Blond, mädchenhaft hübsch, wohlgenährt – zumindest rein äußerlich ist Duffy mit Amy Winehouse nicht zu vergleichen. Seit Wochen folgt der ansehnlichen Waliserin das Attribut der "neuen Amy" überall hin. Der Waschzettel zum Debüt "Rockferry" behauptet tapfer, sie ähnele wohl am ehesten Dusty …
@Skywise (« Eher die Erwartungshaltung. Nur - wer aufgrund der Werbung glaubt, es auf diesem Album mit einer zweiten Amy Winehouse zu tun zu haben, muß zwangsläufig enttäuscht werden. Dazu fehlt Duffy einerseits die Stimme und andererseits das Durchsetzungsvermögen. »):
Die Stimme halte ich für durchaus gut im Sinne von entwicklungs- und ausbaufähig. Allerdings kommt sie für mich an die stimmlichen Qualitäten einer Amy W. (noch?) nicht heran, es scheint mir hier eine Frage des Talents zu sein, da hat Amy W. sicherlich mehr zu bieten. Was meinst Du genau mit fehlendem Durchsetzungsvermögen? In Bezug auf die Person oder rein in Sachen Stimme?
@Skywise (« Daß der Hype eine Spur zu groß ist - einverstanden. Daß das Album gut ist ... sagen wir mal, ich habe das Gefühl, als ob das Album an vielen Stellen recht flach ist. Kratzt man ein wenig an der Zuckergußoberfläche, zeigen sich doch an vielen Stellen einige Belanglosigkeiten und Durchschnittsware. Das wird gut übertüncht, ja, aber ob das Album wirklich auf Dauer glücklich machen kann, weiß ich nicht - nach den bisherigen Durchläufen würde ich mal schätzen, daß das Album keinen bleibenden Eindruck hinterlassen wird. Man kann's hören und wenn man's für wenig Geld bekommen hat, wird man die Investition nicht bereuen, aber auf Dauer mangelt es dem Album an vielen Stellen einfach an Substanz.
Gruß Skywise »):
Ich bewerte ein solches Album eigentlich immer im Kontext einer gewissen Gesamtintention. Es handelt sich hier nicht um ein "Indie-Ding" oder ähnliches, sondern viel eher um ziemlich durchkalkulierte Charts-Ware. Solches muss per se selbstvertständlich nicht schlecht sein, im Gegenteil. Ich halte so einiges aus dieser Rubrik für (teils wesentlich) besser, als es gemeinhin dargestellt wird. Und unter dieser Prämisse bleibe ich bei "gut". Wenn ich mir die gängigen Charts (auf Altdeutsch: Hitparaden) ansehe bzw. anhöre, gehört Rockferry zu den wenigen Alben, die ich mit (von mir aus "noch" guten) *** bewerten kann. Daß ich von einer jungen Frau, die im Grunde aus einem der sattsam bekannten Castings kommt, keine Wunderdinge in Bezug auf Tiefgründigkeit oder massenhaft Substanz erwarten kann, ist für mich kein Thema. Und den alten 60s-Motown-Soul-Style, den bringt eh niemand wieder, weder Amy noch Duffy. Beide recyclen letztendlich, die eine teils wirklich toll, die andere "ganz gut".
ich bin skywise' meinung. das ganze mutet unheimlich flach an, vorallem im kontext mit den presseaussendungen und den von duffy höchstselbst getätigten äusserungen, sie hätte jetzt über fünf jahre lang an dieser scheibe geschrieben. angenommen, sie hat überhaupt beim musischen die finger drin gehabt, ist das ein armutszeugnis sondergleichen, denn die songs hören sich meiner meinung nach grösstenteils wie an einem nachmittag hingerotzt und von klassikern abgeschrieben an...
