.
Und dass sie unter diesem Aspekt beschlossen haben, massentauglicher zu werden, ist ziemlich logisch. Die Typen sind um die 40 (?) und wollen gewiss nicht von Luft und Liebe leben.
Das mit dem Logo ist keine Spekulation, eindeutiger geht es nicht mehr. Du machst es Dir hier etwas zu einfach, finde ich. Es überrascht mich aber nicht wirklich, daß Ihr das Beispiel nicht enkräften könnt. Immerhin gesteht Du eine "logische Kommerz Fokusierung" der Band ein, damit wären wir immerhin einen Schritt weiter, kann dann aber eigentlich nur wiederholen, was ich bereits geschrieben hatte: "Meinetwegen kann die Band mit Justin Timberlake oder beim Eurovision Song Contest auftreten, aber es muss auch erlaubt sein, eine ganze klare Trennung zu dem zu ziehen, was die Band einst, mit welchen Beweggründen gespielt hat und dem, was sie heute und schon seit Jahren tut." Das einzige Problem daß wir hier haben ist, daß Ihr das nicht akzeptieren wollt.
"aber es muss auch erlaubt sein, eine ganze klare Trennung zu dem zu ziehen, was die Band einst, mit welchen Beweggründen gespielt hat und dem, was sie heute und schon seit Jahren tut."
Aber ja. Trotzdem bleibt die Frage, warum eigentlich?
Und die Antwort ist, wie hmm bereits angedeutet hat, dass ihre in-Ermangelung-eines-anderen-Wortes "Ideologie" nicht der deinen entspricht. Ist halt dann so.
Aber der ursprüngliche Vorwurf, die Band würde/könne sich nicht entwickeln, nicht "ihr eigenes Ding machen", aufgrund einiger geringer Zugeständnisse an den Mainstream - mal ehrlich: die waren von Anfang nicht so massenunkopmatibel, wie du impliziert hast; die waren von Anfang vergleichsweise hörerfreundlich, da gibt's im BM und generell in der extremen Metalmucke zigtausend krassere Beispiele, zu denen die nie dazu gehört haben - und die Behauptungen der Band, sie ziehe ihr eigenes Ding durch, seien reine Lippenbekenntnisse, dieser Vorwuirf ist und bleibt ungültig. Sich evtl. dem Kommerz anzunähern heißt ja nicht, dass sie ihre kreative Kontrolle aufgegeben hätten.
"Es gibt genügend Musikrichtungen, in denen kannst Du noch so gut sein und noch so gute Musik machen, Du wirst niemals einen großen kommerziellen Erfolg damit verbuchen können."
Richtig. Aber die Jungs wollen offensichtlich von ihrer Musik leben, und nehmen dafür auch möglicherweise kundenfreundlichere Logos in Kauf. Bleibt die Frage, was dich daran eigentlich exakt stört.
Immortal haben auch ein vermeintlich kundenfreundlicheres Logo gewählt, so what? Vielleicht hatten sie auch einfach kein Bock mehr auf das alte? Ich fand das alte DB Logo auch kacke, wenn ich ehrlich sein soll, da gibt es optisch weitaus ansprechender Logos im Black Metal.
Zumal das einfach Nichtigkeiten sind, die mich nicht mal im Ansatz interessieren, weil sie überhaupt keinen Einfluss darauf haben, ob ich eine Band mag oder nicht mag. Wir diskutieren hier darüber, dass eine Band von dem leben will, was sie auf die Beine stellt. Wie angedeutet ist es nicht eines jeden Künstler Ziel, ewig im Untergrund verwurzelt zu bleiben, um irgendeine Authentizität zu wahren. Und ich denke, dass das Dimmu Borgirs gutes Recht ist. Sie waren, wie Der Schwinger ohnehin schon richtig festgestellt hat, eh nie wirklich ein Teil des Undergrounds. Schon mit "For All Tid" nicht, wie sie ja im Interview selbst zugeben.
Wahrt Varg Vikernes eigentlich seine Authenzitität, weil er mitten in der französischen Pampa residiert und Verschwörungstheorien in Videoform packt?
Also für mich gibt es hier nach Euren Aussagen erst Mal eines ganz klar festzustellen, das Zeug was Dimmu da erschafft, ist in keinster mit kompromissloser Kunst gleichzusetzen, ganz im Gegenteil sorgen die Dimmus quasi seit Jahren dafür, Ihren Erfolg zu nähren - zu Kosten der Authentizität des Gesamtkunstwerks, als was ich BM immer betrachte. Wenn man davon ausgeht, daß ich eigentlich erst Mal gar nichts anderes hier behauptet habe und dafür ziemlich angekeift wurde, ist das schon Mal eine explizite Erwähnung wert. Ich hoffe Ihr könnt das jetzt auch einfach mal so stehen lassen, dann könnten wir nämlich tatsächlich Mal einen Schritt weiter gehen.
