Noch bevor die Digitalanzeige die ersten Sekunden des neuesten Bohlen-Ergusses zählt, ist schon der erste Tiefpunkt erreicht. So ein hässliches Cover will erst mal gestaltet sein. Noch dazu passt Medlocks Oberteil so dermaßen perfekt zum aufgeklebten Himmel im Hintergrund, dass mich das Gefühl beschleicht, …
@deconstructed_tower (« Was zum Geier willst du dann eigentlich hier? An ernsthaften Diskussionen scheinst du ja nicht interessiert zu sein... Aber interessant ist es allemal, wie sich die Medlock-Fans hier am laufenden Band selbst parodieren. »):
Noch einmal auch für Dich zum Mitschreiben: ich bin kein Medlock-Fan und habe das auch nie behauptet.
An ERNSTHAFTEN Diskussionen bin ich durchaus interessiert. Nur haben Meinungen es nun einmal an sich, dass sie grundsätzlich subjektiv sind. Und wenn hier jemand behauptet, dass Kunst objektiv zu bewerten ist, kann ich den einfach nicht ernst nehmen.
Parodieren tun sich hier höchstens solche Spinner wie runner, capt-future und al terego, die allein schon durch ihre Wortwahl beweisen, dass sie einem wirklichen Meinungsausstausch intellektuell gar nicht gewachsen sind. Da grüßt mal wieder die "Generation Doof".
Und wenn ich dann so etwas hier lese, wie Zitat (« Was soll ich mit Leuten oder noch schlimmer:Frauen anfangen,die sagen wir mal,Mark Medlock hören,DSDS schauen,Germanys next irgendwas toll finden? Wo wäre da die gemeinsame Basis? Sie lauscht erfurchtsvoll den Gesangseinlagen des Bohlendevotees während ich meine Slayer und Cannibal Corpse Tonträgersammlung sortiere. Sie schaut quieckend DSDS während ich lieber einen netten Saw Filmabend zelebrieren würde. »):
kriege ich als erwachsener Mensch einfach einen Lachkrampf. Wer nach diesen Kriterien seinen Partner auswählt, dürfte wohl kaum älter als 16 sein.
Zitat (« Und wenn hier jemand behauptet, dass Kunst objektiv zu bewerten ist, kann ich den einfach nicht ernst nehmen. »):
Die völlige Subjektivierung von Kunst führt zur Auflösung derselben. Spielen wir das Spiel weiter und machen eine philosophische Grundsatzdiskussion daraus? Dann führt uns das in solche Bereiche wie die Frage nach der Objektvität an sich, in den Skeptizismus und Solipsismus, den Nihilismus und moralischen Relativismus... wäre das eine intellektuelle Diskussion nach deinen Vorstellungen?
Ernsthaft: Ich verdiene als studierter Kunsthistoriker mein Geld mit solchen Themen, ob du mich ernst nimmst oder nicht bleibt dir überlassen. Wenn du aber ernsthaft glaubst, dass es keine mehr oder weniger objektiven Kriterien in der Kunst gibt, dann muss es deine feste Überzeugung sein, dass die "Feuchtgebiete" und der "Faust" auf derselben Qualitätsstufe stehen. Das möchte ich von dir dann bitte bestätigt haben.
@deconstructed_tower (« Die völlige Subjektivierung von Kunst führt zur Auflösung derselben. Spielen wir das Spiel weiter und machen eine philosophische Grundsatzdiskussion daraus?
Wenn du aber ernsthaft glaubst, dass es keine mehr oder weniger objektiven Kriterien in der Kunst gibt, dann muss es deine feste Überzeugung sein, dass die "Feuchtgebiete" und der "Faust" auf derselben Qualitätsstufe stehen. Das möchte ich von dir dann bitte bestätigt haben. »):
Letzteres kann ich nicht beurteilen, da ich "Feuchtgebiete" nicht gelesen habe (und auch nicht die Absicht, das nachzuholen). Trotzdem stehe ich weiterhin auf dem Standpunkt, dass Kunst immer eine subjektive Angelegenheit ist.