@IrishPhil (« ich bin skywise' meinung. das ganze mutet unheimlich flach an, vorallem im kontext mit den presseaussendungen und den von duffy höchstselbst getätigten äusserungen, sie hätte jetzt über fünf jahre lang an dieser scheibe geschrieben. angenommen, sie hat überhaupt beim musischen die finger drin gehabt, ist das ein armutszeugnis sondergleichen, denn die songs hören sich meiner meinung nach grösstenteils wie an einem nachmittag hingerotzt und von klassikern abgeschrieben an... »):
Uff. Okay, da liegen wir wohl etwas auseinander. Ich kann nichts an dem Album erkennen, was "hingerotzt" oder "unheimlich flach" wäre.
liegt vielleicht auch daran, dass ich mehr auf die wegbereiter des rhythm n blues und des soul stehe und es nicht verstehen kann, wie man jemanden in meinen augen derart uncharismatischen (denn genau da ist ihr amy natürlich drei nasenlängen voraus) mit so einem dickgepackten historischen rucksack vor die leute hinstellen kann, wenn das material schlicht und ergreifend nicht an die urgesteine herankommt.
ich bin wahrscheinlich auch einfach nur angepisst, weil ich mir mehr davon erwartet hätte. der vergleich zu amy wurde ja schon VOR dem single-release gezogen und irgendwie hatte ich ziemlich hohe erwartungen, die ganz und gar nicht erfüllt wurden. will nicht sagen, dass amy in irgendeiner weise mehr rockt, als duffy es tut, aber es war halt einfach was "neues" in anführungszeichen, weil chronologisch gesehen schon lange kein ur-soul-künstler mehr die charts gestürmt hat. plötzlich kommt aber nochmals jemand, der diese ambition auch hat... whatsoever, ich missgönne ihr auf keinen fall, dass sie erfolg hat. für mich persönlich hätte es nur irgendwie charismatischer und originärer ausfallen dürfen.
@Jan Dilba (« Was meinst Du genau mit fehlendem Durchsetzungsvermögen? In Bezug auf die Person oder rein in Sachen Stimme? »):
Rein in Sachen Stimme. Wenn Amy Winehouse "Fuck you" sagen würde, dann hätte der Hörer den Eindruck, als ob die Spucke in sein Gesicht bereits unterwegs wäre. Würde Duffy das sagen, hätte man wohl eher den Eindruck, als ob sie sich angewidert abwenden würde ...
@IrishPhil (« liegt vielleicht auch daran, dass ich mehr auf die wegbereiter des rhythm n blues und des soul stehe und es nicht verstehen kann, wie man jemanden in meinen augen derart uncharismatischen (denn genau da ist ihr amy natürlich drei nasenlängen voraus) mit so einem dickgepackten historischen rucksack vor die leute hinstellen kann, wenn das material schlicht und ergreifend nicht an die urgesteine herankommt.
ich bin wahrscheinlich auch einfach nur angepisst, weil ich mir mehr davon erwartet hätte. der vergleich zu amy wurde ja schon VOR dem single-release gezogen und irgendwie hatte ich ziemlich hohe erwartungen, die ganz und gar nicht erfüllt wurden. will nicht sagen, dass amy in irgendeiner weise mehr rockt, als duffy es tut, aber es war halt einfach was "neues" in anführungszeichen, weil chronologisch gesehen schon lange kein ur-soul-künstler mehr die charts gestürmt hat. plötzlich kommt aber nochmals jemand, der diese ambition auch hat... whatsoever, ich missgönne ihr auf keinen fall, dass sie erfolg hat. für mich persönlich hätte es nur irgendwie charismatischer und originärer ausfallen dürfen. »):
Ich hatte deine (hohen) Erwartungen von Anfang an bei Duffy nicht gehabt und habe auch die "Urgesteine" ausgeblendet. Die blende ich grundsätzlich bei so ziemlich allen heutigen Neuerscheinungen im Bereich "Soul / R&B" aus. Das muss man einfach tun, denn ansonsten wird man so gut wie immer enttäuscht.
Ich sehe (wie schon gesagt) Duffy und ihr Album als kalkuliertes Produkt an, ohne eben dieses gleich zu verteufeln. Ansonsten warte ich einfach ab, ob aus der jungen Frau noch was richtig dolles werden könnte. Ganz ausgeschlossen scheint es mir nicht, sie bräuchte nur die berühmten richtigen Leute um sie herum.
