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Platz 9: Kanye West - "Jesus Is King"

Hier lief etwas schief, und zwar ganz gewaltig. Platz neun für Yeezus? Wer ist in der Bibel Platz neun, irgendein Altes-Testament-Hinterbänkler wie Abraham? Diese Platzierung entspricht jedenfalls bestimmt nicht dem Selbstverständnis von Kanye West, und das hat er hiermit erneut sehr dezidiert deutlich gemacht. Dieses Album handelt maximal insofern von christlicher Theologie, wie sie als Instrument, als Symbol für die authentische und tiefe Spiritualität von Mister West dient. Die wiederum hat keinen anderen Zweck, als die Einzigartigkeit und das künstlerische Gottesgnadentum des Musikers darzustellen.

Leider wollten viele Redaktionskollegen dem Herrn da nicht mehr ganz bis an die dunkelsten Ecken seines Hinterstübchens folgen, was man tun müsste, um das wahnsinnige "Jesus Is King" wirklich zu durchdringen. Man muss Kanye lassen, dass er aktiv daran arbeitet, nicht langweilig zu werden. Dem zu konservativen und verzagten "Ye" ließ er einen Sprung ins Blaue folgen, mitsamt Gospel-Chor und Clipse-Wiedervereinigung. Dank glasklarer Produktion und einem Kanye, der zu keinem Zeitpunkt vermuten lässt, dass er auch nur eine einzige Sekunde an diesem Projekt zweifelt, funktioniert Wests Epiphanie auch musikalisch.

Kanye West - "Jesus Is King"*

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