Platz 11: Trettmann - "Stolpersteine"
Auch, wenn sein selbstbetiteltes Album nicht mehr ganz so eingeschlagen ist wie sein Vorgänger "#diy": "Trettmann" lohnt sich allein schon für diesen Track. "Stolpersteine" wirkt mit dem zugehörigen Nicht-Video wie eine Schweigeminute für die Opfer des Nationalsozialismus.
Über Klaviernoten von Nils Frahm, in Form gebracht - natürlich! - von Kitschkrieg, sinniert Trettmann über die in den Asphalt eingelassenen Gedenksteine, bis aus den eingravierten Buchstaben Namen werden, und aus den Namen die Erinnerung an Menschen aus Fleisch und Blut: ein zutiefst menschliches Statement gegen das Vergessen. Was nach dicker Moralkeule klingt, erscheint tatsächlich nötiger denn je: "Schlingen werden wieder geknüpft, Messer gewetzt. Nein, nicht woanders. Hier und jetzt."
1 Kommentar
So ein Thema unpeinlich zu bearbeiten, das muss man auch erst mal schaffen.