Magic Dirt - " What Are Rock Stars Doing Today"

Nicht uninteressant, womit uns der australische Newcomer da beglückt. Obwohl von einem Newcomer in dem Sinne keine Rede sein, denn es handelt sich bei "What Are Rockstars Doing Today" zwar um ein Major-Debut, insgesamt gesehen jedoch um das bereits vierte Release der Truppe. Rockmusik-Hörer höherer Semester wissen es seit AC/DC, die jüngeren seit Silverchair: Bands, die aus Australien zu uns rüberschwappen, haben meist etwas zu bieten. So haben sich auch Magic Dirt dem Rock'n'Roll verschrieben: Da brummen mich Gitarren aus den Lautsprechern an, toll. Die Vier proben bestimmt ziemlich laut und live rockt das wahrscheinlich deftig. Sehr schön auch die Stimme von Sängerin Adalita, die ein wirklich bemerkenswertes Organ besitzt.

Es ergibt sich dabei eine Mischung aus Grungerock der ersten Stunde, sprich Mudhoney und Konsorten, und poppigen Melodien, die vor allem von den Hooklines leben. Hin und wieder erinnern die brummenden Gitarrensounds auch ein bisschen an die Stoner-Rocker Fu Manchu, aber musikalisch ist hier definitiv mehr Pop im Spiel. Nicht übel.

Aber eben auch nicht aufregend. Spätestens ab Nummer sechs dudeln die Songs irgendwie an einem vorbei. Man ist sich nicht mehr sicher, ob man dieses oder jenes Stück nicht bereits vor zehn Minuten schon einmal gehört hat. Auch die Gesangslinien sind sich verdächtig ähnlich, was der tollen Stimme leider wieder etwas den Dampf nimmt. Und schließlich musste ich mir "For A Second" präventiv noch einen Kaffee holen.

Insgesamt ergibt sich somit ein rotziges Rockalbum mit einigen Höhepunkten und mehreren Ausfällen. Anspieltips: "Dirty Jeans", "Pace It" und "Come On The Scene". Aus diesen Songs hätte eine tolle, vielschichtige EP werden können.