VÖ: 21. September 2012 (Record Collection) Alternative
Jetzt kann wirklich niemand mehr behaupten, er hätte es nicht kommen sehen. Im Sommer erschien die EP "Letur-Lefr", die uns alle eine aktuelle Definition dessen nahebrachte, was John Frusciante unter künstlerischer Freiheit versteht. Es war sein Entschluss und sein gutes Recht, die von ihm kreierte …
@Rhyme! (« Sehr anstrengend zu hören ist das Teil ja schon. »):
So gehts mir auch. Bin ziemlich enttäuscht. Habe mir extra die HiRes 1.6GB Variante rausgelassen, nur um nach dem ersten Hördurchgang Kopfweh zu schieben. Das kann's nicht sein. Die Lust auf den zweiten Durchgang ist mir - zumindest für den Moment - vergangen.
John wird noch so viel verschiedenes machen, alles durchgängig gut zu finden wird bei den musikalischen Stimmungsschwankungen eh nicht möglich sein, das muss man bei ihm einfach wissen und seine Erwartungen runterschrauben.
Tja, Mut wird leider nur allzu oft bestraft. Gottseidank entscheiden die Künstler, was sie auf die Welt loslassen, und nicht die Hörer. Letztere sind immer zuerst mal vor den Kopf gestoßen und mögen lieber das, was sie schon seit 10 Jahren hören. Ist der erste WTF-Moment vorbei, werden sie sich aber daran gewöhnen, dann den Zugang finden und schließlich vergöttern oder vollkommen ablehnen.
Im Vorteil sind wie immer diejenigen, welche schon von Anfang an offen für Neues sind und den Zugang so früh wie möglich suchen. Gerade weil Frusciante ein unbestreitbares Genie ist, sollte man ein fünffaches Anhören zumindest einmal in Erwägung ziehen. Nicht nur, weil kaum jemand ein zehntes "The Will to Death" ernsthaft wollen kann, sondern wegen einer Portion Vertrauen, die sich der gute Mann verdient haben sollte.
Für mich war es ab dem zweiten Durchgang bis zum jetzt 10+. ein sehr angenehm zu hörendes, eher poppiges, Album. Am Anfang war ich noch völlig verstört, weil ich nichts von einer Gitarre mitbekommen habe, aber als ich realisiert habe, dass sie da ist, war es viel leichter das Album so zu akzeptieren. Eine 4/5 hat es mMn verdient, so wie fast jedes seiner Alben, nicht perfekt, aber eben großartig.
2 Punkte gehen schon in Ordnung, die müssen ja gar nicht so negativ ausgelegt werden. Der gute John hat einfach seit der letzten EP neue Einflüsse (die an sich weder neu noch revolutionär sind) in seinen Stil eingebaut, das muss sich vielleicht erst noch entwickeln. Das Album erscheint mir nämlich noch etwas willkürlich, Elektropop wie bei Mistakes neben Breakcore-Attacken wären an sich ok, aber es kommt auf Albumlänge keine Atmosphäre auf. Genau wie im Ganzen finde ich gilt dasselbe für die einzelnen Tracks, es fehlt bei den meisten die Verbindung bzw. Übergänge zwischen den einzelnen Elementen. Wenn man sich zum Vergleich mal alte Hasen in dem Genre wie Venetian Snares anhört wird das deutlich, dass einfach die Atmosphäre viel dichter ist weil Elemente nicht nebeneinander stehen, sondern ineinander verwebt sind, und Tracks einen roten Faden haben. Grandios z.B. der hier: http://www.youtube.com/watch?v=BernWaWNYcs
Wir wollen mal nicht verheimlichen, dass der Herr F. hier und da allzu häufig in Richtung der Elektrofrickelpioniere Aphex und Squarepusher schaute... Das sind zumindest Assoziationen, die mir stellenweise bei Tracks wie 'Bike' oder 'Guitar' kommen.
zwischewn neubauten artiger dekonstruktion und neu! ....völlig egal, welche sounds er als handwerkszeug nimmt und von wann die elemente sind. entscheiden ist doch bei frusciante das bild und nicht so sehr seine einzelnen teile. finde seine hinwendung zu freieren strukturen gut...nächste platte dann mit mike patton john zorn....rockt!
