Platz 47: Tightill - "Strassenpop"
Obacht! Dieses Album hat, wie einer unserer findigen Leser ganz richtig anmerkte, "mit Rap noch so viel zu tun wie Joy Division mit Cock Sparrer". Stimmt, steht ja auch drauf: Das hier ist kein Rap, es ist "Strassenpop". Etikettenschwindel muss sich Tightill also schon einmal nicht vorwerfen lassen. In die Hip Hop-Favoritenliste hat er es, auch wenn Genre-Puristen weinen, dennoch geschafft, sogar nach recht weit oben, und nun hält er auch hier Einzug, der Mix aus ... ja, woraus eigentlich?
Elektro, Disco und, klar, Pop stecken drin, ein bisschen Rap aus Houston, etwas Techno aus Detroit, massig Bass aus Miami - und dazu diese doch sehr spezielle Stimme. Tightill verquirlt diese merkwürdig anmutende Kombination zu einer verblüffend smoothen Melange. Die läuft vor allem deswegen so widerstandlos rein, weil man diesem Dude in jeder Sekunde zu einhundert Prozent abnimmt, dass er genau das macht, worauf er Bock hat. Wenn das wirklich die neue Neue Deutsche Welle ist: Wir holen dann mal das Surfbrett.
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