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Cher - "Bittersweet White Light"

Das "Bittersweet" im Titel umreißt dieses Album recht treffend: Den Höhepunkt von Chers Karriere markiert es jedenfalls ganz sicher nicht. Vielleicht war es doch nicht die allerbeste Idee, auf populäre Standards aus den zwanziger, dreißiger und vierziger Jahren zu setzen? Auch wenn die in der gemeinsamen Show mit (Noch-)Bühnenpartner, (Noch-)Produzent und (Noch-)Ehemann Sonny Bono immer gut ankamen: Auf Albumlänge zeigte sich dann aber doch recht deutlich, dass Cher trotz sehr ordentlicher Gesangsleistung einfach nicht das Format einer Ella, einer Dionne, ja, nicht einmal einer Barbra aufzubieten hatte.

Zudem bekommt die Inszenierung dieser Klassiker die Disney-Musical-Aura einfach nicht abgestreift. Die Begeisterung hielt sich entsprechend in Grenzen, der kommerzielle Erfolg ebenso. "Bittersweet White Light" schaffte es in den USA gerade einmal auf Platz 140 der Billboard Charts, in Kanada und Europa verpasste es den Sprung in die Hitlisten gleich komplett. Die Zusammenarbeit mit Sonny war danach Geschichte. Dass Cher wenig später die Scheidung einreichte, wird aber hoffentlich noch andere Gründe gehabt haben als dieses Album.

Warum bilden wir das hier trotzdem ab? Na, als den auf Vinyl gepressten Beweis dafür, dass ein Misserfolg nicht das Ende von allem bedeuten muss: Cher hat sich hernach noch mehrfach und in verschiedenen Disziplinen des Entertainmentgeschäfts megaerfolgreich neu erfunden. 1998 trümmerte sie mit ihrem Über-Hit "Believe" den heute allgegenwärtigen Autotune-Effekt ins Gehör und Bewusstsein der musikhörenden Welt, die danach nicht mehr dieselbe war.

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