Platz 4: OG Keemo - "Mann Beisst Hund"
Wieder und wieder vertagte OG Keemo die Veröffentlichung seines Woche für Woche gespannter erwarteten Longplayers. 2021 ging zuende, 2022 brach an, ehe "Mann Beisst Hund" erschien. Man kam sich einigermaßen komisch dabei vor, schon am allerersten Releasefreitag eins der Alben des noch blutjungen Jahres zu bejubeln, das beste Rap-Album des Jahres sowieso. Gehts vielleicht noch ein bisschen voreiliger?
Aber was willst du machen, wenn dir angesichts der über die komplette Spieldauer ausgebreiteten, bildhaft und absolut überzeugend erzählten Geschichte die Eiseskälte durch Mark und Bein fährt? Du bist Seite an Seite mit den Tölen durch die zugigen Straßen gerannt, bist dem Protagonisten der Story bis aufs Hochhausdach gefolgt, und dann mit den Vögeln geflogen, unerfreulich schnell, zurück aufs Pflaster.
Spätestens in dem Moment, in dem dir klar wird, dass du soeben zwar eine meisterhaft konstruierte, obendrein von Funkmaster Frank virtuos instrumentierte Geschichte erzählt bekommen, zugleich aber mehr über ihren Urheber erfahren hast als in zwanzig dieser jeweils als "sein bisher persönlichstes Album" gelabelten Karrussellfahrten um Rapperbauchnabel zusammen, dann weißt du einfach, dass du eins der Alben des Jahres in Händen hältst, auch wenn der verdammte Kalender erst den 7. Januar zeigt. Seht: Das Gefühl hat nicht getrogen.
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OG Keemo - "Mann Beisst Hund"*
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