Platz 16: 16. Kanye West - "Ye"
Was im Zuge der bald womöglich ikonischen Wyoming-Sessions bei Kanye West passiert sein muss, war auch für seine Fans ein Erlebnis: Binnen Tagen hat er scheinbar das ganze Projekt ein-, um- und wieder ausgestampft, es von links nach rechts getwittert und zwischendurch auch veräußert, er werde sich nun erstmals zu seiner Bipolaritäts-Diagnose bekennen. Das fertige Album sei nun in vier Tagen vor Release entstanden, das Artwork auf dem Weg zur Release-Party mit einem iPhone fotographiert. Es ist wohl kaum kontrovers zu sagen, dass "Ye" Kanyes chaotischstes Projekt ist.
Aber in dieser Spontanität entstand wohl auch ein großes Potenzial, den sonst so maximalistischen und überproduzierenden West einmal in seinem rohesten Zustand zu erleben. Songs wie "Violent Crimes" oder "Wouldn't Leave" reduzieren sich auf Soul-Samples, einen Bass-Beat und Kanye am Rap, der sich hier offener, verwundbarer und ehrlicher zeigt als über die größten Teile seiner Karriere. Dazwischen findet sich mit "Ghost Town" ein durch Mark und Bein gehendes Highlight, das mit unverkennbarem Instrumental und intensivem Part von Newcomerin 070 Shake nur darauf wartet, in ein paar Jahren im Pantheon der Kanye-Klassiker zu stehen.
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Kanye West - Ye*
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1 Kommentar
Shake war doch schon auf dem 2016er Posse Album die dominierende Künstlerin.