Platz 43: Alexisonfire - "Otherness"
Was sagt es aus, wenn Totgesagte lebendiger denn je zurückkommen? Vor allem, dass ein Ende mitunter neue Kräfte freisetzt. Im Fall von Alexisonfire haben alle Bandmitglieder zehn Jahre Schaffenspause genutzt, um sich anderweitig zu verwirklichen. Der Kopf ist wieder frei fürs Kollektiv. So bleibt diese Reunion kein leeres Versprechen, sondern knüpft tatsächlich an den Geist vergangener Tage an.
"Otherness" gelingt das Kunststück, die Zeit wie selbstverständlich zurückzusetzen, völlig unbeeindruckt davon, dass sich die Musikwelt munter weitergedreht hat. Das geht weit über plumpe Nostalgie hinaus. Rau und widerspenstig, druck-, aber ebenso gefühlvoll übertragen die Kanadier ihren Stil ins Jahr 2022, frei von Anpassungszwängen. Der fein austarierte Mix aus rebellischer Attitüde und gefühlvoller Hingabe, ist schlicht einem natürlichen Reifeprozess geschuldet. Deshalb wirkt er so authentisch.
Insofern beschreibt der Albumtitel treffend jene Andersartigkeit, die Alexisonfire von vielen anderen Comebackern ihrer Zunft abhebt. Angeführt von Songs wie "Sweet Dreams Of Otherness" oder "Reverse The Curse" küssen die Jungs den Post-Hardcore der 2000er wach und bleiben dabei im Hier und Jetzt. So darf man sich augenzwinkernd auch "the only band ever" schimpfen.
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