End Of Days - " Dedicated To The Extreme"

Na holla die Waldfee, was rauscht mir denn da durch die Löffel? Benutzt Obituary-Röchler John Tardy seit neuestem Lyrics und stellt sein Organ 'ner Metalcore-Band zur Verfügung? Ein kurzer Blick ins Booklet belehrt uns zwar eines Besseren, doch die Stimme von Kevin Otto klingt doch verdammt nach dem Frontmann der reformierten Florida-Deather.

Abgesehen davon stellt sich die Frage, was End Of Days von den unzähligen anderen Metalcore-Bands unterscheidet? Die Antwort ist recht einfach: nicht viel. "Dedicated To The Extreme" ist bei weitem kein schlechtes Album, doch es ist auch leider kein Herausragendes geworden. Für die Knüppelfraktion, die sich schon vor dem Frühstück erst mal die Schnauze mit dem Hammer ausbeult, sind der Titeltrack und "March Of The Hollow" sicherlich ein gefundenes Fressen. Das Quintett lebt hier seine Wut und Aggression in voller Härte aus und macht das auch ganz ordentlich.

Es wäre vermutlich keine schlechte Idee gewesen, die Aggression ein wenig zurückzuschrauben bzw. zu kontrollieren und auch ein paar Melodien aufblitzen zu lassen. Die besten Wutausbrüche und Rundumschläge sind nicht wirklich viel wert, wenn die Band die Aggressionen nicht in geordnete Bahnen lenkt und auch einmal ein paar Hooks einstreut. Daran mangelt es auf dem Album leider, denn trotz der Hammerproduktion von Tue Madsen bleibt nicht sonderlich viel im Ohr hängen.

Die Ansätze für eine richtig gute Scheibe sind bei den Jungs aus Bottrop auf jeden Fall gegeben. Die extreme Prügelfraktion sollte auch mit diesem Album sehr zufrieden sein, denn an Power mangelt es nicht. Alleine was die Abwechslung angeht, dürften die Jungs noch ne Schippe drauflegen, spieltechnisch haben sie alles drauf.