Platz 4: Run The Jewels - RTJ 4
Wenn Public Enemy überhaupt einen legitimen (und zudem zeitgemäßen) Nachfolger haben, dann heißt er wahrscheinlich Run The Jewels. Zum Glück ohne den Kasper mit der Uhr. Das Dreamteam El-P und Killer Mike funktioniert tratitionell am besten, wenn man sie wütend macht. Das hat dieses lausige Jahr in Perfektion hingekriegt. So bekommt die Welt, während Anstand, (Mit-)Menschlichkeit und gesunder Menschenverstand vor die Hunde gehen, wenigstens den passenden Soundtrack zum Inferno.
Wen wunderts, angesichts der Nachrichten? Auf ihrem vierten Kollabo-Werk unter dem gemeinsamen Namen sind Run The Jewels kein bisschen zahmer geworden. Sie thematisieren, was sie seit jeher um- und antreibt: Polizeigewalt, Rassismus, das verkommene politische System und das bestenfalls rat- und hilflose, schlimmstenfalls noch hetzerisch Öl ins Feuer gießende Gebaren der Medien. Schön ist das alles nicht, gerade weil es wahr ist. "Run The Jewels 4" ist Weckruf, Bestandsaufnahme, politische Bewusstseinsbildung, Alarmsignal und Handlungsaufforderung zugleich - und obendrein tritt es die richtigen Ärsche mit gewaltigem Wumms.
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