Platz 1: OG Keemo - "Man Beisst Hund"
Das unangefochtene Album des Jahres erschien tatsächlich gleich im Januar: "Mann Beisst Hund" beeindruckt, weil OG Keemo kommerziell sicher stärker hätte durchziehen können. Stattdessen veröffentlicht der 29-Jährige ein Konzeptalbum ohne Kompromisse. Die 17 Lieder und Interludes hängen aneinander wie Szenen im Film. "Malik sagte: 'Fuck it, wer hat Bock auf Business?' / Zückte Draht und zeigte auf einen Civic", heißt es im Opener "Anfang". Im anschließenden "Civic" gehts dann im gestohlenen PKW auf Terrortour durchs Viertel.
Ob das zum Song gewordene Kopfsteinpflaster "Big Boy" oder die von Streicher-Loops getragene Regenwetter-Melancholie in "Vögel": Funkvater Frank hüllt OG Keemos Geschichten in die passende Musik, und der erzählt schonungslos und detailliert von dem, was ihn beschäftigt. Was noch Unterhaltung und was schon Selbsttherapie ist, man weiß es nicht. Der Wahl-Mannheimer möchte berichten, möchte seine Geschichte erzählen, jedem, der bereit ist, andere Lebensrealitäten kennenzulernen. "Das hier geht an den Hörer, der nicht verstehen kann / Was Jungs wie du und ich gesehen haben."
"Mann Beisst Hund" ist harte Musik mit Hirn und handwerklichem Können. An diesem Album müssen sich alle Straßenrapper messen lassen, die mehr sein wollen als Soundtrack-Geber für den Kampfsportverein.
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