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Platz 24: Lana Del Rey - "A&W"

"My pussy tastes like Pepsi cola", sang Lana Del Rey auf ihrem Debütalbum. Auf ihrer jüngsten LP trinkt sie lieber Root Beer. "A&W" steht in ihrem Fall allerdings ebenso synonym für das kühle Erfrischungsgetränk, wie auch für "American" und "Whore", zwei Klischees, mit denen Del Rey schon ihre ganze Karriere kokettiert.

Dieser Song stellt fast die Kulmination dessen dar: eine zynische und zutiefst verletzliche Aufarbeitung ihrer eigenen Kindheit, ihrer Sexualität und ihres Verhältnisses zur Öffentlichkeit, die nach einem wunderschönen Seelenstriptease, die Klamotten direkt auf dem Boden liegen lässt, Ben Franklin zum Nasenstrohhalm rollt und ihren Lover anruft.

Auch Jack Antonoff, der in den letzten Jahren ja fast schon zum Produktions-Monopol im Indie avancierte, liefert hier eine seiner besten Arbeiten ab. Einen Song von einer rauchigen Piano-Ballade, in einen mit Trap-Drums beschallten Drogen-Rausch kippen zu lassen, hätte so einfach schief gehen können. Aber unter seiner Führung fließt diese Transition dahin wie Honig und entführt uns geradewegs in Lanas Luftschloss, wo sie mit ihrem Traumprinzen Jimmy ihre verkorkste Version des amerikanischen Traums genießt: "Jimmy, Jimmy, cocoa puff, Jimmy, get me high / Love me if you love or not, you can be my light."

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