Aretha Franklin - "The Tender", The Moving, The Swinging Aretha Franklin"
Aretha Franklin zählte zu den großen Sängerinnen, von denen jede Generation nur wenige hervorbringt. Im Jahr 2022 müssen wir darüber hoffentlich nicht mehr diskutieren, 1962 sah die Sache noch ein wenig anders aus. Schon ihr unsicheres Lächeln auf dem Coverfoto scheint davon zu künden: Franklin genoss noch lange nicht den Status, den sie später zementierte, und auch mit diesem, ihrem inzwischen dritten Album landete sie noch keinen wirklichen Single-Hit.
Die Voraussetzungen dafür stehen auch nicht besonders gut. Die Songauswahl reiht ohne erkennbaren roten Faden frühe Soul-Nummern an Blues, etwas Jazz und ein bisschen Americana. Das war seinerzeit zwar gängige Praxis, Robert Mersey, Columbias Haus- und Hof-Arrangeur, macht jedoch den Eindruck, als wisse er nicht so recht, was er mit dem ihm anvertrauten Potenzial anfangen soll. Die Art, wie er dieses fahrige Sammelsurium anrichtet, fühlt sich schlicht nicht rund an.
Obwohl Aretha Franklin hier bei weitem nicht die Bühne bekommt, die sie verdient, zeichnet sich ihr irrwitziges Potenzial dennoch deutlich ab. In Momenten, in denen (noch) nicht alles stimmt, trifft einen die Erkenntnis dann vielleicht noch härter: Diese Frau kann trotzdem einfach alles singen. Was "The Tender, The Moving ..." lange nicht zu ihrem besten Album macht, wohl aber zu einer interessanten Erfahrung.
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