@Skywise (« @Jan Dilba (« Was meinst Du genau mit fehlendem Durchsetzungsvermögen? In Bezug auf die Person oder rein in Sachen Stimme? »):
Rein in Sachen Stimme. Wenn Amy Winehouse "Fuck you" sagen würde, dann hätte der Hörer den Eindruck, als ob die Spucke in sein Gesicht bereits unterwegs wäre. Würde Duffy das sagen, hätte man wohl eher den Eindruck, als ob sie sich angewidert abwenden würde ...
abwarten ist bestimmt keine schlechte sache in dieser lage hab keine erwartungen, dann wirst du nicht enttäuscht. oder so... funktioniert also ganz gut
@IrishPhil (« abwarten ist bestimmt keine schlechte sache in dieser lage hab keine erwartungen, dann wirst du nicht enttäuscht. oder so... funktioniert also ganz gut »):
Funktioniert zumindest recht oft. "Keine Erwartungen" hatte ich ja auch nicht, sie waren halt nur nicht wirklich hoch. Bei mir bekommt grundsätzlich jede(r) Newcomer(in), für die ich mich zumindest interessiere, eine Chance.
das ist eigentlich die fairste vorgehensweise, ja. allerdings hat mich dieser eine interview-ausspruch von ihr, dass sie so lange an ihrem erstling gearbeitet habe, einfach wahnsinnig aufs produkt eingestimmt. und, naja, es klingt halt einfach nicht danach... ansonsten wäre ich auch anders dran herangegangen...
@IrishPhil (« das ist eigentlich die fairste vorgehensweise, ja. allerdings hat mich dieser eine interview-ausspruch von ihr, dass sie so lange an ihrem erstling gearbeitet habe, einfach wahnsinnig aufs produkt eingestimmt. und, naja, es klingt halt einfach nicht danach... ansonsten wäre ich auch anders dran herangegangen... »):
Wenn ich alle Interviewsprüche diverser "Musikanten" so hoch bewerten würde bzw. meine Erwartungen danach ausrichte, ich wäre wahrscheinlich nur noch am Stück enttäuscht von dem dann folgenden Produkt.
Apropos Enttäuschung: Ich sags ja nicht gerne, weil es um meine Nichte (15 Jahre) geht. Vorletztes Wochenende: Ich: hey, kennst Du Rockferry von Duffy? Sie: schaut verwundert und sagt "klar doch!!" Sie: Woher kennst DU denn Duffy???? Ich: Na hör mal, läuft doch rauf und runter. Sie: Tolles Lied, gell? Ich: Klar, tolles Album. Sie: Welches Album? Ich kenne nur das Lied...... Ich:
Stimmlich ist Duffy sicherlich nicht schwächer/schlechter als Frau Winehouse...jede hat ihre Qualitäten in etwas unterschiedlichen Bereichen gesetzt. Aber wenn man sieht, wie Frau Duffy "Stepping Stone" live singt, wird man sich wohl kaum hinstellen können und von einer ausbaufähigen Stimme sprechen.
@Fuschimotze (« Stimmlich ist Duffy sicherlich nicht schwächer/schlechter als Frau Winehouse...jede hat ihre Qualitäten in etwas unterschiedlichen Bereichen gesetzt. Aber wenn man sieht, wie Frau Duffy "Stepping Stone" live singt, wird man sich wohl kaum hinstellen können und von einer ausbaufähigen Stimme sprechen. »):
Ich habe (vielleicht zu meiner Schande) Duffy noch nicht live gehört bzw. gesehen. Für mich ist die Stimme von Amy W. speziell für eben dieses Genre (nennen wir es mal so) die bessere, weil ausdrucksstärker, roher, rauher und vom Volumen her umfangreicher. Die Stimme von Duffy könnte dagegen noch etwas Training vertragen, sie wurde dahingehend von Mutter Natur nicht ganz so doll ausgestattet.
anscheinend sind sich die herren doch recht einig darüber, dass es sich bei duffy um ein austauschbares produkt handelt.