Als Kunsthistoriker sollte Dir eigentlich klar sein, dass die Aufgabe eines Wissenschaftlers darin besteht, etwas zu erforschen, zu analysieren und verschiedene Sichtweisen zu beleuchten - aber bitte niemals zu werten!
Falls Du das wirklich anders sehen willst, bitte ich um Beantwortung folgender Fragen:
Warum wird z.B. der Maler Adolph Menzel für seine "realistische Darstellung" von Alltagsszenen gelobt, während man Picasso als großen Künstler verehrt, der genau das nicht getan hat?
Was verbindet ein Musikgenie wie Mozart mit seinen harmonischen Klängen mit einer Metal-Band, die es als künstlerische Herausforderung sieht, genau solche Harmonien zu zerstören?
Ist ein lupenreiner und stilechter Barockbau auch aus der Sicht eines heutigen Nutzers noch ein ideales Gebäude?
Fragen über Fragen und wohl kaum objektiv zu beantworten...
@shanji (« Ich wünsche einfach ganz vielen von euch, dass ihr irgendwann an einem schönen Tag mal inne haltet, eure Bildzeitung beiseite legt, den Fernseher mit dem Xten Bericht über die neue Schlampe bei DSDS einfach mal ausschaltet oder euch in eurem Mallorca Pauschalurlaub mal eure ganzen Poolliegennachbarn anschaut - und euch dann fragt: Will ich diese ganze scheiße wirklich? Oder ist das Leben vielleicht mehr, als mir in leicht verdaulichen Häppchen jeden Tag von Bohlen, Jamba, Bild und vielen mehr serviert wird. »):
Zitat (« Als Kunsthistoriker sollte Dir eigentlich klar sein, dass die Aufgabe eines Wissenschaftlers darin besteht, etwas zu erforschen, zu analysieren und verschiedene Sichtweisen zu beleuchten - aber bitte niemals zu werten! »):
Es ist nicht meine persönliche Aufgabe, zu werten, da ich inzwischen im Denkmalschutz arbeite. Die Wertungen übernehmen aber die zahlreichen Kritiker, die z.B. für Fachmagazine schreiben, in Museen oder Auktionshäusern arbeiten, etc.
Zitat (« Warum wird z.B. der Maler Adolph Menzel für seine "realistische Darstellung" von Alltagsszenen gelobt, während man Picasso als großen Künstler verehrt, der genau das nicht getan hat? »):
Kunst lässt sich nicht am Grad des Realismus beurteilen (was ist das eigentlich? Was wir optisch wahrnehmen, ist auch nur eine Interpretation der Wirklichkeit). Bildende Kunst ist zunächst einmal künstlerische Auseinandersetzung mit der Welt, und die kann auf ganz verschiedene Weise geschehen. Wichtig für die Beurteilung eines Malers sind Kriterien wie Technik, Komposition, Farbgebung, Innovation (!) etc. Was genau Kunst ausmacht, ist Gegenstand anhaltender Debatten. Ich finde ein zweiteiliges Modell sinnvoll: einerseits Kunst auf einer allgemeinen Ebene (als kreativer Prozess) und andererseits als "hohe Kunst", die sich durch bestimmte Zusatzqualitäten auszeichnet, z.B. besonders hohes technisches Können, besondere Innovation, besondere Beherrschung der Kompositionskunst etc.; dann bekommt man auch moderne Kunst und die alten Meister unter den Hut, indem man jeweils das "Besondere" am Werk herausarbeitet. Piccassos Arbeiten waren - neben anderen Qualitäten - vor allem für die nachfolgende Entwicklung der Kunst wegweisend, darum wird er zurecht hoch eingeschätzt. Auch Menzel inszenierte. Er gehört zu denen, die die Stilrichtung des Realismus entscheidend prägten und hat darum auch seinen Platz in der Entwicklungsgeschichte der Kunst, man darf diesen Stil des Realismus aber nicht verwechseln mit einer "realistischen Darstellung" im modernen Sinne.
