laut.de-Kritik
Anspruchsvoller Hip Hop, mal ohne 'Sexy Bitch' Image
Review von Max Helke"Let There Be ..." ist wohl das abwechslungsreichste Album, das auf Ruff Ryders bis jetzt produziert wurde. Ganz im Gegensatz zu Drag-On oder The LOX, deren Alben sich teilweise extrem monoton anhören, ist es Eve doch gelungen, nicht nur den typischen Ruff Ryders Sound aufzugreifen.
Sehr deutlich merkt man den Einfluss der ersten weiblichen Stimme, die bei dem New Yorker Label unter Vertrag ist. Der Track "Gotta Man" wirkt mit dem Kinderstimmen-Refrain sogar teilweise kitschig und genau deswegen ist er auch so angenehm zu hören.
Eve gelingt eine große Bandbreite von ruhigen, süssen Songs, wie bei "Stuck Up" und "Love Blind", bis hin zu scharfen, harten Liedern. Für die härteren Sachen hat sie, wie könnte es anders sein, Verstärkung aus dem eigenen Lager geholt. DMX ist ebenso wie Drag-On auf zwei Tracks zu hören, dies führt zwangsläufig wieder zum klassischen Ruff Ryders Sound, der mit Hundegebell abgerundet wird (allmählich könnten die Herren sich mal was neues einfallen lassen). Auch die große Dame des New Yorker Hip Hop Buisness Missy Elliot, durfte natürlich auf dem Debut-Album nicht fehlen. Sie ist bei "Ain´t Got No Dough" mit ihrer rauhen Stimme und dem abgehackten Rapstyle wahrlich nicht zu überhören.
Mit stimmlicher Vielfalt schafft Eve es, auch ohne das "Sexy Bitch" Image einer Lil´Kim oder Foxy Brown zu überzeugen und hat sogar vernünftige Lyrics anzubieten. So setzt sie sich, im Gegensatz zu ihren weiblichen Kolleginnen, mit dem alltäglichen Sexismus in Amerika kritisch auseinander. Allerdings heißt das nicht, dass sie nicht auch Partysongs auf Lager hat: "Scenario 2000" ist das beste Beispiel.
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