"rockferry" lief bei mir in den letzten zwei tagen auf dauerrotation. (ja, erst seit zwei tagen, dank einer netten aktion eines elektrowaren-handels.)
meine erwartungen wurden übertroffen. ich halte "mercy" für den schwächsten song des albums. wie man unschwer erkennt, handelt es sich hierbei um einen song, der dazu konzipiert wurde, ein möglichst großes publikum anzusprechen. (und: platz 1. mission erfüllt) bei "mercy" liegt der fokus vlt. mehr auf der produktion, als auf der stimme. auf dem album wird dieses verhältnis umgekehrt. zum vergleich das wundervolle "syrup & honey". hierbei trägt die stimme den gesamten song. und welch bandbreite ihre stimme hat: müheloses "umschalten" auf kopfstimme, überhaupt liegen ihr die hohen töne etwas mehr als die tiefen (bei "mercy" singt sie z. B. relativ tief). ich bin recht erstaunt darüber, wie authentisch "rockferry" klingt. klar, alle lieder handeln von beziehungen, aber so ziemlich jeder song behandelt eine andere seite von liebe. dabei wirken die texte zum glück nicht pubertär oder allzu platt, sondern einfach erwachsen.
meine faves: warwick avenue, serious, syrup & honey, hanging on too long, delayed devotion.
die single sagt mir nicht so zu und der schluss "distant dreamer" trägt vielleicht ein wenig dick auf. ansonsten für mich eine positive überraschung.
@Screwball (« anscheinend sind sich die herren doch recht einig darüber, dass es sich bei duffy um ein austauschbares produkt handelt. »):
Nein, zumindest in Bezug auf meine Wenigkeit nicht. Sie hat nur ganz offenbar einige hoch gesteckte Erwartungen bei einigen Leuten nicht erfüllen können. Deswegen gleich von einem austauschbaren Produkt zu reden, halte ich für überzogen.
Blond, mädchenhaft hübsch, wohlgenährt – zumindest rein äußerlich ist Duffy mit Amy Winehouse nicht zu vergleichen. Seit Wochen folgt der ansehnlichen Waliserin das Attribut der "neuen Amy" überall hin. Der Waschzettel zum Debüt "Rockferry" behauptet tapfer, sie ähnele wohl am ehesten Dusty …
@Skywise («
Eher die Erwartungshaltung. Nur - wer aufgrund der Werbung glaubt, es auf diesem Album mit einer zweiten Amy Winehouse zu tun zu haben, muß zwangsläufig enttäuscht werden. Dazu fehlt Duffy einerseits die Stimme und andererseits das Durchsetzungsvermögen. »):
Die Stimme halte ich für durchaus gut im Sinne von entwicklungs- und ausbaufähig. Allerdings kommt sie für mich an die stimmlichen Qualitäten einer Amy W. (noch?) nicht heran, es scheint mir hier eine Frage des Talents zu sein, da hat Amy W. sicherlich mehr zu bieten.
Was meinst Du genau mit fehlendem Durchsetzungsvermögen? In Bezug auf die Person oder rein in Sachen Stimme?
@Skywise («
Daß der Hype eine Spur zu groß ist - einverstanden. Daß das Album gut ist ... sagen wir mal, ich habe das Gefühl, als ob das Album an vielen Stellen recht flach ist. Kratzt man ein wenig an der Zuckergußoberfläche, zeigen sich doch an vielen Stellen einige Belanglosigkeiten und Durchschnittsware. Das wird gut übertüncht, ja, aber ob das Album wirklich auf Dauer glücklich machen kann, weiß ich nicht - nach den bisherigen Durchläufen würde ich mal schätzen, daß das Album keinen bleibenden Eindruck hinterlassen wird. Man kann's hören und wenn man's für wenig Geld bekommen hat, wird man die Investition nicht bereuen, aber auf Dauer mangelt es dem Album an vielen Stellen einfach an Substanz.
Gruß
Skywise »):
Ich bewerte ein solches Album eigentlich immer im Kontext einer gewissen Gesamtintention. Es handelt sich hier nicht um ein "Indie-Ding" oder ähnliches, sondern viel eher um ziemlich durchkalkulierte Charts-Ware. Solches muss per se selbstvertständlich nicht schlecht sein, im Gegenteil. Ich halte so einiges aus dieser Rubrik für (teils wesentlich) besser, als es gemeinhin dargestellt wird.
Und unter dieser Prämisse bleibe ich bei "gut". Wenn ich mir die gängigen Charts (auf Altdeutsch: Hitparaden) ansehe bzw. anhöre, gehört Rockferry zu den wenigen Alben, die ich mit (von mir aus "noch" guten) *** bewerten kann.
