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Deep Purple - "Deep Purple"

Mit ihrem selbstbetitelten dritten Album stellen Deep Purple die musikalischen Weichen für ihre Zukunft. Im Gegensatz zu den ersten beiden Scheiben sind auf "Deep Purple" abgesehen vom Donovan-Cover "Lalena" nur Eigenkompositionen vertreten. Die Platte bewegt sich irgendwo zwischen Progressive Rock und frühem Hardrock wie in "The Painter" und "Chasing Shadows".

Herzstück des Albums ist die dreiteilige, zwölfminütige Rock-Suite "April", die ein sehr ausgedehnter klassischer Orchesterpart kennzeichnet. Jon Lords Orientierung an klassischen Komponisten wie Bach und Rimsky-Korsakov kommt hier wohl am deutlichsten zum Tragen. Psychedelische Elemente wie in "Fault Line" bringen Deep Purple den Ruf eines Vanilla Fudge-Klons ein, der den Herren Lord und Blackmore aber ums Verrecken nicht passt.

1969 ist der Trend des Psychedelic Rock bereits größtenteils Geschichte. Beeinflusst von Led Zeppelin wollen sich Blackmore und Lord in eine härtere musikalische Richtung entwickeln und ihr instrumentales Zusammenspiel stärker betonen. Da passen die weiche Stimme von Sänger Rod Evans und der altbackene Stil von Basser Nick Simper nicht mehr ins Konzept. Damit ist "Deep Purple" zugleich das letzte Album der ursprünglichen Mark I-Besetzung.

Mit den Neuzugängen Ian Gillan und Roger Glover ist der Weg frei für den Sound, der in den 70ern so charakteristisch für die Band werden sollte. Dennoch ist das Album, dessen Cover den Ausschnitt "Die Musikalische Hölle" aus Hieronymus Boschs Tryptichon "Der Garten der Lüste" zeigt, eine bärenstarkes Scheibe, die vor erfrischender Vielfalt und Ideenreichtum nur so strotzt.

Deep Purple - Deep Purple*

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