Zitat (« Was verbindet ein Musikgenie wie Mozart mit seinen harmonischen Klängen mit einer Metal-Band, die es als künstlerische Herausforderung sieht, genau solche Harmonien zu zerstören? »):
Ein Festhalten an Konventionen ist auf Dauer das ständige Austreten bereits beschrittener Pfade. Die antiken Skulpturen hat man früher in drei Epochen eingeteilt: Archaik, Klassik und Dekadenz. Auch wenn dieses Modell inzwischen als überholt gilt, so ist diese Dreiteilung insofern anwendbar, als dass wir mit der klassischen Kunst die konsequenteste Ausprägung der antiken Formensprache und Ästhetik vorfinden. Von da an war eine Weiterentwicklung aber nur möglich, indem diese Grenzen überschritten wurden; es folgte eine Phase der Überdramatisierung, der Detailvernarrtheit etc.
Kunst lebt nunmal von Weiterentwicklung. Ästhetische Prinzipien werden geformt, entwickelt und wieder verworfen. Diese Entwicklung findet sich die ganze Kunstgeschichte hindurch. Übergeordnete Kriterien bleiben aber erhalten: Technisches Können, Innovation, Ideen, Abwechslungsreichtum, Expressivität etc.; eine Band, die lediglich disharmonische Klänge aneinanderreiht, wird sicher nie auf dem Podium der künstlerisch erfolgreichen Musikschaffenden stehen. Es geht darum, die Überwindung der alten Ästhetik als Chance zu begreifen, um mit den neuen Mittel etwas Neues zu formen; aber es geht immer um Formung, Erschaffung, Aufbau.
Zitat (« Ist ein lupenreiner und stilechter Barockbau auch aus der Sicht eines heutigen Nutzers noch ein ideales Gebäude? »):
Künstlerisch gesehen ja. Dass der Geschmack der Masse sich im Laufe der Zeit wandelt, ist ein anderes Phänomen. Wie schon öfter erwähnt müssen Massengeschmack und künstlerische Qualität nicht immer zusammenfallen.
Auf die Barock frage würde ich mit einem klaren NEIN antworten.
Gefühle und Gedanken die im Hintergrund den kreativen Prozess in Gang setzten sind ja immer auch Ausdruck und Projektion der Lebensumstände, und damit der Zeit.
Ich bezweifle das ein Mensch der heutigen Zeit in einem Barockbau glücklich werden würde. Das ist einfach zu weit weg.
Warum wird z.B. der Maler Adolph Menzel für seine "realistische Darstellung" von Alltagsszenen gelobt, während man Picasso als großen Künstler verehrt, der genau das nicht getan hat?
Was verbindet ein Musikgenie wie Mozart mit seinen harmonischen Klängen mit einer Metal-Band, die es als künstlerische Herausforderung sieht, genau solche Harmonien zu zerstören?
Ist ein lupenreiner und stilechter Barockbau auch aus der Sicht eines heutigen Nutzers noch ein ideales Gebäude?
Fragen über Fragen und wohl kaum objektiv zu beantworten... »):
Bei keinem von deinen Beispielpaaren haben beide zur gleichen Zeit gewirkt und genau da liegt nämlich der SPringende Punkt. Hätte nämlich Picasso Photorealistisch gemalt, würde ein Komponist heutzutage im Stil des 18. Jh. komponieren oder würde ein Archtekt heutzutage den Baustil des 16. Jh. nachäffen, wär das uninteressanter, kitschiger, anachronistischer Scheiß, da, genau wie bei der Musik von Bohlen, der Drops seit Ewigkeiten gelutscht ist. Ob Kunst was taugt erkennt man nämlich am Vorhanden sein neuer Ideen.
Außerdem habe ich den Eindruck das diese "Hintergrundgeräusche" die in der Kunst mitschwingen von HArtz4 Empfängern und Hausfrauen mit der Lebenserfahrung von 4 überlebten Staubsaugern weniger oft erkannt, oder falsch gedeutet werden. So kommt es dann, dass bei Beethovens 9 überwältigende Gefühle ausbleiben diese sich dann aber bei Medlocks neuer 3 min Single einstellen.