Das Logo Beispiel ist nicht der große Burner, aber es zeigt an einem einfachen Beispiel, wie die Band in allen Bestandteilen Ihres Schaffen agiert. Warum soll dieses Vorgehen der Band auch nur bis zu Ihrem Logo reichen? Viel wahrscheinlich ist es doch, daß Sie dieses Vorgehen von der Musik bis zu den Interviews durchziehen. Es gibt keinen Grund und keine Anzeichen dafür, daß Sie es alleine beim Logo belassen.
Die Frage ist nun, was unterscheidet die Alben For all Tid und Stormblast von den anderen Werken, die sich nicht mehr dem rein künstlerischen Aspekten widmen? Es ist nicht ganz einfach, denn damit sind eben schwammige Begriffe, wie Authentizität und Atmosphäre gemeint. Und ja, ein Varg ist authentisch, denn er lebt nicht den Kommerz, er lebt zu 100% seine Ideologie, so dämlich sie auch sein mag. Es gibt viele große Künstler, die als Mensch extrem waren oder sind und nur deshalb war Ihre Kunst so, wie sie es war. Gehen wir einfacherhalber Mal weg vom BM. Elvis, Michal Jackson, Prince... das waren nicht nur musikalische Genies, das waren auch Menschen mit einem extremen Lebensstil. Dass Sie alle so früh gestorben sind, zeugt u.a. davon. An den Beispielen kann man erkennen, welchen Einfluß Authentizität auf die Kunst hat. Talent alleine hätte diese Musiker nicht so weit gebracht. Und wenn das schon für Pop Musik gilt, dann muß das für BM doch erst recht gelten. Das bedeutet natürlich nicht, daß ich diese Extreme jetzt von den Dimmus erwarte. Es soll nur darstellen, daß die völlige Hingabe zur Kunst, ohne kommerziellen Fokus, eben ganz andere Kunst zum Vorschein bringt. Und diese Musik findet Ihr in den Alben For all Tid und Stormblast wieder. Wenn Ihr mich nun fragt, wie das von einer Band wie Dimmu damals möglich war, dann kann ich Euch nur sagen, weil die Musiker damals eben anders drauf waren, weil Sie Teil einer geschlossenen, intensiven, neuen Szene waren (mir ist hier egal, was die Band dazu heute selbst behauptet) und Sie daher schlichtweg mitgezogen wurden und mitgezogen sind. Eine Art Gruppenzwang, dem Sie sich hingegeben und davon auch profitiert haben. Warum ich das alles schreibe, weil der Fokus auf die Kommerzialisierung des Schaffens, eben ganz andere Musik zum Vorschein bringt, als die pure Authentifizierung mit seiner Kunst. An den Beispielen oben wollt eich das klar machen. Und wenn das klar wird, muss man nicht verstehen was die alten Dimmu Alben ausmacht, denn das ist ein rein subjektives Empfinden, welches Ihr vielleicht gar nicht nachvollziehen könnt und auch nicht müsst.
P.S: Ich hoffe Ihr wisst zu schätzen, daß hier jemand nicht einfach nur sagt, daß die Band X, Y scheiße ist, sondern auch bereit ist, wirklich in die Diskussion einzusteigen. Am ehesten würdigt Ihr das, in dem Ihr Euch dem Niveau anpasst. Ich behaupte nicht alles zu wissen, ich teile Euch nur mit, wie ich es sehe und bin persönlich sehr davon überzeugt.
Glaube, du hast EONIAN noch nicht angehört. Im Gegensatz zu den letzten Alben ist das ganz weit weg von irgendeiner Anbiederung.
Keine Sorge, höre die Band seit 1997 und halte EDT bei weitem für das kitschigste und zugänglichste Album neben Abrahadabra.
"weil der Fokus auf die Kommerzialisierung des Schaffens, eben ganz andere Musik zum Vorschein bringt, als die pure Authentifizierung mit seiner Kunst."
Dann hast du das Album tatsächlich nicht allzu gut verstanden. Man kann es scheiße oder sonstwas finden, gar kein Thema, aber so ein an den Haaren herbeigezogenes gesabbel kann man halt auch nicht tolerieren.
