Platz 2: Tyler The Creator - "Igor"
Dass Liebe scheiße ist, wussten wir alle schon vorher. Tyler The Creator, der alte Fuchs, erzählt die Geschichte aber so überbordend kreativ noch einmal neu, dass man ihm die überstrapazierte Thematik glatt durchgehen lässt. Wieder einmal bricht er mit sich selbst, schmeißt sowohl seinen NPR-Tiny-Desk-Soulsound als auch die Trap-Banger über Bord, mit denen er auf "Flower Boy" so erfolgreich war. "Igor" kann alles: Verschwitzte Synthie-Hits, Kanye West-Reminiszenzen, wohldosierten Soul, japanischen Psychedelic Pop, außerdem einen Haufen hochkarätiger Features auffahren, ohne ein einziges in der Tracklist zu verraten.
Zudem fallen einem nicht viele Konzeptalben über eine unglückliche schwule Liebesgeschichte ein. Um genau zu sein: spontan eher gar keins. Allein dafür muss man Danke sagen. Abgesehen davon erzählt Tyler die Geschichte von Verlieben übers Verzweifeln bis zum Erlöst-Werden so gut und allgemeingültig, dass sie jeder nachvollziehen kann, dem das schon einmal wiederfahren ist, egal ob mit Mann, Frau oder irgendetwas dazwischen.
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1 Kommentar
Album des Jahres! Dabei hatte ich das nullkomanull auf dem Schirm vorher und war auch nie der große Tyler-Fan