Daß ich von einer jungen Frau, die im Grunde aus einem der sattsam bekannten Castings kommt, keine Wunderdinge in Bezug auf Tiefgründigkeit oder massenhaft Substanz erwarten kann, ist für mich kein Thema.
Und den alten 60s-Motown-Soul-Style, den bringt eh niemand wieder, weder Amy noch Duffy. Beide recyclen letztendlich, die eine teils wirklich toll, die andere "ganz gut".
ich bin skywise' meinung. das ganze mutet unheimlich flach an, vorallem im kontext mit den presseaussendungen und den von duffy höchstselbst getätigten äusserungen, sie hätte jetzt über fünf jahre lang an dieser scheibe geschrieben. angenommen, sie hat überhaupt beim musischen die finger drin gehabt, ist das ein armutszeugnis sondergleichen, denn die songs hören sich meiner meinung nach grösstenteils wie an einem nachmittag hingerotzt und von klassikern abgeschrieben an...
@IrishPhil (« ich bin skywise' meinung. das ganze mutet unheimlich flach an, vorallem im kontext mit den presseaussendungen und den von duffy höchstselbst getätigten äusserungen, sie hätte jetzt über fünf jahre lang an dieser scheibe geschrieben. angenommen, sie hat überhaupt beim musischen die finger drin gehabt, ist das ein armutszeugnis sondergleichen, denn die songs hören sich meiner meinung nach grösstenteils wie an einem nachmittag hingerotzt und von klassikern abgeschrieben an... »):
Uff.
Okay, da liegen wir wohl etwas auseinander. Ich kann nichts an dem Album erkennen, was "hingerotzt" oder "unheimlich flach" wäre.
liegt vielleicht auch daran, dass ich mehr auf die wegbereiter des rhythm n blues und des soul stehe und es nicht verstehen kann, wie man jemanden in meinen augen derart uncharismatischen (denn genau da ist ihr amy natürlich drei nasenlängen voraus) mit so einem dickgepackten historischen rucksack vor die leute hinstellen kann, wenn das material schlicht und ergreifend nicht an die urgesteine herankommt.
ich bin wahrscheinlich auch einfach nur angepisst, weil ich mir mehr davon erwartet hätte. der vergleich zu amy wurde ja schon VOR dem single-release gezogen und irgendwie hatte ich ziemlich hohe erwartungen, die ganz und gar nicht erfüllt wurden. will nicht sagen, dass amy in irgendeiner weise mehr rockt, als duffy es tut, aber es war halt einfach was "neues" in anführungszeichen, weil chronologisch gesehen schon lange kein ur-soul-künstler mehr die charts gestürmt hat. plötzlich kommt aber nochmals jemand, der diese ambition auch hat... whatsoever, ich missgönne ihr auf keinen fall, dass sie erfolg hat. für mich persönlich hätte es nur irgendwie charismatischer und originärer ausfallen dürfen.
@Jan Dilba (« Was meinst Du genau mit fehlendem Durchsetzungsvermögen? In Bezug auf die Person oder rein in Sachen Stimme? »):
Rein in Sachen Stimme. Wenn Amy Winehouse "Fuck you" sagen würde, dann hätte der Hörer den Eindruck, als ob die Spucke in sein Gesicht bereits unterwegs wäre. Würde Duffy das sagen, hätte man wohl eher den Eindruck, als ob sie sich angewidert abwenden würde ...
Gruß
Skywise
@IrishPhil (« liegt vielleicht auch daran, dass ich mehr auf die wegbereiter des rhythm n blues und des soul stehe und es nicht verstehen kann, wie man jemanden in meinen augen derart uncharismatischen (denn genau da ist ihr amy natürlich drei nasenlängen voraus) mit so einem dickgepackten historischen rucksack vor die leute hinstellen kann, wenn das material schlicht und ergreifend nicht an die urgesteine herankommt.