Aus erster Hand kann ich dir auch sagen, dass DIMMU früher primär mit der Musik Kohle gemachthaben (PEM und DCA mal genannt, als ihr größter kommerzieller Erfolg (komisch, abgesehen davon, dass sie natürlich schon länger kein BM mehr waren, dafür aber knallharten Death / Thrash (DCA mit dem gewissen Flavour an alter Schule) und mit DCA gegen Ende sogar richtig sperrig geworden sind))
Mit ISD haben sie Fanservice betreiben wollen und mit ABrahadabra ziemlich bewusst ein wenig alte Schwärze mit Haufen Casualisierung und Orchester ein primär symphonisches Album geschaffen, die zwei mochte ich auch nicht allzu sehr. (insbesondere ISD hatte null Identität und furchtabrerere Triggerdrums als PEM)
Eonian geht da einige Schritte weiter, etabliert einige 90s Hommagen, gleichzeitig geht es aber auch neue Schritte und die Songs sind so komplex wie frühestens SBD und spätestens DCA nicht mehr. Kommerzielle Anbiederung sieht gänzlich anders aus.
BTW: Jeder Künstler, der Kunst veröffentlicht, egal in welchem Rahmen, macht es um damit Kohle zu verdienen.
"Elvis, Michal Jackson, Prince... das waren nicht nur musikalische Genies, das waren auch Menschen mit einem extremen Lebensstil. Dass Sie alle so früh gestorben sind, zeugt u.a. davon. An den Beispielen kann man erkennen, welchen Einfluß Authentizität auf die Kunst hat."
Ähm, vorsichtig. Du gehst von einem extrem verzerrten, durch die Medien gefilterten Abbild dieser Künstler aus. Dieser Kult, den du beschreibst, ist nichts anderes als was das Marketing um diese Künstler ereicht hat. Zumindest Michael Jackson hat seine Kunst nicht kompromisslos gelebt; der hat viele seiner Songs nicht mal selbst geschrieben. Und jung gestorben ist im Übrigen keiner von denen - diejenigen die jung gestorben sind, sind verantwoirtungslos mit Drogen umgegangen oder haben Suizid begangen oder was auch immer...und all das hat nichts mit "extremer Kunst oder extremer Persönlichkeit", sondern schlicht mit Verzweiflung und Drogenmissbrauch zu tun. Man ssollte nicht sämtliches hochstilisieren.
"Talent alleine hätte diese Musiker nicht so weit gebracht."
Genau, aber genausowenig ihre "Authentizität". Was sie soweit gebracht hat: Gutes Marketing. Management. Und zigmillionen Crowd-pleaser. Also genau das, wohin Dimmu deiner Ansicht nach auch hin wollen (im Rahmen ihrer Marktnische).
Ist mir alles viel zu vage und subjektiv, was du anführst...
Danke, Schwinger. Was hat es eigentlich mit diesem ewigen Gejaule nach „Authentizität“ auf sich? Als ob das irgendwie feststellbar wäre, wie authentisch jemand/etwas ist, das kann eventuell auch nur vorgegaukelt werden und ist letztlich auch nur vom subjektiven Empfinden abhängig.
Ich bin froh, dass sich Bands von Menschen wie Puschel nichts, aber auch wirklich gar nichts sagen lassen. Weil das der absolute Untergang von Kunst wäre. Nie und nimmer gäbe es im Metal heutzutage gefühlt 50000 unterschiedlich klingende Subgenres in allen Formen und Varianten, wenn sich Bands ihre Experimentierfreude immer hätten zerreden lassen, weil Einzelnen die Entwicklung nicht in den Kragen gepasst hat. Das ist jetzt nicht nur auf Dimmu Borgir speziell bezogen, sondern eher allgemein gedacht.
Und auch bei "Eonian" bleibe ich dabei. Das kann einem alles zu übertrieben intoniert sein, das ist selbstverständlich Geschmackssache. Aber das heißt nicht, dass man respektlosen Mist verzapfen muss. Was die Herren damit erschaffen haben, ist schlichtweg großartige, detailverliebte Kunst, in der sehr viel Leidenschaft und Arbeit steckt. Ich persönlich finde es extrem schade, dass einigen ihre künstlichen Aversionen und durch natürliche Stilwandel gekränkten Egos deutlich wichtiger sind als ein Album, das eben nicht wie tausend andere klingt. Eigentlich kann man das sogar auf nahezu jedes Album bzw. jede Band ummünzen, über das bzw. die ähnlich diskutiert wird.
Du kannst ein For All Tid auch nicht mit einem Storblast vergleichen, weil es so dermaßen grundverschiedene Alben sind. Dimmu sind zwischenzeitlich progressiver, dann aggressiver geworden. Mit ISD und Abrahadabra haben sie sich irgendwie in die Ziellosigkeit verirrt, letzteres war sogar ein wirklich sehr hörerfreundliches Album.
