Platz 33: Tyler The Creator - "Call Me If You Get Lost"
Über die Hip Hop-Zugehörigkeit seiner letzten Alben ließ sich vortrefflich streiten. Weder "Cherry Bomb" noch "Flower Boy" noch "IGOR" gingen, streng genommen, wirklich als Rap-Album durch - sehr im Gegensatz zu "Call Me If You Get Lost". Nicht, dass Tyler The Creators Spaziergänge in anderen Genres nicht interessant gewesen wären, Musik wird ja oft da am spannendsten, wo sie sich eindeutigen Zuordnungen entzieht. Trotzdem: Dieses neue ist eindeutig wieder ein Rap-Album, und es fühlt sich an wie Nach-Hause-Kommen. Als habe Tyler nach Exkursionen in alle möglichen Richtungen den ihm bestimmten Pfad wiedergefunden und blicke nun auf seinen verschlungenen Weg und seine eigenen Anfänge zurück.
Konfusion herrscht dennoch wieder reichlich, die Einflüsse gehen, orchestriert von Mixtape-Profi DJ Drama, wüst durcheinander. Alles andere könnte man sich bei einem Kreativitäs-Springbrunnen, wie The Creator (längst erwiesenermaßen) einer ist, ohnehin kaum vorstellen. In Gestalt des Sir Tyler Beaudelaire wirkt er diesmal aber zugleich elaborierter, stringenter, zwingender und wie ein versierterer Geschichtenerzähler als jemals zuvor. Sein bestes Album? Ja - bisher. Man sollte sich wahrscheinlich hüten, auf diesen Topf vorschnell einen Deckel drauflegen zu wollen.
Tyler The Creator - "Call Me If You Get Lost"*
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