@deconstructed_tower (« eine Band, die lediglich disharmonische Klänge aneinanderreiht, wird sicher nie auf dem Podium der künstlerisch erfolgreichen Musikschaffenden stehen. »):
Du bezeichnest also die Vertreter von Zwölftonmusik nicht als "künstlerisch erfolgreich"?
@tina31 (« und danke, mein guertel spannt ganz und gar nicht...lol....denn vom vielen tanzen zu "mamacita" und marks anderen geilen sommerhits habe ich eine figur, wo viele von traeumen.....so und nun viel spass beim weiterschimpfen, waehrend mark und dieter ihre tausender zälen...haahahahhaha....leider habt ihr ja nichts produktiveres zu tun;) »):
leider hat die medlock-fan-base allein durch ihre art zu schreiben, sämtliche über sie kursierenden vorurteile bestätigt. dieses unverständnis dafür, dass niemand der leute diesen thread auch nur halb ernst nimmt. und diese unfähigkeit, ironie zu verstehen...
und mal on-topic (gibts das) hab ja nix dagegen, wenn musik zum entspannen und abschalten oder zum abtanzen (o man ich krieg die bilder der molligen Ü30 katzenliebhaberin nicht mehr ausm kopf) mal nicht den mega-hochqualitativen-kreativitäts-standards entspricht, aber den blick über den tellerrand, sollte man trotzdem immer tätigen und sich ab und an doch mal anschauen, was sich außer mark medlock dieter bohlen britney spears timberland charts mucke noch so für musik auf dieser welt tummelt...:didcut60:
Was für ein Fred! Feucht-fröhliches Hausfrauen-Bashing. Dass sich die Leute so an einer Review für ein Mad-Lock-Album erhitzen können, hat schon was von Realsatire. Was die lesewilligen Musiktheoretiker unter euch angeht: Manfred Spitzer - Musik im Kopf. Schönes Buch, sehr zu empfehlen. Ein Fazit daraus: Ob Musik gefällt, hängt von den Vorerfahrungen des einzelnen ab. Besser gesagt: Wer nur beschissene Musik kennt, der mag nur beschissene Musik. Was allerdings unter diese Rubrik fällt, überlasse ich jeden selbst... Gute Nacht, Mamacitas
Ob eine Mark Medlock- Veröffentlichung die Musikwelt verändern wird oder sich irgendjemand in hundert Jahren daran erinnern wird, bezweifle ich. Auch dass dies unter Kunst fallen soll oder gar einen künstlerischen Aspekt besitzt. Aber Geschmäcker sind verschieden. Danke für die köstliche Unterhaltung. Gute Nacht.
@hela2902 (« ...und wie sagte einst götz alsmann:"musik ist keine zentraldemokratische veranstaltung".
...woran man merkt, dass der Alsmann weder Ahnung von Musik noch von Demokratie hat »):
Kopfschüttel!!!!
Erstmal bitte den Sinn verstehen!
Bin ja nicht wirklich gerne Fanboy, aber es gibt doch noch sowas wie Objektivität.
Götz Alsmann ist promovierter Musikwissenschaftler, der als einer der wenigen deutschen Künstler beim Blue Note Label aufgenommen wurde. Schau ihn Dir mal an und versuch Dich mal mit Jazz zu befassen.
Aber was will man von Gewürzketchup auch erwarten; Ahnung haben ja nur: der Dieter, der Herr Media Control, Jamba, mein Lieblingsradiotyp mit der süßen Stimme, Olli Geißen, der DJ im Almmaxstadl und die, die ihre Tausender Zählen hahahahaha!
Noch bevor die Digitalanzeige die ersten Sekunden des neuesten Bohlen-Ergusses zählt, ist schon der erste Tiefpunkt erreicht. So ein hässliches Cover will erst mal gestaltet sein. Noch dazu passt Medlocks Oberteil so dermaßen perfekt zum aufgeklebten Himmel im Hintergrund, dass mich das Gefühl beschleicht, …
@deconstructed_tower (« Was zum Geier willst du dann eigentlich hier?
An ernsthaften Diskussionen scheinst du ja nicht interessiert zu sein... Aber interessant ist es allemal, wie sich die Medlock-Fans hier am laufenden Band selbst parodieren. »):
Noch einmal auch für Dich zum Mitschreiben: ich bin kein Medlock-Fan und habe das auch nie behauptet.