Man kann aber nicht behaupten, dass sie sich mit einem SBD, PEM, DCA und zuletzt Eonian kommerziel irgendwem angebiedert hätten; allein schon wegen der Tatsache, dass der Sound auf den Alben die Balance aus Aggression, Symphonie und bei einigen Songs der genannten Alben auch eine gewisse Tiefe schon gar nicht in dieses Muster passt. Eonian bekommt es sogar besser als jemals zuvor hin, wieder Gänsehautmomente, mit Souveränität und wioeder einigen ziemlich aggressiven Momenten (immer im melodischen Rahmen, so wie früher) einzubinden. Verstehe das Größtenteils gesabbel einfach nicht. Ein Interdimensional Summit ist auch nicht softer als ein Mourning Palace, Spellbound oder diverser anderer Tracks. Aber ja, es ist der schwächste Song vom Album.
Ich empfehle dir mal, Eonian erst ein paar mal anzuhören und dann festzustellen, dass das Album ganz weit weg von dem ist, was sonst nach 2004 kam.
Acht Jahre ließen sich Dimmu Borgir für den Nachfolger des Erfolgsalbums "Abrahadabra" Zeit – jetzt steht "Eonian" für Hass und Liebe aus dem Fanlager bereit. Beides wird es geben, dessen sind sich die Bandköpfe Shagrath und Silenoz bewusst; im Interview aber könnten sie gelassener kaum sein.
Spätestens …
Also ich nehme denen dieses "wir brechen die Regeln, wir machen unser eigenes Ding", nicht ab. Das wäre vielleicht überzeugender, wenn nicht nahezu jede Veränderung, die diese Band in den Jahren durchgemacht hat, nicht irgendwo immer nach einer noch kommerzielleren Ausrichtung verlief. Ganz offensichtlich hatten alle Elemente, die diese Band in Optik, Musik etc. eingebaut haben, immer das Ziel noch größer zu werden und noch mehr Zuhörer zu erreichen. Wenn das "sein eigenes Ding durchziehen bedeutet", daß man einfach immer Mainstream lastiger wird, dann ziehen auch Justin Timberlake, Britney Spears usw. ihr eigenes Ding durch, dann sind das alles Rebellen in ihrerer eigenen Zunft. Also wirklich nicht! Man kann sich auch weiterentwicklen, ohne die Fans, insbesondere die alten Fans ständig anzupissen. Ich habe für diese Band schon lange nichts mehr übrig und das ist einfach nur Dünnschiss, was die da reden. Das sind keine Rebellen, das sind Geldesel die sich immer wieder erneut nach dem Geld strecken - und das wissen die auch.
In anderen Worten: dir gefällt die Weiterentwicklung nicht, einem Großteil aber schon, also ist es auch keine. Klingt logisch für mich.
Was Pappnasen wie du vielleicht mal bedenken sollten: Wenn man etwas sehr gut macht, wird man bekannter und dementsprechend auch dafür belohnt. Funktioniert im Arbeitsleben, im Sport, im Journalismus etc. auch nicht anders. Das ist nichts, was Missgunst verdient hätte.
Ich glaube, wenn ich die Wahl hätte, würde ich mich natürlich auch dafür entscheiden, arme Seelen wie Puschel zu umgarnen, anstatt mich weiterzuentwickeln und "Gefahr zu laufen", bekannter zu werden. Wo kämen wir denn da hin!
Die Gleichung aufzustellen "wenn man etwas sehr gut macht, wir man bekannter und kommerziellen Erfolg", halte ich für sehr gewagt und eigentlich auch für völligen Unsinn. Es gibt genügend Musikrichtungen, in denen kannst Du noch so gut sein und noch so gute Musik machen, Du wirst niemals einen großen kommerziellen Erfolg damit verbuchen können. Einfach weil die Musikrichtung nur einen kleinen Hörerkreis finden wird, egal wie gut Du bist.
Um mehr Erfolg zu haben, musst Du Deine Musik, Dein Auftreten also verändern, Du musst Dir anschauen was die Masse der Menschen hören will und Deine Musik daraufhin anpassen und ausrichten. Und genau das ist es, was Dimmu schon seit langen Jahren fabrizieren. Nur um Mal eines der offensichtlichsten Beispiele zu nennen: Die Dimmus hatten eines der geilsten Black Metal Logos weit und breit. Konnte aber kein Schwein lesen, also nimmst Du einen ganzen normalen ARIAL Font und klatscht den Namen übergroß und pothässlich auf jedes Cover. Das ist nur eine von ganz ganz vielen Dingen, die diese Band Massenkonform angepasst hast um den kommerziellen Erfolg zu maximieren. Ich sage nicht, dass diese "Timberlake des Metal" Typen nicht gut sind, oder kein Talent besitzen, aber die sind absolut geil auf den Erfolg und die Kohle und ordnen dem absolut alles unter.
