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Platz 19: Nilüfer Yanya - "Painless"

Weder die zwei bockstarken Songs zuvor noch die bezaubernden Verse bereiten den Hörer auf den wunderschönen Refrain von "Shameless" vor, mit Sicherheit eines der Highlights von Nilüfer Yanyas zweiter LP. "I've wasted my life / So there's no need for the rush / We got all the time here / So why hurry up? / In these four walls we're stateless / Still going out with the faithless", singt sie, und wir wissen gar nicht, was schöner ist: dieser Text oder die träumerische musikalische Begleitung?

Überhaupt strotzt ihr Songwriting vor Ideenreichtum so wie ihre Ausstrahlung vor Coolness. Nach diesem Album muss sich die West-Londonerin vor niemandem mehr verstecken. Weder vor ihrem Vorbild Sade noch vor ihren Landsmännern von Radiohead, deren Sound sie mit Songs wie "Midnight Sun" zwar aufleben lässt, dem sie aber gleichzeitig einen eigenen Anstrich verpasst. Auf "Painless" beherrscht Nilüfer die lauten und die leisen Töne, gibt sich mal verletzlich und mal unverwundbar, mal zärtlich und mal stürmisch.

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Nilüfer Yanya - "Painless"*

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3 Kommentare

  • Vor 2 Jahren

    Hab die Scheibe noch ein paar mal gehört. Bis auf zwei-drei Tracks sinds sehr wenige Highlights. Ist immer wieder nur kurz davor, richtig gut tu sein. Sieht man ihre Mitschnitte von KEXP oder From The Basement, wirken die Songs zehn mal stärker. Nächstes mal bitte mit einem besseren Produzenten!

  • Vor 2 Jahren

    Angesichts der (wenig zutreffenden) Sade/Radiohead-Vergleiche war ich hoch mißtrauisch, aber: Einfach schööön! Muss allerdings ragism recht geben: Zu glatt/überproduziert, live/reduzierter nochmal Lichtjahre besser. Man möchte sie mal mit 3 - 5 guten MusikerInnen für ne Woche mit nem 4-Spurtonband inner Hütte einsperren, unter der Drohung, wenn das Ergebnis nicht gefällt, mit nem alten Sack wie mir sagen wir mal 14 Tage Winterurlaub in Albanien verbringen zu müssen, hehe - das Ergebnis wäre wohl kein Urlaub, aber tolle, wunderschöne Musik

  • Vor 2 Jahren

    Neben Fontaines D.C. meine Überraschung des Jahres. Hatte ich vorher nicht auf dem Schirm, klingt aber für mich fantastisch und als Album wahnsinnig rund. Die Produktion stört mich tatsächlich überhaupt nicht.