Platz 9: Noname - "Room 25"
Chicagos Jazz-Rap-Szene könnte allein Grund genug liefern, wieder mehr Hoffnung in klassischen Hip Hop zu setzen. Was Chance The Rapper da mit "Acid Rap" losgetreteten hat, war nicht weniger als eine Bewegung, die einen neuen Hauch von moderner Akademik und auch einem interessanten Gospel-Optimismus in Richtung Mainstream transportiert. Von allen Abkömmlingen dieser Strömung darf man Noname mit Fug und Recht als die Interessanteste bezeichnen. Bereits ihr Debüt-Mixtape "Telephone" wurde ein Favorit unter Hip Hop-Heads, und der Nachfolger "Room 25" steht dem in Nichts nach.
Angereichert mit Poetry Slam, einem staubtrockenem, zynischen Humor und einer emotionalen Ehrlichkeit, wie man sie selten findet, zeigt Noname hier, wie erfrischend Minimalismus in einem Oldschool-Rap-Kontext funktionieren kann. Dazu kommen großartige, scharfkantige Jazz-Produktion und der eine oder andere hochkarätige Gastbeitrag von anderen Sprösslingen der Chicago-Schule, etwa von Saba oder Mick Jenkins. Fertig ist ein Album, das vermutlich fast jedem gefällt, der sich Rap schon immer als Objekt der Avantgarde gewünscht hat.
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Noname - Room 25*
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1 Kommentar
sehr melodischer entspannter sound. dazu eine künstlerin, die etwas zu sagen hat. sie kann ihre gefühle perfekt in worte packen. ihr stil ist allerdings gewöhnungsbedürftig. noname ist ne klassische künstlerin für bestimmte stimmungen.