Ups, hatte vergessen, "kann es mal passieren, dass man bekannter wird" zu schreiben. Ändern tut sich nicht viel. Und im Ernst: deine Abhandlungen jucken mich 0. Wenn du sonst keine Probleme hast. Ob die geil auf Erfolg sind, ist mir komplett wurscht, mein Leben ist nicht so von Missgunst geprägt, dass ich ihnen das nicht gönnen würde. Es kann nicht jeder Künstler die Zielsetzung haben, vor 50 Leuten aufzutreten und am Ende des Konzertabends 10 Demotapes zu verticken, nur um möglichst glaubwürdig auf so Hampelmänner wie dich zu wirken.
Ganz offensichtlich nimmst Du keine Argumente an, wie die meisten Dimmu Fans. Wenn Dich das nicht interessiert oder juckt, dann belass doch Deine Kommentare einfach für Dich.
Meinetwegen kann die Band mit Justin Timberlake auftreten oder beim Eurovision Song Contest (den ich mir gestern angeschaut habe), aber es muss auch erlaubt sein, Mal eine ganze klare Trennung zu dem zu ziehen, was die Band einst gespielt hat, mit welchen Beweggründen und dem, was sie heute und schon seit Jahren tut.
Wenn die Band diesen Mainstream Metal spielen will und wenn Du es hören willst, dann tut es meinetwegen. Aber dann sollte man es auch beim Namen nennen können und Ihr solltet dazu stehen können, anstatt ständig halbgare Ausreden zu suchen. Und genau das ist das Problem, daß Ihr genau das nicht könnt. Sonst könnten Ihr so einen Kommentar von mir, wie ich Ihn oben getätigt habe, auch einfach Mal unkommentiert stehen lassen.
Das ist ja süß. Selbst keine andere Sichtweise als die eigene zulassen und dann den Fans selbiges vorwerfen.
Ich muss zu nichts stehen, weil Musik für mich eine Kunstform ist, bei der sich Geschmäcker unterscheiden können und aufgrund dessen keine Rechtfertigungen nötig sind.
Eines noch: Ich nehme gerne sachliche Argumente an. Deine gehören nicht zu der Gattung. Sachlich wäre es, wenn man schreiben würde, dass einem die Chöre zu übertrieben ist, die Produktion zu modern, die Spielzeit zu lang o.Ä.. Immer wieder denselben alten, ledrigen Mainstreamstiefel zu wiederzukäuen hat wenig bis nichts damit zu tun. Und nun tranquilo bzw. ab in's Metal.de Forum, da werden aktuell ähnlich gehaltlose Totschlagargumentchen vorgebetet. Genau deine Kragenweite also
Ich hatte Dir ja bereits ein Beispiel mit dem Logo genannt, darauf eingegangen bist Du natürlich nicht. Es macht Dir ganz offensichtlich mehr Spaß irgenwelche Phrase darzubieten von Dir zu geben und möglichst nicht auf meine Argumente einzugehen.
Und die Musik auf den Mainstream Geschmack auszurichten ist keine Ahnung was es ist, aber ganz sicher keine Kunst, zumindest keine, die das Prädikat wertvoll verdient.
Also ich nehme denen dieses "wir brechen die Regeln, wir machen unser eigenes Ding", nicht ab.
Und spielt das ne Rolle? Ein derartiges Pochen auf vermeintliche "Authentizität" lohnt eventuell noch bei wirklich komplett ferngesteuerten Pop-Künstlern. Aber die Jungs scheinen die Fäden in der Hand zu haben, und wenn auch kleinere Zugeständnisse hinsichtlich einer größeren Fanbase gemacht worden sind (die von dir angeführte Sache mit dem Schriftzug halte ich für Spekulation), können die gewiss selbst entscheiden, in welche Richtung sie gehen, und ihre Songs selbst schreiben.
Und dass sie unter diesem Aspekt beschlossen haben, massentauglicher zu werden, ist ziemlich logisch. Die Typen sind um die 40 (?) und wollen gewiss nicht von Luft und Liebe leben.
Das mit dem Logo ist keine Spekulation, eindeutiger geht es nicht mehr. Du machst es Dir hier etwas zu einfach, finde ich. Es überrascht mich aber nicht wirklich, daß Ihr das Beispiel nicht enkräften könnt.
Immerhin gesteht Du eine "logische Kommerz Fokusierung" der Band ein, damit wären wir immerhin einen Schritt weiter, kann dann aber eigentlich nur wiederholen, was ich bereits geschrieben hatte: "Meinetwegen kann die Band mit Justin Timberlake oder beim Eurovision Song Contest auftreten, aber es muss auch erlaubt sein, eine ganze klare Trennung zu dem zu ziehen, was die Band einst, mit welchen Beweggründen gespielt hat und dem, was sie heute und schon seit Jahren tut."
Das einzige Problem daß wir hier haben ist, daß Ihr das nicht akzeptieren wollt.
Hab nur den letzten Satz gelesen und spontan entschlossen es auch nicht zu akzeptieren (was auch immer)
"aber es muss auch erlaubt sein, eine ganze klare Trennung zu dem zu ziehen, was die Band einst, mit welchen Beweggründen gespielt hat und dem, was sie heute und schon seit Jahren tut."
