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Robin Schmidt: UFO361 - "Rich Rich"

Rap auf Albumlänge zu konsumieren, schmeckt im Jahr 2020 oftmals eintönig und fad. Eindeutig zu viel Einheitsbrei, der da inzwischen auf dem Präsentierteller a.k.a. Spotify landet, um die junge Masse zu bedienen. Einige Rap-Veteranen hatten im vergangenen Jahr aber wieder Hunger und tischten kein Fast Food auf. Jonesmann brachte mit "Schwingungen" eine moderne Version seiner selbst aus den 2000ern, Tatwaffe machte mit "Gleichgewicht" deutlich, dass er noch lange nicht zum alten Eisen gehört, und Germany zeigte auf "Der Innere Kreis" Biss. Die Kunst des Battleraps hat er nicht verlernt. Ebenso wenig wie Busta Rhymes, der es als einziger US-Rapper in die Liste schafft.

Meine Top drei besteht aus zwei lange erträumten Comebacks und dem Durchstarter des Jahres. Kurz vor Torschluss lüfteten K.I.Z. noch das "Das Geheimnis Der Unbeglichenen Bordellrechnung" – ein mehr oder weniger stilistisch an frühere Zeiten angelehntes Mixtape, das die Wartezeit auf die neue Platte "Rap Über Hass" verkürzen soll. "Das Weisse Album" von Haftbefehl ist ein würdiger Nachfolger seines Klassikers "Russisch Roulette" und lässt den Offenbacher einmal mehr in musikalisch düsterem Licht erscheinen. Vor "Rich Rich" war ich nicht der größte Ufo361-Fan. Die Produktionen klangen immer fett, aber mir war da zu wenig Inhalt drin. Das mag sich bei dieser Platte nicht grundlegend geändert haben, aber mit Hits wie "Emotions", "Allein Sein" oder "Big Drip" hat er mich 2020 abgeholt und steht deshalb auf Platz Nummer eins.

Ufo361 - "Rich Rich"
Haftbefehl - "Das Weisse Album"
K.I.Z. – "Und Das Geheimnis Der Unbeglichenen Bordellrechnung"
Jonesmann - "Schwingungen"
Germany - "Der Innere Kreis"
Samra - "Jibrail & Iblis"
Tatwaffe – "Gleichgewicht"
Kontra K - "Vollmond"
Moses Pelham - "Emuna"
Vega - "Locke"
Busta Rhymes - "The Extinction Level Event 2"
Bass Sultan Hengzt – "Macho"
Haze - "Brot & Spiele"
Gentleman – "Blaue Stunde"
Chefket – "2112"

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