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Lou Reed - "New York"

"Nichts geht über Gitarre, Bass, Schlagzeug", bringt es Lou Reed in den Liner Notes des Albums in der für ihn typisch trockenen Art zu Protokoll. Diesen Satz konnte man 1989 auch trotzig lesen, denn die 80er waren für Reed wie für viele Weggefährten der 60er und 70er Jahre ein schwieriges Jahrzehnt. Die Erwartungen an sein "New York"-Album waren entsprechend gering, zumal parallel seine Ex-Band The Velvet Underground aufgrund der stetigen Empfehlungen junger Indie-Bands von Jahr zu Jahr populärer wurde.

Reed reagierte unbeeindruckt und lieferte sein interessantestes Soloalbum des Jahrzehnts ab. Schnörkellos reduziert führt er seine Band durch Balladen ("Endless Cycle"), Heavy Rock ("Strawman") und herrlich holpernden Lou-Reed-Rock ("Romeo Had Juliette", "Dirty Blvd."), während er mit Zeilen wie "It's hard to give a shit these days / Manhattan's sinking like a rock, into the filthy Hudson what a shock" seinem ungeschönten wie schockierten Blick auf den Zustand seiner Heimatstadt New York und im übertragenen Sinne auf den Zustand der Gesellschaft richtet. Velvet Undergrounds Maureen Tucker spielt auf zwei Songs Percussion, im Folgejahr nimmt er mit John Cale "Songs For Drella" auf, bevor es tatsächlich zu der erhofften VU-Reunion kommt.

Lou Reed - New York*

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