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B-Tight - "Goldständer"

Das Einzige, das in Anbetracht von "Goldständer" steht, ist der Kreativität das Wasser bis zum Hals. Die umfangreich angepriesene "CD in Brilliant Box mit Glanzlackierung" ist ein handelsübliches Plastikcase, das "16 Seiten-Booklet in Glanzlackierung" eine bei einem (!) Videodreh abgefallene Fotostrecke und die Digital-Dreingabe "AGGRO Mediaplayer" nix weiter als ein Kunden-, pardon, Atzenbindungstool für Deutschlands Forenjugend. Mit einer Gesamtlänge von 35 Minuten, davon viereinhalb Intro und Skits, ist das zudem ein verdammt kurzer Ständer geworden. (Gut, es gab auch eine Doppel-CD mit doppelt so vielen Tracks. Jene Premium Superduper Megadödel Deluxe XL Edition lag uns 2008 allerdings nicht vor.) Einen superschlaffen Eindruck macht das derart propagierte Edelmetall dann beim Coitus auditivus. B-Tight schießt im gnadenlos überstrapazierten "Rapstarz"-Skit seine Vergangenheit plakativ über den Haufen. "Wir brauchen Rapstars wie Bobby Dick!" begründet er den bedauernswerten Mord am alten Ego. Brauchen tut die zwar keiner, aber so klingen tut die Scheibe sehr wohl: dünn, kraftlos, wie vor dem Bildschirm einen runtergeholt.

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B-Tight - "Goldständer"*

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2 Kommentare

  • Vor 6 Jahren

    Hammerteil, leg ich immer auf wenn meine Olle den Herd putzt

  • Vor 6 Jahren

    Sehr seltsames Album. Aggro verzweifelt auf der Suche nach einem Mainstream-Hit UND gleichzeitig nach einem Pseudo-Skandal, um irgendwie wieder in die Schlagzeilen zu kommen. Ist natürlich grandios gescheitert das ganze. Schon traurig, was aus dem Label geworden ist. Die Premium CD war nicht nur länger als das Hauptalbum, sondern auch klar besser. Trotzdem: Deutschrap lag nach dem Aggro/EGJ-Würgegriff im Sterben, 3dl und Fettrap waren die neuen Marktführer. Da hätte wohl auch kein zweites "Mein Block" geholfen.