Melissa Etheridge - " Breakdown"

Etheridge, Melissa ... ? Ja, die gibt es noch. Nach dreijähriger Pause ist das "All American Girl" wieder zurück. Sie mußte zwischendurch kurz zwei Kinder bekommen und die Awards des letzten Albums entgegennehmen. Das 1995 veröffentlichte "Your Little Secret" hatte ziemlich eingeschlagen und wurde unter anderem mit dem begehrten ASCAP Award für den "Songwriter Of The Year" ausgezeichnet. Wie dem auch sei, neben dem Kinderhüten hat sie sich viel Zeit genommen, um mit ihrem Coproduzenten John Shanks die elf Titel der neuen Scheibe aufzunehmen. Von ihm hat sie sich nach eigener Aussage sehr beeinflussen lassen, die Songs hätten viel Tiefe und Aussagekraft, so Melissa.

"Breakdown" ist was für die echten Fans und für solche, die es werden wollen. Mit rauchiger Stimme führt Melissa durchs Programm und zeigt schon beim ersten Titel, daß sie sich stilistisch während ihrer Pause nicht auf Abwege begeben hat. Die neuen Stücke sind auf dem Sound ihrer geliebten und sehr typischen Akustikgitarre aufgebaut, dem zentralen Markenzeichen ihres Stils. Für das Drumherum wurden nur wenige Instrumente eingesetzt.

Daß sich Melissa von ihrem Coproduzenten John Shanks beeinflussen ließ, ist auch nach mehrmaligem Durchhören nicht ganz so nachvollziehbar - "Breakdown" ist ein Original - genausowenig sind die Tendenzen zu spüren, die ihre Begleitmusiker mit eingebracht haben sollen. Es ist schlicht und einfach das sechste Album in der Reihe der preisgekrönten Alben. Unbestrittene Hits sind "Breakdown", "Stronger Than Me" [RealAudio-Hörprobe] und "Enough Of Me" [RealAudio-Hörprobe]. Die kraftvollen Songs werden eingerahmt von langsamen Tracks wie "How Would I Know" und "My Lover". Das macht das ganze Album sehr rund und nett zum Anhören. Nett ? Jaja, die Abwechslung ist zwar gegeben - leider fehlen dann doch die richtig rockigen Geschichten ihrer ersten Alben. Was soll man da sagen - Melissa ? Mach's noch ein bißchen rockiger beim nächsten Mal ... Thank you.