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Yoko Ono - "Feeling The Space"

Im Juni 1973 tagte in Cambridge die International Women's Conference. Noch unter dem Eindruck der Veranstaltung, stellte Yoko Ono ihr viertes Solo-Album in einen feministischen Kontext. Sie widmete es "the sisters who died in pain and sorrow for being unable to survive in a male society". "Woman Of Salem" etwa thematisiert die Hexenprozesse von Salem, die Texte beleuchten allgemein die Situation von Frauen in einer patriarchalen Gesellschaft. Wenig überraschenderweise liefert diese kaum Anlass für Freudensprünge. Entsprechend angepisst klingt "Feeling The Space" über weite Strecken, stellenweise auch tief melancholisch, obwohl es sich tatsächlich noch um eins von Yoko Onos zugänglicheren Werken handelt.

Erstmals behielt die Künstlerin auch die Produktion komplett in den eigenen Händen. Ihr Gatte John Lennon spielte (unter dem Alias John O'Cean) zwar noch auf zwei Tracks Gitarre, war aber sonst nicht weiter involviert. Als "Feeling The Space" im November erschien, hatte er sich bereits zusammen mit Onos Pressefrau May Pang in ein ausgedehntes lost weekend verabschiedet. Erst 1975 zog er wieder in die gemeinsame Wohnung im Dakota Building ein. Man braucht also wahrscheinlich nicht allzu viel Abstraktionsvermögen, um sich zusammenzureimen, wo Yoko Ono die Inspiration für Zeilen wie diese fand: "I saw me crying when you left the room. The wound has healed long since then. But my soul keeps crying." Taschentuch?

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