An ERNSTHAFTEN Diskussionen bin ich durchaus interessiert. Nur haben Meinungen es nun einmal an sich, dass sie grundsätzlich subjektiv sind. Und wenn hier jemand behauptet, dass Kunst objektiv zu bewerten ist, kann ich den einfach nicht ernst nehmen.
Parodieren tun sich hier höchstens solche Spinner wie runner, capt-future und al terego, die allein schon durch ihre Wortwahl beweisen, dass sie einem wirklichen Meinungsausstausch intellektuell gar nicht gewachsen sind. Da grüßt mal wieder die "Generation Doof".
Und wenn ich dann so etwas hier lese, wie
Zitat (« Was soll ich mit Leuten oder noch schlimmer:Frauen anfangen,die sagen wir mal,Mark Medlock hören,DSDS schauen,Germanys next irgendwas toll finden?
Wo wäre da die gemeinsame Basis?
Sie lauscht erfurchtsvoll den Gesangseinlagen des Bohlendevotees während ich meine Slayer und Cannibal Corpse Tonträgersammlung sortiere.
Sie schaut quieckend DSDS während ich lieber einen netten Saw Filmabend zelebrieren würde. »):
kriege ich als erwachsener Mensch einfach einen Lachkrampf. Wer nach diesen Kriterien seinen Partner auswählt, dürfte wohl kaum älter als 16 sein.
Zitat (« Und wenn hier jemand behauptet, dass Kunst objektiv zu bewerten ist, kann ich den einfach nicht ernst nehmen. »):
Die völlige Subjektivierung von Kunst führt zur Auflösung derselben. Spielen wir das Spiel weiter und machen eine philosophische Grundsatzdiskussion daraus? Dann führt uns das in solche Bereiche wie die Frage nach der Objektvität an sich, in den Skeptizismus und Solipsismus, den Nihilismus und moralischen Relativismus... wäre das eine intellektuelle Diskussion nach deinen Vorstellungen?
Ernsthaft: Ich verdiene als studierter Kunsthistoriker mein Geld mit solchen Themen, ob du mich ernst nimmst oder nicht bleibt dir überlassen. Wenn du aber ernsthaft glaubst, dass es keine mehr oder weniger objektiven Kriterien in der Kunst gibt, dann muss es deine feste Überzeugung sein, dass die "Feuchtgebiete" und der "Faust" auf derselben Qualitätsstufe stehen. Das möchte ich von dir dann bitte bestätigt haben.
Thread bitte ausdrucken und einrahmen^^
@angry_dady («
Und weltweit sind so ungefähr 100 Millionen Kalaschnikows im Umlauf, auch ziemlich erfolgreich, wa. »):
Aber nicht ohne Grund. Diese Dinger sind sehr solide und zuverlässig gebaut. Das nennt man Qualität, im krassen Gegensatz zu Medlock.
@deconstructed_tower (« Die völlige Subjektivierung von Kunst führt zur Auflösung derselben. Spielen wir das Spiel weiter und machen eine philosophische Grundsatzdiskussion daraus?
Wenn du aber ernsthaft glaubst, dass es keine mehr oder weniger objektiven Kriterien in der Kunst gibt, dann muss es deine feste Überzeugung sein, dass die "Feuchtgebiete" und der "Faust" auf derselben Qualitätsstufe stehen. Das möchte ich von dir dann bitte bestätigt haben. »):
Letzteres kann ich nicht beurteilen, da ich "Feuchtgebiete" nicht gelesen habe (und auch nicht die Absicht, das nachzuholen). Trotzdem stehe ich weiterhin auf dem Standpunkt, dass Kunst immer eine subjektive Angelegenheit ist.
Als Kunsthistoriker sollte Dir eigentlich klar sein, dass die Aufgabe eines Wissenschaftlers darin besteht, etwas zu erforschen, zu analysieren und verschiedene Sichtweisen zu beleuchten - aber bitte niemals zu werten!
