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Slime - "Schweineherbst"

Nach seinem Ausstieg 2020 erklärte Dirk 'Dicken' Jora die Formation für aufgelöst. Wieder einmal. Davon unbeeindruckt, suchten sich die Hinterbliebenen jedoch einen neuen Sänger, fanden Tex Brasket (stilecht auf der Straße), machten weiter und Slime damit zu einer der dienstältesten deutschen Punk-Bands.

Auch wenn sie würdevoller und konsequenter gealtert sind als manche ihrer Kollegen: Alles gesagt hatten sie im Grunde schon vor dreißig Jahren, spätestens mit "Schweineherbst". Was übrigens auch Slime selbst so sahen: Nach der Veröffentlichung dieses, ihres mittlerweile fünften Albums, hatten sie sich auch schon einmal getrennt. (Auch hier keine Premiere: Das erste Mal gingen sie bereits zehn Jahre zuvor getrennte Wege.)

Man brauchte sie aber einfach noch: "Alle schauen sich hilflos um und wissen nicht, warum und in welchen Löchern die Ratten lagen, die hier marschieren und losschlagen. Doch sie lagen nicht in Löchern rum, oft sahen wir sie auf der Straße gehen, und sie grüßten dich mit gestrecktem Arm. Du hast einfach weggesehn." Slime dagegen schauten hin und kippten das Salz tonnenweise in offene, schwärende Wunden.

Von Beginn an verstanden sie sich als politische Band, für die Deutschland eine einzige Reibungsfläche bedeutete: seine Vergangenheit, insbesondere aber auch die Gegenwart. Nötig wars: In den frühen 90ern brannten wieder Häuser, Menschen kamen in den Flammen um, und der Tod erwies sich noch immer als ein Meister aus Deutschland.

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