Platz 28: Tristan Brusch - "Am Rest"
Mit seinem Album "Am Rest" schaffte es Tristan Brusch heraus aus dem Schatten des komplizierten Pop-Untergrunds, stattdessen hinein in die Position eines Kritiker-Lieblings, der einem in nahezu jedem Musikmedium über den Weg läuft. Über viele Jahre veröffentlichte er EPs und Longplayer, blieb dabei aber trotzdem nur "der Typ von Maeckes und den Orsons". Doch an 2021 war eben nicht alles schlecht - zumindest nicht für Tristan Brusch.
"Am Rest" präsentiert seine ganz persönliche, moderne Auslegung des Chanson. Fast durchgehend in Begleitung der selbstgespielten Gitarre und überwiegend in provokativer Manier, manifestiert Brusch hier Prinzipien und Abgründe der Gesellschaft sowie des eigenen Lebens auf eine Art und Weise, die berührt. Die Instrumentals sind dabei nicht nur minimalistisch und dünn, sondern auch in einem besonders unberührtem Live-Sound gehalten.
Gerade diese Art des Klanges ermöglicht es, die beschwerlichen Inhalte über die Reste des eigenen Lebens, Vergänglichkeit, Zerfall und Endzeitstimmung in ein Gewand zu hüllen, das sich am Ende des Tages (und Albums) doch heimisch und wohltuend anfühlt. Die schlimmen Seiten des Lebens irgendwie durch eine positive Brille sehen, das Ende vielerlei Dinge manchmal einfach akzeptieren, statt daran zu verzweifeln: Das können wir derzeit wohl alle gebrauchen.
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