Falls Du das wirklich anders sehen willst, bitte ich um Beantwortung folgender Fragen:
Warum wird z.B. der Maler Adolph Menzel für seine "realistische Darstellung" von Alltagsszenen gelobt, während man Picasso als großen Künstler verehrt, der genau das nicht getan hat?
Was verbindet ein Musikgenie wie Mozart mit seinen harmonischen Klängen mit einer Metal-Band, die es als künstlerische Herausforderung sieht, genau solche Harmonien zu zerstören?
Ist ein lupenreiner und stilechter Barockbau auch aus der Sicht eines heutigen Nutzers noch ein ideales Gebäude?
Fragen über Fragen und wohl kaum objektiv zu beantworten...
@tina31 (« ...über jemanden zu urteilen, den sie gar nicht wirklich kennen und der ihnen nie wirklich etwas getan hat. »):
außer mit seelenloser, unkreativer, stereotyp-triefender musik sein großes potenzial zu vergeuden...
aber mal ernsthaft, niemand verurteilt das bobbelsche als person, sondern nur diese grauenhafte cd bzw. ihn dafür, dass er sich für sowas hergibt...
@shanji (« Ich wünsche einfach ganz vielen von euch, dass ihr irgendwann an einem schönen Tag mal inne haltet, eure Bildzeitung beiseite legt, den Fernseher mit dem Xten Bericht über die neue Schlampe bei DSDS einfach mal ausschaltet oder euch in eurem Mallorca Pauschalurlaub mal eure ganzen Poolliegennachbarn anschaut - und euch dann fragt: Will ich diese ganze scheiße wirklich? Oder ist das Leben vielleicht mehr, als mir in leicht verdaulichen Häppchen jeden Tag von Bohlen, Jamba, Bild und vielen mehr serviert wird. »):
SOWAS VON WORD!
Zitat (« Als Kunsthistoriker sollte Dir eigentlich klar sein, dass die Aufgabe eines Wissenschaftlers darin besteht, etwas zu erforschen, zu analysieren und verschiedene Sichtweisen zu beleuchten - aber bitte niemals zu werten! »):
Es ist nicht meine persönliche Aufgabe, zu werten, da ich inzwischen im Denkmalschutz arbeite. Die Wertungen übernehmen aber die zahlreichen Kritiker, die z.B. für Fachmagazine schreiben, in Museen oder Auktionshäusern arbeiten, etc.
Zitat (« Warum wird z.B. der Maler Adolph Menzel für seine "realistische Darstellung" von Alltagsszenen gelobt, während man Picasso als großen Künstler verehrt, der genau das nicht getan hat? »):
Kunst lässt sich nicht am Grad des Realismus beurteilen (was ist das eigentlich? Was wir optisch wahrnehmen, ist auch nur eine Interpretation der Wirklichkeit). Bildende Kunst ist zunächst einmal künstlerische Auseinandersetzung mit der Welt, und die kann auf ganz verschiedene Weise geschehen. Wichtig für die Beurteilung eines Malers sind Kriterien wie Technik, Komposition, Farbgebung, Innovation (!) etc. Was genau Kunst ausmacht, ist Gegenstand anhaltender Debatten. Ich finde ein zweiteiliges Modell sinnvoll: einerseits Kunst auf einer allgemeinen Ebene (als kreativer Prozess) und andererseits als "hohe Kunst", die sich durch bestimmte Zusatzqualitäten auszeichnet, z.B. besonders hohes technisches Können, besondere Innovation, besondere Beherrschung der Kompositionskunst etc.; dann bekommt man auch moderne Kunst und die alten Meister unter den Hut, indem man jeweils das "Besondere" am Werk herausarbeitet.
Piccassos Arbeiten waren - neben anderen Qualitäten - vor allem für die nachfolgende Entwicklung der Kunst wegweisend, darum wird er zurecht hoch eingeschätzt.
Auch Menzel inszenierte. Er gehört zu denen, die die Stilrichtung des Realismus entscheidend prägten und hat darum auch seinen Platz in der Entwicklungsgeschichte der Kunst, man darf diesen Stil des Realismus aber nicht verwechseln mit einer "realistischen Darstellung" im modernen Sinne.