Aber ja. Trotzdem bleibt die Frage, warum eigentlich?
Und die Antwort ist, wie hmm bereits angedeutet hat, dass ihre in-Ermangelung-eines-anderen-Wortes "Ideologie" nicht der deinen entspricht. Ist halt dann so.
Aber der ursprüngliche Vorwurf, die Band würde/könne sich nicht entwickeln, nicht "ihr eigenes Ding machen", aufgrund einiger geringer Zugeständnisse an den Mainstream - mal ehrlich: die waren von Anfang nicht so massenunkopmatibel, wie du impliziert hast; die waren von Anfang vergleichsweise hörerfreundlich, da gibt's im BM und generell in der extremen Metalmucke zigtausend krassere Beispiele, zu denen die nie dazu gehört haben - und die Behauptungen der Band, sie ziehe ihr eigenes Ding durch, seien reine Lippenbekenntnisse, dieser Vorwuirf ist und bleibt ungültig. Sich evtl. dem Kommerz anzunähern heißt ja nicht, dass sie ihre kreative Kontrolle aufgegeben hätten.
"Es gibt genügend Musikrichtungen, in denen kannst Du noch so gut sein und noch so gute Musik machen, Du wirst niemals einen großen kommerziellen Erfolg damit verbuchen können."
Richtig. Aber die Jungs wollen offensichtlich von ihrer Musik leben, und nehmen dafür auch möglicherweise kundenfreundlichere Logos in Kauf. Bleibt die Frage, was dich daran eigentlich exakt stört.
Immortal haben auch ein vermeintlich kundenfreundlicheres Logo gewählt, so what? Vielleicht hatten sie auch einfach kein Bock mehr auf das alte? Ich fand das alte DB Logo auch kacke, wenn ich ehrlich sein soll, da gibt es optisch weitaus ansprechender Logos im Black Metal.
Zumal das einfach Nichtigkeiten sind, die mich nicht mal im Ansatz interessieren, weil sie überhaupt keinen Einfluss darauf haben, ob ich eine Band mag oder nicht mag. Wir diskutieren hier darüber, dass eine Band von dem leben will, was sie auf die Beine stellt. Wie angedeutet ist es nicht eines jeden Künstler Ziel, ewig im Untergrund verwurzelt zu bleiben, um irgendeine Authentizität zu wahren. Und ich denke, dass das Dimmu Borgirs gutes Recht ist. Sie waren, wie Der Schwinger ohnehin schon richtig festgestellt hat, eh nie wirklich ein Teil des Undergrounds. Schon mit "For All Tid" nicht, wie sie ja im Interview selbst zugeben.
Wahrt Varg Vikernes eigentlich seine Authenzitität, weil er mitten in der französischen Pampa residiert und Verschwörungstheorien in Videoform packt?
Also für mich gibt es hier nach Euren Aussagen erst Mal eines ganz klar festzustellen, das Zeug was Dimmu da erschafft, ist in keinster mit kompromissloser Kunst gleichzusetzen, ganz im Gegenteil sorgen die Dimmus quasi seit Jahren dafür, Ihren Erfolg zu nähren - zu Kosten der Authentizität des Gesamtkunstwerks, als was ich BM immer betrachte.
Wenn man davon ausgeht, daß ich eigentlich erst Mal gar nichts anderes hier behauptet habe und dafür ziemlich angekeift wurde, ist das schon Mal eine explizite Erwähnung wert.
Ich hoffe Ihr könnt das jetzt auch einfach mal so stehen lassen, dann könnten wir nämlich tatsächlich Mal einen Schritt weiter gehen.
Das Logo Beispiel ist nicht der große Burner, aber es zeigt an einem einfachen Beispiel, wie die Band in allen Bestandteilen Ihres Schaffen agiert. Warum soll dieses Vorgehen der Band auch nur bis zu Ihrem Logo reichen? Viel wahrscheinlich ist es doch, daß Sie dieses Vorgehen von der Musik bis zu den Interviews durchziehen. Es gibt keinen Grund und keine Anzeichen dafür, daß Sie es alleine beim Logo belassen.
Die Frage ist nun, was unterscheidet die Alben For all Tid und Stormblast von den anderen Werken, die sich nicht mehr dem rein künstlerischen Aspekten widmen?
Es ist nicht ganz einfach, denn damit sind eben schwammige Begriffe, wie Authentizität und Atmosphäre gemeint. Und ja, ein Varg ist authentisch, denn er lebt nicht den Kommerz, er lebt zu 100% seine Ideologie, so dämlich sie auch sein mag. Es gibt viele große Künstler, die als Mensch extrem waren oder sind und nur deshalb war Ihre Kunst so, wie sie es war.
