Details

Mit:
Datum: 7. Dezember 2004
Location: Live Music Hall
Lichtstraße 30
50825 Köln
Website: Offizielle Homepage des Veranstaltungsorts
Alle Termine ohne Gewähr

Review

laut.de-Kritik

"Hallo, wir sind BAP und spielen ein paar Songs."

Review von Florian Schade

Die Kölner Live Musik Hall ist mit über 600 zahlenden Gästen gut gefüllt, als Helmet kurz nach 21 Uhr die Bühne betreten. Frenetischer Jubel eines wilden Fan-Grüppchens begleitet den Opener "Smart". Auch in der neuen Besetzung liefern Helmet mit einem souveränen Page Hamilton an Gitarre und Vocals pedantisch akkuraten Hardcore-Sound. Das Publikum goutiert die ersten Stücke zunächst vornehm zurückhaltend, wird von Hamilton aber clever eingefangen. Nach vier Liedern spricht er in perfektem Deutsch die Worte: "Hallo, wir sind BAP aus Köln und wollen heute noch ein paar Songs für euch spielen." Das war's - das Publikum ist jetzt auf seiner Seite.

Frank Bello, das ex-Anthrax-Rumpelstilzchen am Bass, walzt über die Bühne wie ein Derwisch und beschwert sich nach jedem zweiten Song beim Mischer, er solle den Hallensound lauter drehen. Das ist jedoch gar nicht nötig, da ein brillanter Sound alle Klangbereiche perfekt transportiert, was mit Sicherheit auch am bandeigenen Profiequipment liegt. Die meisten Songs der Setlist stammen vom aktuellen Album und dem Vorgänger "Aftertaste". Nach "Crashing Foreign Cars", "Exactly What You Wanted", "See You Dead" und "Pure" werden Rufe nach "Meantime" laut. Hamilton unterbricht das Set und erzählt in seiner ruhigen Art vom Essen am Vortag. "Es gab viel Fleisch und Bier. Ich mag das." Der Gegensatz zwischen den Brachialriffs und den leisen Passagen, wenn Hamiltons besonnene Stimme mit dem Publikum spricht verleiht dem Set Spannung.

Mit "Last Breath" und "Meantime" spielen Helmet noch zwei Knaller vor der Zugabe. Hamilton ordnet an, das Hallenlicht einzuschalten, damit er sich das Publikum näher ansehen kann. Er fängt an, die Frauen zu zählen und verkündet einen neuen Rekord. "It's Easy To Get Bored" wird zum Bounce, das Konzert ist nun richtig gute Unterhaltung. Hamilton fragt, was die Leute noch gerne hören würden. Als einer "Sinatra" ruft, schaut er ihn ungläubig an und meint: "Oh c'mon man, we're not gonna play this. I wrote that when I was fourteen". "Bad Mood" und "Unsung" beenden dann diesen gelungenen Gig. Helmet anno 2004 sind immer noch eine Reise wert.

Anfahrt

Ein Klick auf die Karte führt Dich direkt zu Google Maps, wo du deine Anfahrt planen kannst.

Artistinfo

LAUT.DE-PORTRÄT Helmet

Helmet sind ein Meilenstein der Rockmusikszene von New York City. Irgendwo in der New Yorker Hardcore-Szene angesiedelt, hatten sich Helmet von Beginn …