Clover Hope - "The Motherlode"
Worum gehts?
Hip Hops Gründerväter kann jedes am Genre interessierte Kind im Schlaf herunterbeten - doch wie steht es mit den Müttern? Während andere gebetsmühlenartig die Mär von der Männerdomäne wiederkäuen, zeigt "The Motherlode", dass Frauen auch hier schon immer dabei gewesen sind. Der Untertitel des Buches fasst zusammen, worum es geht: um "100+ Women who made Hip Hop". Die Doppeldeutigkeit scheint durchaus beabsichtigt. Clover Hope porträtiert Frauen, die Hip Hop machen, die aber auch Hip Hop zu dem gemacht haben, das er heute ist: eine weltweite Bewegung, eins der erfolgreichsten Musikgenres von allen, Mainstream.
Wer hats geschrieben?
Auch wenn Clover Hope hier ihr Debüt in Buchform vorlegt, bringt sie reichlich Erfahrung und Expertise mit. Bereits seit 2005 arbeitet sie als Musikjournalistin. Zu ihren Stationen gehörten Billboard und das XXL Magazine, sie schrieb außerdem für die Vogue, Harper's Bazaar, GQ, die New York Times, Essence oder die Village Voice. Ihre journalistische Heimat jedoch ist das 1992 von Quincy Jones ins Leben gerufene Vibe-Magazin.
Wer solls lesen?
Jede*r. Wirklich. Hip Hop-Begeisterung mitzubringen, schadet nicht, doch selbst, wo das fehlt, faszinieren und inspirieren die vielen durch und durch unterschiedlichen Persönlichkeiten, die man in diesem Buch kennenlernen kann. Zudem eignet es sich bestens zum häppchenweisen Genuss und birgt eine Fülle gar nicht immer nutzlosen Partywissens.
Das beste Zitat:
"Meine letzte Anekdote verdanken wir Ludacris, mit dem ich 2008 für eine XXL-Coverstory darüber gesprochen habe, wie er die Balance zwischen Rap-Stardom und Schauspielerei findet. Wir haben uns über sein Album unterhalten, darüber, wie es ist, als Rapper unterbewertet zu sein, und am Ende des Interviews gab er zu, dass auch er falsche Vorstellungen habe: 'Ich urteile nie über jemanden', sagte er. 'Aber meine Klischeevorstellungen und mein Instikt flüstern mir unterbewusst ständig ein: ... was weiß dieses Mädchen eigentlich wirklich über Hip Hop? Und ich bin sicher, dass das vielen Leuten so geht.' (Ja.) Er fuhr fort: 'Aber als ich mich mit dir unterhalten habe, habe ich gemerkt, was für ein großer Hip Hop-Fan du bist', sagte er. 'Und das kann ich respektieren.' Er sagte mir: Ich schlug mich ganz gut - für ein Mädchen."
[Seufz.]
Wertung: 5/5
Text von Dani Fromm
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