Porträt

laut.de-Biographie

Elysian Fields

Eine Nacht in New York City. Er streunt durch die Stadt, erlebt in einem kleinen Club in der East Houston Street zufällig den Auftritt einer Sängerin, die vergessene Lieder aus den 20er Jahren intoniert. Begeistert von der Ausstrahlung und der Stimme spricht er sie an. 1995 gründen Oren Bloedow (Gitarre) und Jennifer Charles (Gesang) schließlich die Band Elysian Fields, deren Album "The Afterlife" (2009) man als Dark Cabaret umschreiben kann.

Tatsache ist, dass jazzige Elemente verstörend schön mit Indierock in Einklang gebracht werden, immer getragen von Jennifers variablem Gesang und meist umgarnt von akustischen Instrumenten, Schlagzeug und feinsinnigen Elektronika. Mitglieder von Medeski Martin and Wood, der Band des verstorbenen Jeff Buckley wirken bei Aufnahmen und Auftritten ebenso mit wie Ed Pastorini, James Genus, Jamie Saft oder Mitglieder von Ollabelle.

Im New Yorker Underground erlangen sie mit den düsteren Kompositionen bald Kultstatus, populärer und kommerziell erfolgreicher sind die Elysian Fields allerdings in Europa. Kultur spielt in den Elternhäusern beider Mitglieder eine zentrale Rolle.

Jennifer wächst mit ihrer Mutter und Sängerin, dem Bruder und einer weiteren alleinerziehenden Mutter in Washington auf, umgeben von Freunden aus dem Literatur- und Filmbetrieb. Die Liebe zum Jazz vermittelt ihr der Vater, der regelmäßig Jazzsendungen im Radio moderiert. Die Eltern begleitet sie ins Theater, in Opern und Sinfonien.

Schon als Teenager entwickelt sie eine Affinität zu New York und den dortigen musikalischen Bewegungen. Diamanda Galas, Lydia Lunch, Blondie, The Velvet Underground oder Siouxie & The Banshees üben eine große Anziehungskraft aus. Als weitere prägende Einflüsse nennt sie Tom Waits, Kraftwerk oder David Bowie. Nach dem High School-Abschluss studiert sie Theaterwissenschaft in New York, spielt am Off-Broadway, hält Poetry-Lesungen, spielt in Bands, arbeitet aber auch als Model und Kellnerin oder engagiert sich in Obdachlosen-Projekten.

Sänger, Autor und Gitarrist Oren Bloedow stammt aus New York, wo er mit Vater, einem Bühnenautor und Dichter, und Mutter (Buchhalterin) aufwächst. Oren konzentriert sich schon während der Schulzeit auf die Musik und spielt nach seinem Abschluss in diversen lokalen Bands.

Er besucht für ein Jahr das Konservatorium in New England und stößt nach seiner Rückkehr auf eine lebendige Musikszene, die sich vorwiegend im Knitting Room in der Houston Street abspielt. Dort trifft er 1990 schließlich auf Jennifer.

Der Bandname ist der griechischen Mythologie entnommen und bezeichnet einen paradiesischen Ort, in den Helden und Dichter nach ihrem Tod eingehen. Ihre erste EP veröffentlichen Elysian Fields 1995 auf Radioaktive/Universal. 1996 folgt das Debüt "Bleed Your Cedar". Kurz darauf spielen sie im Vorprogramm der Eels in Europa. Das zweite Album produziert Steve Albini, die Veröffentlichung scheitert aber an Differenzen mit der Plattenfirma. In der Bandgeschichte firmiert dieses Werk bezeichnenderweise als "Lost".

"Unser zweites Album nahmen wir mit Albini auf", kommentiert Charles. "Aber das war nicht alles, worauf es dem Label ankam. Sie wollten, dass wir es neu einspielen, dass wir es kommerziell zugänglich halten und ihnen Songs vorlegten, die sie verkaufen können. Ich wollte das Album aber nicht verändern, es war, was es war. Schließlich haben wir uns darauf geeinigt, dieser Forderung nicht nachzukommen und den Vertrag aufgelöst. Ich nehme an, das Album hat in irgendeiner Kammer ordentlich Staub angesetzt."

2000 erscheint der Lonplayer "Queen Of The Meadow" auf Jetset Records, das auf einer ausgiebigen Europatour dem Publikum vorgestellt wird. 2003 kommt "Dreams That Breathe Your Name" auf Play It Again Sam Records auf den Markt, in den USA erscheint dieses Werk 2004 auf dem eigenen Label des Duos, Diluvian. 2005 veröffentlicht Jennifer Charles mit dem französischen Musiker Jean-Louis Murat noch ein Duettalbum, das in die Top 20 der französischen Charts einsteigt.

Zwei Jahre später erscheint das vierte Album "Bum Raps & Love Taps" auf dem französischen Label Naive Records. Eingespielt haben Bloedow und Charles dieses Werk unter der Aufnahmeleitung von Joe Blaney (The Clash, Prince) mit Bryce Goggin (Pavement), den langjährigen Partnern Ed Pastorini und James Genus, Thomas Bartlett, Claude Coleman (Ween) und Shahzad Ismaily.

Alben

Surftipps

  • Elysian Fields

    Toll gestaltete, informative Homepage der Band.

    http://www.elysianmusic.com
  • Fan Site

    Absolut informative Fanseite.

    http://www.blackacres.net/

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