Platz 2: "Interstellar" – Hans Zimmer (2014)
Science-Fiction-Filme scheinen zumeist unter einem gewissen Druck zu stehen, auch musikalisch zu überzeugen. Es mag am immensen Einfluss liegen, den "2001: Odyssee im Weltraum" auf das Genre ausgeübt hat. Für Christopher Nolan stellt Stanley Kubrick ohnehin einen filmischen Fixstern dar, an dem er seine durchdachten, von manchem als überkonstruiert kritisierten Werke orientiert. Für die Weltrettungsmission von "Interstellar" schickte der britische Regisseur Hans Zimmer als musikalischen Begleiter von Matthew McConaughey und Anne Hathaway in die unendlichen Weiten.
Auch der deutsche Komponist sieht sich immer wieder Kritik ausgesetzt, was vielleicht daran liegt, dass seine Soundtracks für Nolan schlicht zu gut funktioniert haben. Der beschwerliche Marsch von "Time" aus "Inception" inspirierte nicht nur Kool Savas für "Aura" und Zimmers zum Meme erhobene Sound-Buttons dröhnen sich bis heute durch die immergleichen Film-Trailer. "Interstellar" erweist sich als echtes Kino-Erlebnis – auch dank Hans Zimmer.
Denn in dem dystopischen Film-Szenario gibt sich Zimmer als deutlich feinsinniger zu erkennen. Mit sakralen Orgel-Klängen spürt er mit den Figuren die Geheimnisse des Universums auf, findet und beschreibt mit einer tickenden Uhr in "Mountains" den Effekt der Zeitdilatation und landet mit "A Place Among The Stars" in der Ausweglosigkeit der Mission, bevor doch noch leise Zuversicht in die Einsamkeit des Raumes zurückkehrt.
Noch keine Kommentare