Zitat (« Was verbindet ein Musikgenie wie Mozart mit seinen harmonischen Klängen mit einer Metal-Band, die es als künstlerische Herausforderung sieht, genau solche Harmonien zu zerstören? »):
Ein Festhalten an Konventionen ist auf Dauer das ständige Austreten bereits beschrittener Pfade. Die antiken Skulpturen hat man früher in drei Epochen eingeteilt: Archaik, Klassik und Dekadenz. Auch wenn dieses Modell inzwischen als überholt gilt, so ist diese Dreiteilung insofern anwendbar, als dass wir mit der klassischen Kunst die konsequenteste Ausprägung der antiken Formensprache und Ästhetik vorfinden. Von da an war eine Weiterentwicklung aber nur möglich, indem diese Grenzen überschritten wurden; es folgte eine Phase der Überdramatisierung, der Detailvernarrtheit etc.
Kunst lebt nunmal von Weiterentwicklung. Ästhetische Prinzipien werden geformt, entwickelt und wieder verworfen. Diese Entwicklung findet sich die ganze Kunstgeschichte hindurch. Übergeordnete Kriterien bleiben aber erhalten: Technisches Können, Innovation, Ideen, Abwechslungsreichtum, Expressivität etc.; eine Band, die lediglich disharmonische Klänge aneinanderreiht, wird sicher nie auf dem Podium der künstlerisch erfolgreichen Musikschaffenden stehen. Es geht darum, die Überwindung der alten Ästhetik als Chance zu begreifen, um mit den neuen Mittel etwas Neues zu formen; aber es geht immer um Formung, Erschaffung, Aufbau.
Zitat (« Ist ein lupenreiner und stilechter Barockbau auch aus der Sicht eines heutigen Nutzers noch ein ideales Gebäude? »):
Künstlerisch gesehen ja. Dass der Geschmack der Masse sich im Laufe der Zeit wandelt, ist ein anderes Phänomen. Wie schon öfter erwähnt müssen Massengeschmack und künstlerische Qualität nicht immer zusammenfallen.
Auf die Barock frage würde ich mit einem klaren NEIN antworten.
Gefühle und Gedanken die im Hintergrund den kreativen Prozess in Gang setzten sind ja immer auch Ausdruck und Projektion der Lebensumstände, und damit der Zeit.
Ich bezweifle das ein Mensch der heutigen Zeit in einem Barockbau glücklich werden würde. Das ist einfach zu weit weg.
@hela2902 («
Warum wird z.B. der Maler Adolph Menzel für seine "realistische Darstellung" von Alltagsszenen gelobt, während man Picasso als großen Künstler verehrt, der genau das nicht getan hat?
Was verbindet ein Musikgenie wie Mozart mit seinen harmonischen Klängen mit einer Metal-Band, die es als künstlerische Herausforderung sieht, genau solche Harmonien zu zerstören?
Ist ein lupenreiner und stilechter Barockbau auch aus der Sicht eines heutigen Nutzers noch ein ideales Gebäude?
Fragen über Fragen und wohl kaum objektiv zu beantworten... »):
Bei keinem von deinen Beispielpaaren haben beide zur gleichen Zeit gewirkt und genau da liegt nämlich der SPringende Punkt. Hätte nämlich Picasso Photorealistisch gemalt, würde ein Komponist heutzutage im Stil des 18. Jh. komponieren oder würde ein Archtekt heutzutage den Baustil des 16. Jh. nachäffen, wär das uninteressanter, kitschiger, anachronistischer Scheiß, da, genau wie bei der Musik von Bohlen, der Drops seit Ewigkeiten gelutscht ist.
Ob Kunst was taugt erkennt man nämlich am Vorhanden sein neuer Ideen.
Außerdem habe ich den Eindruck das diese "Hintergrundgeräusche" die in der Kunst mitschwingen von HArtz4 Empfängern und Hausfrauen mit der Lebenserfahrung von 4 überlebten Staubsaugern weniger oft erkannt, oder falsch gedeutet werden.