Gehen wir einfacherhalber Mal weg vom BM. Elvis, Michal Jackson, Prince... das waren nicht nur musikalische Genies, das waren auch Menschen mit einem extremen Lebensstil. Dass Sie alle so früh gestorben sind, zeugt u.a. davon. An den Beispielen kann man erkennen, welchen Einfluß Authentizität auf die Kunst hat. Talent alleine hätte diese Musiker nicht so weit gebracht. Und wenn das schon für Pop Musik gilt, dann muß das für BM doch erst recht gelten.
Das bedeutet natürlich nicht, daß ich diese Extreme jetzt von den Dimmus erwarte. Es soll nur darstellen, daß die völlige Hingabe zur Kunst, ohne kommerziellen Fokus, eben ganz andere Kunst zum Vorschein bringt. Und diese Musik findet Ihr in den Alben For all Tid und Stormblast wieder.
Wenn Ihr mich nun fragt, wie das von einer Band wie Dimmu damals möglich war, dann kann ich Euch nur sagen, weil die Musiker damals eben anders drauf waren, weil Sie Teil einer geschlossenen, intensiven, neuen Szene waren (mir ist hier egal, was die Band dazu heute selbst behauptet) und Sie daher schlichtweg mitgezogen wurden und mitgezogen sind. Eine Art Gruppenzwang, dem Sie sich hingegeben und davon auch profitiert haben.
Warum ich das alles schreibe, weil der Fokus auf die Kommerzialisierung des Schaffens, eben ganz andere Musik zum Vorschein bringt, als die pure Authentifizierung mit seiner Kunst. An den Beispielen oben wollt eich das klar machen. Und wenn das klar wird, muss man nicht verstehen was die alten Dimmu Alben ausmacht, denn das ist ein rein subjektives Empfinden, welches Ihr vielleicht gar nicht nachvollziehen könnt und auch nicht müsst.
P.S: Ich hoffe Ihr wisst zu schätzen, daß hier jemand nicht einfach nur sagt, daß die Band X, Y scheiße ist, sondern auch bereit ist, wirklich in die Diskussion einzusteigen. Am ehesten würdigt Ihr das, in dem Ihr Euch dem Niveau anpasst. Ich behaupte nicht alles zu wissen, ich teile Euch nur mit, wie ich es sehe und bin persönlich sehr davon überzeugt.
Glaube, du hast EONIAN noch nicht angehört. Im Gegensatz zu den letzten Alben ist das ganz weit weg von irgendeiner Anbiederung.
Keine Sorge, höre die Band seit 1997 und halte EDT bei weitem für das kitschigste und zugänglichste Album neben Abrahadabra.
"weil der Fokus auf die Kommerzialisierung des Schaffens, eben ganz andere Musik zum Vorschein bringt, als die pure Authentifizierung mit seiner Kunst."
Dann hast du das Album tatsächlich nicht allzu gut verstanden. Man kann es scheiße oder sonstwas finden, gar kein Thema, aber so ein an den Haaren herbeigezogenes gesabbel kann man halt auch nicht tolerieren.
Aus erster Hand kann ich dir auch sagen, dass DIMMU früher primär mit der Musik Kohle gemachthaben (PEM und DCA mal genannt, als ihr größter kommerzieller Erfolg (komisch, abgesehen davon, dass sie natürlich schon länger kein BM mehr waren, dafür aber knallharten Death / Thrash (DCA mit dem gewissen Flavour an alter Schule) und mit DCA gegen Ende sogar richtig sperrig geworden sind))
Mit ISD haben sie Fanservice betreiben wollen und mit ABrahadabra ziemlich bewusst ein wenig alte Schwärze mit Haufen Casualisierung und Orchester ein primär symphonisches Album geschaffen, die zwei mochte ich auch nicht allzu sehr. (insbesondere ISD hatte null Identität und furchtabrerere Triggerdrums als PEM)
Eonian geht da einige Schritte weiter, etabliert einige 90s Hommagen, gleichzeitig geht es aber auch neue Schritte und die Songs sind so komplex wie frühestens SBD und spätestens DCA nicht mehr. Kommerzielle Anbiederung sieht gänzlich anders aus.
BTW: Jeder Künstler, der Kunst veröffentlicht, egal in welchem Rahmen, macht es um damit Kohle zu verdienen.
"Elvis, Michal Jackson, Prince... das waren nicht nur musikalische Genies, das waren auch Menschen mit einem extremen Lebensstil. Dass Sie alle so früh gestorben sind, zeugt u.a. davon. An den Beispielen kann man erkennen, welchen Einfluß Authentizität auf die Kunst hat."
