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Scooter - "Hyper Hyper"

"… And The Beat Goes On!" nannten Scooter ihr Debüt-Album. Sie hatten keine Ahnung, wie Recht sie damit hatten: Dreißig Jahre, unzählige Shitstorms und eine Pandemie später ist die Truppe um Frontschreihals H.P. Baxxter immer noch da, wer hätte das gedacht? Besagtem Album, das 1995 erschien, schickte das Trio im Jahr zuvor die ersten Singles voraus, und keine davon hat nachhaltigeren Eindruck hinterlassen als die zweite, "Hyper Hyper".

Das Stadionpublikum, das im Hintergrund des Songs grölt, hatten Scooter anno '94 noch gar nicht. Wir bezeugen also eine formidable Funktions-Demonstration der Maxime "Fake it 'til you make it" und, oh, Scooter machten es, allem eimerweise über ihnen ausgegossenen Hohn und Spott zum Trotz. "Hyper Hyper" bescherte Baxxter und Zuarbeitern den internationalen Durchbruch. Danach musste man gar nicht mehr so wahnsinnig technoaffin sein, um Hard Trance mit (zugegebenermaßen strunzdämlichen) Shouting auf dem Schirm zu haben. Platz zwei der deutschen Charts (hinter "Cotton Eye Joe", es waren seltsame Zeiten), das spricht eine deutliche Sprache.

Recht unmissverständliche Worte fand übrigens auch Westbam: Er bezeichnete den Track als die schlechteste Nummer der Welt. Auch die meisten anderen der in den "Lyrics" gehuldigten Techno-Ikonen sollen ganz und gar nicht begeistert auf die Würdigung reagiert haben. Viele empfanden das Namedropping als peinliche Anbiederung. Baxxter jedoch möchte es bis heute konsequent als Hommage an Scooters eigene Rave-Heroen und -Heroinen verstanden wissen.

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