laut.de-Biographie
Erland And The Carnival
Warum sich musikalisch einschränken, wenn das Musizieren im breiten Rahmen des Indierocks so viele Möglichkeiten bietet? Die britische Combo Erland & The Carnivals setzt sich stilistisch daher kaum Grenzen und lässt ihrem musikalischen Schaffen zwischen Folk, Zirkus- und Gauklerklängen, Garagenrock und 60s Psychedelic-Anleihen ungezügelt freien Lauf.
Initiator dieses Projekts ist der Sänger und Gitarrist Erland Cooper, der sich intensiv mit Folkgrößen wie Bert Jansch und Davey Graham beschäftigt und ursprünglich nur das Vorhaben verfolgt, alten Folksongs ein zeitgemäßes Indierock-Gewand zu verpassen.
Seine musikalischen Wegbegleiter findet er in dem Multiinstrumentalisten Simon Tong (The Verve; The Good, The Bad And The Queen), dem Schlagzeuger David Nock (The Firemen, The Orb, The Cult) und lädt sich zudem mehrere Gastmusiker ein. Man einigt sich auf den Bandnamen Erland And The Carnival, dessen Zusatz dem Track "My Name Is Carnival" des in den 70er-Jahren aktiven Folk-Musikers Jackson C Frank entnommen ist.
Nach ersten Sessions, in denen sich das Ensemble an die lustvolle Aneignung diverser Traditionals macht und den Song "Coming Home" für die Kompilation "What The Folk Vol 2" (Butterfly Acoustic Recordings, 2008) einspieltt, entdecken die Musiker die Freude am Schreiben eigener Songs.
Nach der Veröffentlichung einer EP (2008) resultiert daraus schließlich das gleichnamig betitelte, in Damon Albarns Studio 13 aufgenommene Debüt, das neben den freien Interpretationen schottischer und englischer Folk-Klassiker auch mit Eigenkompositionen aufwartet.
Für ihre Lyrics nehmen sie sich die Freiheit, auf unterschiedlichste Quellen zurückzugreifen und setzen sich dabei vorwiegend mit dem Scheitern der Liebe auseinander. Neben Textpassagen aus Folksongs zitieren sie aus politische Reden und Zeitungsartikeln oder vertonen Gedichte von Leonard Cohen oder William Blake.
Das raubeinige Soundgemisch umschreibt Tong als "Pentangle meets Ennio Morricone meets Love meets 13th Floor Elevators" und bringt deren Stil damit auf den Punkt: eine ungestüme und facettenreiche Mixtur aus galoppierenden Drums, scheppernden Gitarren und psychedelischen Synthesizerlinien, gekrönt von der warmen Stimme Coopers und immer wieder fein gesetzten Satz- und Backgroundgesängen.
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