So kommt es dann, dass bei Beethovens 9 überwältigende Gefühle ausbleiben diese sich dann aber bei Medlocks neuer 3 min Single einstellen.
@deconstructed_tower (« eine Band, die lediglich disharmonische Klänge aneinanderreiht, wird sicher nie auf dem Podium der künstlerisch erfolgreichen Musikschaffenden stehen. »):
Du bezeichnest also die Vertreter von Zwölftonmusik nicht als "künstlerisch erfolgreich"?
@tina31 («
und danke, mein guertel spannt ganz und gar nicht...lol....denn vom vielen tanzen zu "mamacita" und marks anderen geilen sommerhits habe ich eine figur, wo viele von traeumen.....so und nun viel spass beim weiterschimpfen, waehrend mark und dieter ihre tausender zälen...haahahahhaha....leider habt ihr ja nichts produktiveres zu tun;) »):
leider hat die medlock-fan-base allein durch ihre art zu schreiben, sämtliche über sie kursierenden vorurteile bestätigt.
dieses unverständnis dafür, dass niemand der leute diesen thread auch nur halb ernst nimmt.
und diese unfähigkeit, ironie zu verstehen...
und mal on-topic (gibts das)
hab ja nix dagegen, wenn musik zum entspannen und abschalten oder zum abtanzen (o man ich krieg die bilder der molligen Ü30 katzenliebhaberin nicht mehr ausm kopf) mal nicht den mega-hochqualitativen-kreativitäts-standards entspricht, aber den blick über den tellerrand, sollte man trotzdem immer tätigen und sich ab und an doch mal anschauen, was sich außer mark medlock dieter bohlen britney spears timberland charts mucke noch so für musik auf dieser welt tummelt...:didcut60:
eigentlich is das alles ziemlich traurig...
und bin ich out, weil ich lmao googlen musste?
Was für ein Fred! Feucht-fröhliches Hausfrauen-Bashing. Dass sich die Leute so an einer Review für ein Mad-Lock-Album erhitzen können, hat schon was von Realsatire. Was die lesewilligen Musiktheoretiker unter euch angeht: Manfred Spitzer - Musik im Kopf. Schönes Buch, sehr zu empfehlen. Ein Fazit daraus: Ob Musik gefällt, hängt von den Vorerfahrungen des einzelnen ab. Besser gesagt: Wer nur beschissene Musik kennt, der mag nur beschissene Musik. Was allerdings unter diese Rubrik fällt, überlasse ich jeden selbst...
Gute Nacht, Mamacitas
Ob eine Mark Medlock- Veröffentlichung die Musikwelt verändern wird oder sich irgendjemand in hundert Jahren daran erinnern wird, bezweifle ich. Auch dass dies unter Kunst fallen soll oder gar einen künstlerischen Aspekt besitzt. Aber Geschmäcker sind verschieden. Danke für die köstliche Unterhaltung. Gute Nacht.
PIMMELFECHTEN.
Wird das hier der neue Amorosi Thread!?
Wenn ja, will ich der erste sein, der einem von diesen verkappten Mark Medlock Fans den Darm durchs Getriebe fickt.
Ich hätte gerne noch mehr über die Kunst gelesen, das war jetzt echt spannend!
@hela2902 (« ...und wie sagte einst götz alsmann:"musik ist keine zentraldemokratische veranstaltung".
...woran man merkt, dass der Alsmann weder Ahnung von Musik noch von Demokratie hat »):
Kopfschüttel!!!!
Erstmal bitte den Sinn verstehen!
Bin ja nicht wirklich gerne Fanboy, aber es gibt doch noch sowas wie Objektivität.
Götz Alsmann ist promovierter Musikwissenschaftler, der als einer der wenigen deutschen Künstler beim Blue Note Label aufgenommen wurde. Schau ihn Dir mal an und versuch Dich mal mit Jazz zu befassen.
Aber was will man von Gewürzketchup auch erwarten; Ahnung haben ja nur: der Dieter, der Herr Media Control, Jamba, mein Lieblingsradiotyp mit der süßen Stimme, Olli Geißen, der DJ im Almmaxstadl und die, die ihre Tausender Zählen hahahahaha!