Jetzt kann wirklich niemand mehr behaupten, er hätte es nicht kommen sehen. Im Sommer erschien die EP "Letur-Lefr", die uns alle eine aktuelle Definition dessen nahebrachte, was John Frusciante unter künstlerischer Freiheit versteht. Es war sein Entschluss und sein gutes Recht, die von ihm kreierte …
@Rhyme! (« Sehr anstrengend zu hören ist das Teil ja schon. »):
So gehts mir auch. Bin ziemlich enttäuscht. Habe mir extra die HiRes 1.6GB Variante rausgelassen, nur um nach dem ersten Hördurchgang Kopfweh zu schieben. Das kann's nicht sein. Die Lust auf den zweiten Durchgang ist mir - zumindest für den Moment - vergangen.
John wird noch so viel verschiedenes machen, alles durchgängig gut zu finden wird bei den musikalischen Stimmungsschwankungen eh nicht möglich sein, das muss man bei ihm einfach wissen und seine Erwartungen runterschrauben.
Tja, Mut wird leider nur allzu oft bestraft. Gottseidank entscheiden die Künstler, was sie auf die Welt loslassen, und nicht die Hörer. Letztere sind immer zuerst mal vor den Kopf gestoßen und mögen lieber das, was sie schon seit 10 Jahren hören. Ist der erste WTF-Moment vorbei, werden sie sich aber daran gewöhnen, dann den Zugang finden und schließlich vergöttern oder vollkommen ablehnen.
Im Vorteil sind wie immer diejenigen, welche schon von Anfang an offen für Neues sind und den Zugang so früh wie möglich suchen. Gerade weil Frusciante ein unbestreitbares Genie ist, sollte man ein fünffaches Anhören zumindest einmal in Erwägung ziehen. Nicht nur, weil kaum jemand ein zehntes "The Will to Death" ernsthaft wollen kann, sondern wegen einer Portion Vertrauen, die sich der gute Mann verdient haben sollte.
Für mich war es ab dem zweiten Durchgang bis zum jetzt 10+. ein sehr angenehm zu hörendes, eher poppiges, Album.
Am Anfang war ich noch völlig verstört, weil ich nichts von einer Gitarre mitbekommen habe, aber als ich realisiert habe, dass sie da ist, war es viel leichter das Album so zu akzeptieren. Eine 4/5 hat es mMn verdient, so wie fast jedes seiner Alben, nicht perfekt, aber eben großartig.
2 Punkte gehen schon in Ordnung, die müssen ja gar nicht so negativ ausgelegt werden. Der gute John hat einfach seit der letzten EP neue Einflüsse (die an sich weder neu noch revolutionär sind) in seinen Stil eingebaut, das muss sich vielleicht erst noch entwickeln. Das Album erscheint mir nämlich noch etwas willkürlich, Elektropop wie bei Mistakes neben Breakcore-Attacken wären an sich ok, aber es kommt auf Albumlänge keine Atmosphäre auf. Genau wie im Ganzen finde ich gilt dasselbe für die einzelnen Tracks, es fehlt bei den meisten die Verbindung bzw. Übergänge zwischen den einzelnen Elementen.
Wenn man sich zum Vergleich mal alte Hasen in dem Genre wie Venetian Snares anhört wird das deutlich, dass einfach die Atmosphäre viel dichter ist weil Elemente nicht nebeneinander stehen, sondern ineinander verwebt sind, und Tracks einen roten Faden haben. Grandios z.B. der hier: http://www.youtube.com/watch?v=BernWaWNYcs
Wir wollen mal nicht verheimlichen, dass der Herr F. hier und da allzu häufig in Richtung der Elektrofrickelpioniere Aphex und Squarepusher schaute...
Das sind zumindest Assoziationen, die mir stellenweise bei Tracks wie 'Bike' oder 'Guitar' kommen.
zwischewn neubauten artiger dekonstruktion und neu!
....völlig egal, welche sounds er als handwerkszeug nimmt und von wann die elemente sind.
entscheiden ist doch bei frusciante das bild und nicht so sehr seine einzelnen teile. finde seine hinwendung zu freieren strukturen gut...nächste platte dann mit mike patton john zorn....rockt!
Walls and Doors fehlt, wohl eines der besten Lieder dieses Albums.
http://www.youtube.com/watch?v=qwE3JdEu0AA
Da stehe ich allein da, aber ich finde das hier interessanter als To Record Waters For Ten Days Only. Steinigt mich.