ich bin wahrscheinlich auch einfach nur angepisst, weil ich mir mehr davon erwartet hätte. der vergleich zu amy wurde ja schon VOR dem single-release gezogen und irgendwie hatte ich ziemlich hohe erwartungen, die ganz und gar nicht erfüllt wurden. will nicht sagen, dass amy in irgendeiner weise mehr rockt, als duffy es tut, aber es war halt einfach was "neues" in anführungszeichen, weil chronologisch gesehen schon lange kein ur-soul-künstler mehr die charts gestürmt hat. plötzlich kommt aber nochmals jemand, der diese ambition auch hat... whatsoever, ich missgönne ihr auf keinen fall, dass sie erfolg hat. für mich persönlich hätte es nur irgendwie charismatischer und originärer ausfallen dürfen. »):
Ich hatte deine (hohen) Erwartungen von Anfang an bei Duffy nicht gehabt und habe auch die "Urgesteine" ausgeblendet. Die blende ich grundsätzlich bei so ziemlich allen heutigen Neuerscheinungen im Bereich "Soul / R&B" aus.
Das muss man einfach tun, denn ansonsten wird man so gut wie immer enttäuscht.
Ich sehe (wie schon gesagt) Duffy und ihr Album als kalkuliertes Produkt an, ohne eben dieses gleich zu verteufeln.
Ansonsten warte ich einfach ab, ob aus der jungen Frau noch was richtig dolles werden könnte. Ganz ausgeschlossen scheint es mir nicht, sie bräuchte nur die berühmten richtigen Leute um sie herum.
@Skywise (« @Jan Dilba (« Was meinst Du genau mit fehlendem Durchsetzungsvermögen? In Bezug auf die Person oder rein in Sachen Stimme? »):
Rein in Sachen Stimme. Wenn Amy Winehouse "Fuck you" sagen würde, dann hätte der Hörer den Eindruck, als ob die Spucke in sein Gesicht bereits unterwegs wäre. Würde Duffy das sagen, hätte man wohl eher den Eindruck, als ob sie sich angewidert abwenden würde ...
Gruß
Skywise »):
So ähnlich dachte ich es mir.
abwarten ist bestimmt keine schlechte sache in dieser lage
hab keine erwartungen, dann wirst du nicht enttäuscht. oder so... funktioniert also ganz gut
@IrishPhil (« abwarten ist bestimmt keine schlechte sache in dieser lage
hab keine erwartungen, dann wirst du nicht enttäuscht. oder so... funktioniert also ganz gut »):
Funktioniert zumindest recht oft. "Keine Erwartungen" hatte ich ja auch nicht, sie waren halt nur nicht wirklich hoch. Bei mir bekommt grundsätzlich jede(r) Newcomer(in), für die ich mich zumindest interessiere, eine Chance.
das ist eigentlich die fairste vorgehensweise, ja.
allerdings hat mich dieser eine interview-ausspruch von ihr, dass sie so lange an ihrem erstling gearbeitet habe, einfach wahnsinnig aufs produkt eingestimmt. und, naja, es klingt halt einfach nicht danach... ansonsten wäre ich auch anders dran herangegangen...
@IrishPhil (« das ist eigentlich die fairste vorgehensweise, ja.
allerdings hat mich dieser eine interview-ausspruch von ihr, dass sie so lange an ihrem erstling gearbeitet habe, einfach wahnsinnig aufs produkt eingestimmt. und, naja, es klingt halt einfach nicht danach... ansonsten wäre ich auch anders dran herangegangen... »):
Wenn ich alle Interviewsprüche diverser "Musikanten" so hoch bewerten würde bzw. meine Erwartungen danach ausrichte, ich wäre wahrscheinlich nur noch am Stück enttäuscht von dem dann folgenden Produkt.
Apropos Enttäuschung:
Ich sags ja nicht gerne, weil es um meine Nichte (15 Jahre) geht.
Vorletztes Wochenende:
Ich: hey, kennst Du Rockferry von Duffy?
Sie: schaut verwundert und sagt "klar doch!!"
Sie: Woher kennst DU denn Duffy????
Ich: Na hör mal, läuft doch rauf und runter.
Sie: Tolles Lied, gell?
Ich: Klar, tolles Album.
Sie: Welches Album? Ich kenne nur das Lied......
