Kool Moe Dee - "How Ya Like Me Now" (3. November)
An alle, die glauben, Battlerap sei schon immer integraler Bestandteil der Hip Hop-Kultur gewesen: nö. Zwar drehte sich seit jeher vieles, wenn nicht alles, darum, auf Teufel komm raus zu demonstrieren, dass man seine Moves, seine Cans, seine Turntables oder eben sein Mic besser im Griff hat als die rivalisierenden Kollegen aus der anderen Crew aus der anderen Hood. Seinen Gegner persönlich anzugreifen und ihn zum Gespött der schadenfrohen Meute zu machen, heute das übliche Vorgehen im Rahmen einer Battle, damit hat allerdings erst Kool Moe Dee angefangen. Busy Bee dürfte im Rückblick ziemlich bereut haben, dass er herumtönte, er nehme es mit jedem auf. Auf den gereimten Hohn und Spott, den ein Rapper aus den Reihen der Treacherous Three über ihn ausgoss, war er schlicht nicht vorbereitet und hatte den Attacken entsprechend nichts, aber auch gar nichts entgegenzusetzen. Berichten zumindest Zeitzeugen, eine taugliche Aufnahme der Auseinandersetzung existiert bedauerlicherweise nicht.
Weit besser dokumentiert ist dagegen Kool Moe Dees funkensprühendes Duell mit LL Cool J. Der junge Recke zollte den Vertretern der Oldschool seiner Meinung nach nicht genügend Respekt und kopiere darüber hinaus seinen, Kool Moe Dees, ureigenen Reimstil. Die publikumswirksam öffentlich ausgetragene Fehde bescherte LL Cool J Legendenstatus, nützte aber auch dem Veteranen: Kool Moe Dees Album "How Ya Like Me Now" verkaufte sich, wie auch sein Nachfolger "Knowledge Is King" zwei Jahre später, wie geschnitten Brot. Dass es auf "How Ya Like Me Now" hart zur Sache geht, verriet schon das Cover: Unter die Räder des Jeeps kam da ganz bestimmt nicht nicht zufällig ein roter Kangol-Hut, wie der Liebling der Ladies, Cool James, einen spazieren zu tragen pflegte.
Der hätte mit seinem schon früher in 1987 erschienenen Longplayer "Bigger And Deffer" eigentlich ebenfalls einen Platz in dieser Liste verdient gehabt. Aber bei der Vorgabe "30 Platten" bleibt eben die eine oder andere auf der Strecke.
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