Musik - Rock - Metal - Black Metal - Folk Metal - Pagan Metal.
So oder so ähnlich (darüber sollen sich die Götter streiten) sieht der sich immer feiner gliedernde Stammbaum des Pagan Metal aus. Unter dem Label Pagan (pagan: heidnisch, dörflich, bäuerlich, naturverbunden, erdnah) firmieren Folk Metal-Bands, die heidnische und vorchristliche Kulturgeschichte textlich und musikalisch thematisieren. Die nahen Genre-Verwandten Viking Metal und Celtic Metal, widmen sich ihren jeweils landesabhängigen Sagen, Erzählungen und Mythen.
Der Schwerpunkt des Pagan Metal liegt auf der kraftvollen musikalischen Umsetzung der Inhalte. Dabei spielen die kulturell unterschiedlichen Folk-Instrumente (Flöten, Pauken, Trommeln, Akkordeon, Dudelsack, Fidel ... ) eine bedeutende und oft melodieführende Rolle. Wie im Folk Metal ist der Gesang oft klar und gut verständlich. Zeugnis hiervon legen beispielsweise Equilibrium, Falkenbach, Primordial, Turisas und Eluveitie ab.
Ob die Beschäftigung mit der Götter- und Sagenwelt unserer Vorfahren echt ist, oder lediglich als ausgeklügelte Staffage eines rohen und rauen Metal-Images dient, sei dahin gestellt. Die Frage, ob Authentizität im Showbiz überhaupt ein brauchbares Instrument ist, kann und sollte in Zeiten von kostspieligen Imageberatern und dem sensationellen Eurovisionserfolg Lordis, bezweifelt werden.
Wegen der thematischen Nähe zu der nationalsozialistischen Blut- und Boden-Ideologie wird Pagan Metal oft, gewollt oder ungewollt, von rechtsorientierten Gesinnungsgemeinschaften missbraucht.