ZZ Top - "Eliminator"
"Eliminator" ist unbestritten eines der ikonischsten und typischsten Rock-Alben der Achtziger. "Gimme All Your Lovin'", "Sharp Dressed Man", "TV Dinners" und vor allem "Legs" ließen die drei Texaner von ZZ Top endlich am großen Mammon schnüffeln. Alleine in den USA ging das Album über elf Millionen Mal über die Ladentheken.
Dem Release ging jedoch eine fast komplette Neuausrichtung voraus. Unter dem Eindruck von aufstrebenden Synthpop-Bands wie Depeche Mode und OMD begann Bandleader Billy Gibbons mit Linden Hudson mit der Vorproduktion, um zu schauen, wie man Synthies, Drum-Machines und elektronische Effekte in den Boogie- und Blues-Sound des Trios integrieren könnte. Dabei zog das Tempo der Songs auf 120 BPM an, Bass und Drums im herkömmlichen Sinn spielten fast keine Rolle. Entsprechend gering fiel auch der Beitrag von Basser Dusty Hill und Schlagzeuger Frank Beard zur Entstehung des Albums aus. Beard widmete sich ohnehin lieber dem Golfen, um von seiner Medikamenten- und Alkoholsucht loszukommen.
Beim Artwork kam so etwas wie ein Corporate Design hinzu. Das markante Logo mit den Z-Blitzen taucht hier zum ersten Mal auf, und auch das umgebaute 1933er Ford Coupé, das sich Gibbons zulegte ist auf dem Cover als Gemälde verewigt. Ebenjenes ist auch in den Videos zu den Singles zu sehen, der obligatorische ZZ-Top-Schlüsselanhänger ebenfalls. Heute kaum mehr vorstellbar, aber der Clip zu "Legs" staubte damals den MTV Video Music Award für die beste Gruppe ab. Die Popularität der Band beim Musiksender war auch mit einer der Gründe, warum "Eliminator" so durch die Decke ging.
Vom Songwriting her gesehen hatte das Trio seinen Peak damit aber bereits erreicht. Mit dem zwei Jahre später erscheinenden "Afterburner" kopierten sie das Rezept, bei "Recycler" spricht schon der Titel für sich. Gibbons, Hill und Beard hatten zwar immer noch gute Songs auf der Pfanne, aber so auf den Punkt gebracht wie auf "Eliminator" klangen sie danach nie wieder.
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2 Kommentare
Höre ich immer noch gerne, mein 80er Album!
Unverkennbarer Gitarrensound