Ich:
Stimmlich ist Duffy sicherlich nicht schwächer/schlechter als Frau Winehouse...jede hat ihre Qualitäten in etwas unterschiedlichen Bereichen gesetzt. Aber wenn man sieht, wie Frau Duffy "Stepping Stone" live singt, wird man sich wohl kaum hinstellen können und von einer ausbaufähigen Stimme sprechen.
@Fuschimotze (« Stimmlich ist Duffy sicherlich nicht schwächer/schlechter als Frau Winehouse...jede hat ihre Qualitäten in etwas unterschiedlichen Bereichen gesetzt. Aber wenn man sieht, wie Frau Duffy "Stepping Stone" live singt, wird man sich wohl kaum hinstellen können und von einer ausbaufähigen Stimme sprechen. »):
Ich habe (vielleicht zu meiner Schande) Duffy noch nicht live gehört bzw. gesehen.
Für mich ist die Stimme von Amy W. speziell für eben dieses Genre (nennen wir es mal so) die bessere, weil ausdrucksstärker, roher, rauher und vom Volumen her umfangreicher.
Die Stimme von Duffy könnte dagegen noch etwas Training vertragen, sie wurde dahingehend von Mutter Natur nicht ganz so doll ausgestattet.
@IrishPhil (« »):
Die Enttäuschung hielt sich hernach doch in Grenzen. Immerhin konnte ich kurz darauf ein paar Punkte sammeln, für einen Onkel ist das nie verkehrt.
das ist wohl wahr. willst ja bestimmt kein böhser sein
und auch in punkto stimmpotential:
@IrishPhil (« das ist wohl wahr. willst ja bestimmt kein böhser sein »):
Nein, sicher nicht.
Immerhin kennt sie jetzt 3 Alben, eines von Duffy und 2 von dieser (besser) singenden Bohnenstange.
anscheinend sind sich die herren doch recht einig darüber, dass es sich bei duffy um ein austauschbares produkt handelt.
"rockferry" lief bei mir in den letzten zwei tagen auf dauerrotation. (ja, erst seit zwei tagen, dank einer netten aktion eines elektrowaren-handels.)
meine erwartungen wurden übertroffen. ich halte "mercy" für den schwächsten song des albums. wie man unschwer erkennt, handelt es sich hierbei um einen song, der dazu konzipiert wurde, ein möglichst großes publikum anzusprechen. (und: platz 1. mission erfüllt) bei "mercy" liegt der fokus vlt. mehr auf der produktion, als auf der stimme. auf dem album wird dieses verhältnis umgekehrt. zum vergleich das wundervolle "syrup & honey". hierbei trägt die stimme den gesamten song. und welch bandbreite ihre stimme hat: müheloses "umschalten" auf kopfstimme, überhaupt liegen ihr die hohen töne etwas mehr als die tiefen (bei "mercy" singt sie z. B. relativ tief).
ich bin recht erstaunt darüber, wie authentisch "rockferry" klingt. klar, alle lieder handeln von beziehungen, aber so ziemlich jeder song behandelt eine andere seite von liebe. dabei wirken die texte zum glück nicht pubertär oder allzu platt, sondern einfach erwachsen.
meine faves: warwick avenue, serious, syrup & honey, hanging on too long, delayed devotion.
die single sagt mir nicht so zu und der schluss "distant dreamer" trägt vielleicht ein wenig dick auf. ansonsten für mich eine positive überraschung.
@Screwball (« anscheinend sind sich die herren doch recht einig darüber, dass es sich bei duffy um ein austauschbares produkt handelt. »):
Nein, zumindest in Bezug auf meine Wenigkeit nicht.
Sie hat nur ganz offenbar einige hoch gesteckte Erwartungen bei einigen Leuten nicht erfüllen können. Deswegen gleich von einem austauschbaren Produkt zu reden, halte ich für überzogen.
an jan dilba, andracko und andere interessenten:
ready for the floor(hot chip cover) (http://www.musicisart.ws/music/mar/hotduf.…)(ziel speichern unter...)
hat mit dem [url=www.musicisart.ws/music/mar/hotfloor.mp3]original[/url](hier ebenfalls als gratis mp3) nicht wirklich viel gemeinsam.
und das ganze live(!!!)