Ähm, vorsichtig. Du gehst von einem extrem verzerrten, durch die Medien gefilterten Abbild dieser Künstler aus. Dieser Kult, den du beschreibst, ist nichts anderes als was das Marketing um diese Künstler ereicht hat.
Zumindest Michael Jackson hat seine Kunst nicht kompromisslos gelebt; der hat viele seiner Songs nicht mal selbst geschrieben. Und jung gestorben ist im Übrigen keiner von denen - diejenigen die jung gestorben sind, sind verantwoirtungslos mit Drogen umgegangen oder haben Suizid begangen oder was auch immer...und all das hat nichts mit "extremer Kunst oder extremer Persönlichkeit", sondern schlicht mit Verzweiflung und Drogenmissbrauch zu tun. Man ssollte nicht sämtliches hochstilisieren.
"Talent alleine hätte diese Musiker nicht so weit gebracht."
Genau, aber genausowenig ihre "Authentizität". Was sie soweit gebracht hat: Gutes Marketing. Management. Und zigmillionen Crowd-pleaser. Also genau das, wohin Dimmu deiner Ansicht nach auch hin wollen (im Rahmen ihrer Marktnische).
Ist mir alles viel zu vage und subjektiv, was du anführst...
Danke, Schwinger.
Was hat es eigentlich mit diesem ewigen Gejaule nach „Authentizität“ auf sich? Als ob das irgendwie feststellbar wäre, wie authentisch jemand/etwas ist, das kann eventuell auch nur vorgegaukelt werden und ist letztlich auch nur vom subjektiven Empfinden abhängig.
Ich bin froh, dass sich Bands von Menschen wie Puschel nichts, aber auch wirklich gar nichts sagen lassen. Weil das der absolute Untergang von Kunst wäre. Nie und nimmer gäbe es im Metal heutzutage gefühlt 50000 unterschiedlich klingende Subgenres in allen Formen und Varianten, wenn sich Bands ihre Experimentierfreude immer hätten zerreden lassen, weil Einzelnen die Entwicklung nicht in den Kragen gepasst hat. Das ist jetzt nicht nur auf Dimmu Borgir speziell bezogen, sondern eher allgemein gedacht.
Und auch bei "Eonian" bleibe ich dabei. Das kann einem alles zu übertrieben intoniert sein, das ist selbstverständlich Geschmackssache. Aber das heißt nicht, dass man respektlosen Mist verzapfen muss. Was die Herren damit erschaffen haben, ist schlichtweg großartige, detailverliebte Kunst, in der sehr viel Leidenschaft und Arbeit steckt. Ich persönlich finde es extrem schade, dass einigen ihre künstlichen Aversionen und durch natürliche Stilwandel gekränkten Egos deutlich wichtiger sind als ein Album, das eben nicht wie tausend andere klingt. Eigentlich kann man das sogar auf nahezu jedes Album bzw. jede Band ummünzen, über das bzw. die ähnlich diskutiert wird.
Im Grunde genommen heulst du schon wieder rumm das es dir nicht true genug ist.
Ich meine dann sag es doch einfach.
Ich glaube ich habe ziemlich genau geschrieben, was das Problem ist. Einfach lesen, begreifen und dann..., ja dann weiß ich auch nicht.
was das Problem sein könnte, wenn es nach meiner Fantasie ginge*
Geht es aber nunmal "leider" nicht.
Dieser Kommentar wurde vor 6 Jahren durch den Autor entfernt.
Du kannst ein For All Tid auch nicht mit einem Storblast vergleichen, weil es so dermaßen grundverschiedene Alben sind.
Dimmu sind zwischenzeitlich progressiver, dann aggressiver geworden. Mit ISD und Abrahadabra haben sie sich irgendwie in die Ziellosigkeit verirrt, letzteres war sogar ein wirklich sehr hörerfreundliches Album.
Man kann aber nicht behaupten, dass sie sich mit einem SBD, PEM, DCA und zuletzt Eonian kommerziel irgendwem angebiedert hätten; allein schon wegen der Tatsache, dass der Sound auf den Alben die Balance aus Aggression, Symphonie und bei einigen Songs der genannten Alben auch eine gewisse Tiefe schon gar nicht in dieses Muster passt.
Eonian bekommt es sogar besser als jemals zuvor hin, wieder Gänsehautmomente, mit Souveränität und wioeder einigen ziemlich aggressiven Momenten (immer im melodischen Rahmen, so wie früher) einzubinden. Verstehe das Größtenteils gesabbel einfach nicht. Ein Interdimensional Summit ist auch nicht softer als ein Mourning Palace, Spellbound oder diverser anderer Tracks. Aber ja, es ist der schwächste Song vom Album.
Ich empfehle dir mal, Eonian erst ein paar mal anzuhören und dann festzustellen, dass das Album ganz weit weg von dem ist, was sonst nach 2004 kam.